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Tod in der Königsburg

Tod in der Königsburg

Titel: Tod in der Königsburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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so viele dunkle Mächte am Werk, die dieses Königreich zerstören wollen. Ich brauche dein feierliches Wort, daß du schweigst, Ségdae.«
    »Dann sollst du es natürlich haben.«
    »Bruder Eadulf und ich kehren unverzüglich nach Cashel zurück, denn hier gibt es für uns nichts mehr zu tun. Ich würde es jedoch begrüßen, wenn du deine Reise nach Cashel erst morgen antrittst.«
    Der Abt blickte sie überrascht an. »Warum muß ich dorthin?«
    »Hast du das Protokoll vergessen, Ségdae? Du bist der Comarb von Ailbe, der höchste Abt-Bischof von Muman. Wenn das Gericht in Cashel über eine so ernste Angelegenheitverhandelt, mußt du als der erste Bischof des Königs an seiner Seite sitzen.«
    Ségdae seufzte leise. »Ich hatte die Verhandlung ganz vergessen. Der Verlust der Reliquien und der Angriff auf Imleach hatten sie aus meinen Gedanken verdrängt. Dann ist da noch die Sache mit Bruder Bardán.«
    »Was ist mit Bruder Bardán?« fragte sie harmlos.
    »Er ist den ganzen Vormittag nicht gesehen worden. Erinnerst du dich, du hast mich gefragt, wo er sich aufhält? Er scheint verschwunden zu sein – genau wie Bruder Mochta.«
    Fidelma preßte die Lippen zusammen. »Ich glaube nicht, daß beide unter den gleichen Umständen verschwunden sind. Auch das wird sich in Cashel sicher aufklären.«
    »Sollte ich deinen Vetter Finguine verständigen? Seine Leute sind noch in der Stadt und helfen, die Schäden des Überfalls zu beseitigen.«
    »Du kannst es Finguine sagen. Wenn ich ihn nicht sehe, bevor ich abreise, dann treffe ich ihn in Cashel bei der Verhandlung. Es ist traurig, daß hier soviel zerstört wurde.«
    »Nun, es gibt auch kleine Lichtblicke. Bruder Madagan hat eine große Menge von Silbermünzen gespendet, die helfen sollen, den Schaden wiedergutzumachen.« Er wies auf einen kleinen Beutel auf dem Tisch.
    »Darf ich?« Fidelma nahm den Beutel und schüttete sich ein paar Münzen auf die Handfläche. Verwundert schaute sie sie an. »Wie kommt Madagan zu solchem Reichtum?« fragte sie.
    »Ich glaube, er sagte etwas von einem Verwandten aus dem Norden.« Ségdae nahm das offenbar nicht so wichtig. »Bist du wirklich sicher, daß du eine Lösung für alle die Rätsel hast?« drang er in sie.
    Fidelma tat die Münzen wieder in den Beutel und legte ihn auf den Tisch.
    »Du kennst mich doch, Ségdae, und weißt, daß ich mir immer erst im nachhinein sicher bin. Denke an den ersten Korintherbrief, Kapitel zehn, Vers zwölf.«
    Fidelma wußte, daß Ségdae absolut bibelfest war.
    »Darum, wer sich läßt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, daß er nicht falle«, zitierte er aus dem Gedächtnis.
    »Deshalb will ich mich nicht festlegen, aber ich kann sagen, daß aller Wahrscheinlichkeit nach sich die Probleme lösen werden.«
    »Du hast dir deinen Ruf nicht umsonst erworben«, meinte Ségdae. »Wann wollt ihr, du und unser angelsächsischer Bruder, aufbrechen?«
    »Ich mache mich sofort auf den Weg. Sei ohne Sorge, Ségdae, alles wird gut werden – am Ende.«
    »Ich werde also zum Tag der Verhandlung nach Cashel kommen.«
    »Bring Bruder Madagan mit. Seine Aussage werde ich vielleicht brauchen.«
    »Brauchst du auch Bruder Bardán, falls er zu finden ist?«
    »Falls er zu finden ist«, wiederholte Fidelma.
    Ségdae erhob sich und reichte ihr die Hand. »Wo ist unser angelsächsischer Bruder?«
    »Ich treffe ihn unterwegs«, erwiderte Fidelma hastig. »Leb wohl, Ségdae. Wir sehen uns in Cashel wieder.«
    Sie ging in das Gästehaus und verstaute ihre wenigen Habseligkeiten in ihren Satteltaschen. Eadulf war nach dem Aufbruch der Pilger in ein Zimmer neben ihr umgezogen. Rasch hatte sie auch seine Satteltaschen gepackt. Auch seinen Pilgerstab nahm sie mit, der ihm so lieb gewordenwar. Sie war froh, daß Schwester Scothnat nicht in der Nähe war, denn sie wollte ihr nicht erklären müssen, was sie vorhatte.
    Sie ergriff die Taschen und machte sich auf den Weg zu den Ställen.
    Bruder Tomar war wie immer bei der Arbeit, er fütterte die Pferde.
    »Verlaßt ihr uns?« fragte er sofort mit einem Blick auf die Satteltaschen.
    »Für eine Weile«, erklärte Fidelma leichthin. »Würdest du mir wohl helfen, unsere Pferde zu satteln, meins und das unseres angelsächsischen Bruders.«
    Bruder Tomar ließ den Futtersack stehen und sah sie mit schiefgelegtem Kopf an.
    »Das Pferd des Angelsachsen auch?« erkundigte er sich.
    »Ja. Wenn du Bruder Eadulfs Pferd dort satteln würdest, mache ich inzwischen meins fertig.«
    »Ihr

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