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Tod in der Königsburg

Tod in der Königsburg

Titel: Tod in der Königsburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Weile, bis Eadulf und Mochta sie erreichten.
    »Puh!« keuchte Eadulf, als sie herankamen. »Ich könnte eine Pause gebrauchen.«
    Bruder Mochta wollte sich schon vorsichtig setzen, doch Fidelma schüttelte den Kopf.
    »Nicht hier. Wir müssen so schnell wie möglich in den Schutz des Waldes da unten gelangen.«
    »Warum?« fragte Eadulf, verwundert über ihren scharfen Ton.
    »Weil Reiter unterwegs sind und nach Bruder Mochta und den heiligen Reliquien suchen.«
    Bruder Mochta blinzelte. »Uí Fidgente?« keuchte er.
    »Einer davon«, gab Fidelma zu. »Solam.«
    Eadulf verstand ihre Einschränkung. »Und die anderen?«
    »Mein Vetter begleitet Solam.«
    Eadulf wollte noch eine Bemerkung machen, aber Fidelma schwang sich schon in den Sattel.
    »Gib mir das Reliquiar«, befahl sie. »Das nehme ich. Bruder Mochta muß vor dir aufsitzen, Eadulf. So kannst du ihn stützen. Wir können weiterreden, wenn wir diese offene Gegend verlassen haben.«
    Eadulf schwieg, reichte Fidelma das Reliquiar und half Bruder Mochta in den Sattel seines Pferdes. Dann kletterte er selbst hinauf. Eadulf war kein gewandter Reiter und stieg nicht eben elegant auf. Ziemlich ungeschickt lenkte er seingeduldiges junges Pferd hinter Fidelma her den Berghang hinunter in den Schutz des Waldes, den der Fluß durchzog, aber es ging.
    Fidelma hielt nicht sofort an, als sie unter das Dach der Bäume kamen, sondern ritt noch ein Stück weiter. Nach ungefähr einer Meile erreichten sie eine Lichtung am Fluß, und hier stieg Fidelma ab und führte ihr Stute ans Ufer. Dann half sie Eadulf, Bruder Mochta vom Pferd zu heben. Dankbar sank der Mönch ins Gras.
    »Willst du damit behaupten, der Fürst gehöre auch zu den Verschwörern?« keuchte er sofort und massierte sein Bein.
    »Ich behaupte nichts dergleichen«, erwiderte Fidelma ruhig. »Ich sage lediglich, daß er und Solam mit einigen seiner Krieger offenbar nach dir und den heiligen Reliquien fahnden. Sie wollen die Höhlen absuchen.«
    Eadulf machte eine zornige Geste. »Aber das bedeutet doch, daß er mit den Uí Fidgente verbündet ist, mit Armagh und mit den Uí Néill! Dein eigener Vetter hat seinen König verraten.«
    »Es bedeutet, daß er und Solam nach Bruder Mochta suchen«, erwiderte Fidelma spitz. »Fälle keine Urteile, bevor du nicht alle Zusammenhänge kennst. Erinnerst du dich nicht an meine Grundsätze?«
    Eadulf hob trotzig den Kopf. »Du möchtest nicht zugeben, daß dein Vetter eines solchen Verrats schuldig ist. Aber welche anderen Schlüsse soll man aus dem ziehen, was du sagst?«
    »Man kann verschiedene Schlüsse daraus ziehen, aber es ist zwecklos, darüber zu spekulieren. Spekulieren, ohne über alle Vorgänge voll im Bilde zu sein, ist das Schlimmste, wasman tun kann, das habe ich schon oft gesagt. Wenn man das macht, verdreht man die Tatsachen so, daß sie in die vorgefaßte Theorie passen.«
    Eadulf verfiel in ein grollendes Schweigen.
    Bruder Mochta streckte seine schmerzenden Glieder und schaute unsicher zu Fidelma auf. »Also, Schwester, was hast du als nächstes vor?«
    Fidelma betrachtete Bruder Mochta einen Moment und faßte dann einen Entschluß.
    »Ich glaube nicht, daß du in diesem Zustand heute noch viel weiter reiten kannst. Wir sehen zu, daß wir es bis zum Brunnen von Ara schaffen, und ruhen uns dort aus. Dem Gastwirt dort kann ich vertrauen. Dann geht es in kurzen Etappen weiter nach Cashel.«
     
    Sie erreichten Aonas Gasthaus bei Einbruch der Nacht. Fidelma bestand darauf, daß sie sich ihm nicht auf direktem Wege näherten, sondern von der Rückseite her. Die Hunde waren noch festgemacht, aber man konnte sie schon bellen und an ihren Leinen zerren hören. Als sie an der Hintertür des Gasthauses standen, öffnete sich diese. Eine Stimme rief sie an und wollte wissen, wer sich da so heimlich heranschlich.
    Es war Aona, wie Fidelma zu ihrer Beruhigung sofort bemerkte.
    »Ich bin’s, Fidelma, Aona.«
    »Lady?« fragte er verblüfft, weil sie so leise geantwortet hatte.
    Der Gastwirt kam heraus und hielt ihr Pferd am Zügel, während sie abstieg. Dann befahl er den Hunden, still zu sein. Sie verfielen in unwilliges Jaulen.
    »Aona, hält sich heute abend noch jemand im Gasthaus auf?« fragte Fidelma.
    »Ja, ein Kaufmann und seine Kutscher. Sie sind beim Abendessen.« Er spähte ins Dunkel, wo Eadulf und Mochta noch auf ihrem Pferd saßen. »Ist das der angelsächsische Bruder?«
    »Hör zu, Aona, wir brauchen Zimmer für die Nacht. Es darf aber niemand

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