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Tod in der Königsburg

Tod in der Königsburg

Titel: Tod in der Königsburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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hat das . . .« er suchte nach dem richtigen Ausdruck, »absichtlich so arrangiert?«
    »Das meine ich. Sieh mal, wie alles im Raum verstreut liegt. Wie die Matratze und die Kleidung vom Bett gerissen wurden. Alles deutet auf eine tätliche Auseinandersetzung, die zwischen dem Vespergebet und der Zeit etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang stattgefunden haben muß. Wenn es wirklich so eine tätliche Auseinandersetzung gab, wie man uns hier glauben machen will, dann hätte der Lärm die Bewohner der Nebenzellen selbst aus dem tiefsten Schlaf reißen müssen. Doch niemand hat eine Störung gemeldet.«
    »Wir sollten sichergehen und die Bewohner der Zellen befragen«, meinte Eadulf.
    Fidelma lächelte. »Mein Mentor, der Brehon Morann, sagte immer: ›Wer nichts weiß, zweifelt an nichts.‹ Gut gesprochen, Eadulf. Wir müssen tatsächlich mit ihnen reden. Aber ich gehe davon aus, daß sie wahrscheinlich wirklich nichts gehört haben.«
    Eadulf machte eine hilflose Geste. »Nehmen wir mal an, Bruder Mochta hat diese Unordnung absichtlich hinterlassen? Doch zu welchem Zweck?«
    »Vielleicht war es auch jemand anderes. Noch wissen wir es nicht.«
    »Wenn der tote Mönch in Cashel wirklich Bruder Mochta wäre, dann ergäbe das einen Sinn. Aber Bruder Madagan bleibt dabei, daß Mochta eure irische Tonsur trug und nicht die römische. Haar kann nicht an einem Tag so wachsen oder sich verändern. Außerdem sagte der Herbergswirt am Brunnen von Ara, daß der Mönch das Haar wachsen ließ, als er vor einer Woche dort vorbeikam.«
    »Wohl wahr. Doch hast du eine Erklärung dafür, daß die Beschreibung des Leichnams in Cashel und die von Bruder Mochta so genau übereinstimmen, bis hin zu der Tätowierung auf dem Arm?« Fidelmas Augen funkelten einen Moment. »Das ist auch eine Sicherheit. Ganz sicher können wir nur der Dinge sein, die uns unverständlich sind.«
    Eadulf verdrehte die Augen. »Zweifellos ein Ausspruch Brehon Moranns?« fragte er spöttisch.
    Fidelma würdigte ihn keiner Antwort, sondern sah sich noch einmal im Raum um.
    »Ich glaube, wer das hier getan hat, ob nun Bruder Mochtaoder jemand anders, hat es sorgfältig getan. Schau mal, die Matratze wurde so hingelegt, daß nur ein Blinder den Blutfleck übersehen könnte. Zwar kann eine Matratze durchaus so verrutschen, aber es wirkt doch sehr gestellt. Und warum sollte man bei einer tätlichen Auseinandersetzung Kleidungsstücke aus dem Schrank nehmen und sie im Zimmer herumwerfen?«
    Eadulf nickte begreifend.
    »Hast du den Pfeil auf dem Tisch am Bett bemerkt?« fragte ihn Fidelma.
    Eadulf stöhnte innerlich.
    Er hatte ihn registriert, aber nur als Teil des allgemeinen Durcheinanders. Als er nun genauer hinsah, fiel ihm das Zeichen auf den Lenkfedern auf. Es war dieselbe Art von Pfeil, die der Bogenschütze bei dem Mordversuch in Cashel benutzt hatte, dieselbe Art von Pfeil, wie Fidelma sie im Beutel trug und die den Pfeilschmieden von Cnoc Áine zugeschrieben wurde.
    »Ich sehe ihn«, antwortete er kurz.
    »Und was hältst du davon?«
    »Was ich davon halte? Es ist der Schaft eines entzweigebrochenen Pfeils, das hintere Ende mit den Lenkfedern, das auf den Tisch gefallen ist.«
    »Gefallen?«
Fidelma hob ungläubig ein wenig die Stimme. »Es liegt so offen da, daß es anscheinend jeder sehen soll. Wenn der Pfeil bei einer Auseinandersetzung zerbrochen sein soll, wo ist dann die andere Hälfte?«
    Eadulf suchte mit dem Blick den ganzen Fußboden ab, sah aber nichts. »Was bedeutet das?«
    »Das weißt du so gut wie ich«, erwiderte Fidelma gleichmütig. »Wenn der Raum sorgfältig für uns hergerichtet wurde. . . jedenfalls für den Betrachter hergerichtet wurde . . . Welchen Eindruck soll er dann vermitteln?«
    Eadulf verschränkte die Arme, bevor er antwortete: »Bru der Mochta ist verschwunden. Wer das heute sieht, soll denken, er sei nach einem heftigen Kampf aus seiner Zelle geschleppt worden. Darauf verweisen der Blutfleck auf der Matratze und das Durcheinander. Dann liegt da ein zerbrochener Pfeil auf dem Tisch am Bett . . . Ach, das könnte heißen sollen, der Pfeil sei zerbrochen, als einer der Angreifer damit auf Mochta einstach. Der Teil mit der Spitze steckt noch in Mochta, während das Schwanzende mit den Lenkfedern abbrach und auf den Tisch geworfen wurde.« Er schaute Fidelma fragend an.
    »Ausgezeichnet, Eadulf. Das ist genau das, was man uns glauben machen will. Doch da die Szene so sorgfältig gestellt wurde, müssen wir dahinter schauen und sehen,

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