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Tod in der Königsburg

Tod in der Königsburg

Titel: Tod in der Königsburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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wurde gestern früh ein Mordanschlag auf meinen Bruder, den König, und den Fürsten der Uí Fidgente verübt.«
    Der Kaufmann erblaßte. »Ich bin seit mehreren Tagen hier in Imleach. Ich weiß nichts davon. Außerdem kann jeder auf das Dach meines Lagerhauses gelangen. Auf das flache Dach kommt man leicht.«
    »Ich beschuldige dich auch gar nicht, Samradán«, verwies ihn Fidelma. »Aber es ist besser, wenn du das weißt.«
    Der Kaufmann nickte eilig. »Natürlich . . . ich dachte nur . . .«
    »Treibst du auch Handel mit den Leuten von Cnoc Áine?«
    »Nein, nur mit der Abtei hier.«
    »Das begrenzt ja deinen Wirkungskreis sehr stark«, lächelte Fidelma. »Du mußt mit der Abtei hier große Geschäfte machen, wenn du so oft kommst und so lange bleibst.«
    Samradán sah sie unsicher an.
    »Ich meine, ich handele in dieser Gegend nur mit der Abtei. Ich treibe auch mit den Abteien in Cill Dalua nördlichvon hier und Lios Mhór im Süden Handel. In den letzten Monaten war ich sogar weit im Norden, in der Abtei Armagh. Das war eine mühselige Reise. Aber ich habe sie in den letzten zwei Monaten zweimal gemacht.«
    »Mit was für Waren handelst du?«
    »Hauptsächlich tauschen wir Getreide und Gerste gegen Wolle. In der Gegend von Cill Dalua gibt es ausgezeichnete Gerber und Lederarbeiter. Deshalb kaufen wir dort Jacken und Flaschen aus Leder, Schuhe und andere Lederwaren und verkaufen sie im Süden.«
    »Wie interessant. Handelst du auch mit Metallwaren?«
    Davon wollte Samradán nichts wissen. »Metallwaren zu transportieren ist zu mühsam für unsere Pferde. Sie sind schwer, und wir könnten nur langsam fahren. Gute Schmiede gibt es überall im Land.«
    »Also handelst du auch nicht mit Silberwaren? Im Süden gibt es doch Bergwerke, die Silber und andere Edelmetalle fördern.«
    Samradán schüttelte heftig den Kopf. »Mag der Handel gut oder schlecht sein, durch Erfahrung lernt man ihn«, antwortete er mit einem alten Sprichwort. »Ich bleibe bei dem, was ich kann. Von Silber verstehe ich nichts.«
    »Da hast du recht«, stimmte ihm Fidelma freundlich zu. »Wenn man einen Handel nicht richtig gelernt hat, kann man mit ihm auch keinen Erfolg haben. Du wohnst wohl noch nicht sehr lange in Cashel?«
    »Erst seit drei Jahren«, erwiderte Samradán.
    »Und bevor du nach Cashel kamst, von wo aus hast du da dein Geschäft betrieben?«
    Wurde der Blick des Kaufmanns etwas verschlagen? »Ich lebte im Land der Corco Baiscinn.«
    »Stammst du dorther?« hakte Fidelma nach.
    Samradán hob das Kinn mit einer unwillkürlichen Geste des Trotzes. »Ja.« Seine Bestätigung klang wie eine Herausforderung, doch Fidelma ging nicht darauf ein.
    Als das Schweigen anhielt, räusperte sich der Kaufmann. »Ist das alles?«
    Fidelma lächelte, als habe sie das schon angedeutet und er es nur nicht verstanden.
    »Ja, natürlich. Wenn du nach Cashel zurückkommst, wirst du allerdings wohl noch zu diesem schrecklichen Ereignis befragt werden. Du kannst sagen, daß du schon mit mir gesprochen hast. Die Brehons in Cashel werden sicher deine Zeugenaussage verlangen.«
    Samradán schien erschrocken. »Weshalb sollte ich befragt werden?« wollte er wissen.
    »Aus dem Grund, den ich dir nannte: Die Attentäter benutzten dein Lagerhaus. Niemand beschuldigt dich, aber es ist klar, daß du deswegen befragt wirst. Sag ihnen dasselbe, was du mir gesagt hast, daß du nichts darüber weißt.«
    Der Kaufmann schaute besorgt drein. »Ich werde in den nächsten Tagen nicht nach Cashel kommen, Lady«, murmelte er. »Ich muß vorher noch ins Gebiet der Arada Cliach fahren. Ich breche schon morgen früh auf.«
    »Dann wünsche ich dir eine gute Reise.« Fidelma wandte sich ab und winkte Eadulf, ihr zu folgen.
    »Was wolltest du von ihm wissen?« fragte er, als sie außer Hörweite waren.
    Fidelma sah ihn mit leisem Vorwurf an. »Nicht mehr, als es den Anschein hatte«, antwortete sie. »Ich wollte nur sehen, wer dieser Samradán ist.«
    »Hast du festgestellt, daß er nicht mehr ist, als er zu sein scheint?«
    »Nein.«
    Diese rätselhafte Antwort verblüffte Eadulf.
    Fidelma bemerkte seinen fragenden Blick. »Samradán mag schon der sein, als der er sich darstellt, aber er gibt zu, daß er zu den Corco Baiscinn gehört.«
    »Ich kenne diese Leute nicht«, erwiderte Eadulf. »Hat das etwas zu bedeuten?«
    »Sie sind eins der Völker, über die die Uí Fidgente herrschen. Sie behaupten auch, von Cas abzustammen.«
    »Dann könnte er durchaus in eine Verschwörung

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