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Tod in der Königsburg

Tod in der Königsburg

Titel: Tod in der Königsburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Abt gesagt, daß wir lediglich etwas mehr über ihn wissen möchten«, warf Eadulf eilig ein.
    »So ist es, Ségdae«, stimmte ihm Fidelma zu. »Eadulf hat dich sicherlich gebeten, äußerste Diskretion zu wahren. Du weißt, wenn man der Wahrheit auf den Grund kommen will, muß man oft über verschiedene Leute genau Bescheid wissen. Das zieht weder ihren Charakter in Zweifel, noch bringt es sie in den Verdacht eines Fehlverhaltens. Deshalb wären wir dir dankbar, wenn du unsere Fragen Bruder Bardán gegenüber nicht erwähnst.«
    Der Abt schien verwirrt, zeigte sich aber einverstanden. »Ich spreche mit niemandem darüber.«
    »Auch nicht mit deinem Verwalter, Bruder Madagan«, bat ihn Fidelma.
    »Mit niemandem«, betonte der Abt. »Ich habe Eadulf schon gesagt, daß ich volles Vertrauen zu Bruder Bardán habe. Er gehört unserer Gemeinschaft seit mehr als zehn Jahren an, als unser Apotheker und Bestatter.«
    »Der Abt hat mir erzählt, daß Bardán hier aus der Gegendstammt«, ergänzte Eadulf. »Er war Kräutersammler und besuchte dann die medizinische Schule im Kloster Tír dhá Ghlas. Er wurde Apotheker und Bestatter und trat schließlich dieser Gemeinschaft hier bei.«
    »War er auch einmal Krieger?« fragte Fidelma.
    »Niemals«, antwortete der Abt überrascht. »Wie kommst du darauf?«
    »Das ist nur so ein Gedanke. Weißt du, ob er mit Bruder Mochta enger befreundet war?«
    »Wir sind alle Brüder und Schwestern in dieser Gemeinschaft, Fidelma. Bruder Bardáns Zelle lag neben der Bruder Mochtas. Sicher waren sie befreundet. Auch mit Daig, dem armen Jungen, war Bardán befreundet. Er hat erst kürzlich die Erlaubnis erbeten, Daig zu seinem Gehilfen in der Apotheke auszubilden.«
    »Bruder Bardán stand also dem verschwundenen Mönch nicht besonders nahe?« forschte Fidelma.
    Abt Ségdae schüttelte den Kopf. »Nicht, daß ich wüßte. In dieser Gemeinschaft sind wir alle eins in Gott.«
    Fidelma nickte beinahe zerstreut. »Nun gut.« Sie öffnete die Tür. »Wir danken dir, Ségdae.«
    Der Abt sah ihr besorgt nach. »Gibt es etwas Neues?« fragte er ungeduldig.
    »Ich laß es dich wissen, wenn es etwas gibt«, erwiderte Fidelma kurz.
    Draußen sagte sie zu Eadulf: »Schauen wir uns doch Bruder Mochtas Zelle noch einmal an.«
    »Hast du eine Idee?« fragte Eadulf, als sie den Gang entlanggingen.
    »Dies ist der erste Fall, Eadulf, bei dem ich völlig ratlos bin«, erwiderte Fidelma. »Sobald ich glaube, Zusammenhängezu entdecken, lösen sie sich in nichts auf. Es gibt nur Verdachtsmomente. Bei dieser Beweislage würde ich vor Gericht noch nicht einmal Mitleid erwecken. Uns bleibt noch eine knappe Woche, Beweise zu finden.«
    »Wenn wir nicht beweisen können, wer für den Attentatsversuch verantwortlich war, dann kann die Gegenseite doch auch nichts beweisen«, meinte Eadulf.
    »So läuft es aber nicht«, erklärte ihm Fidelma. »Fürst Donennach stand als Gast unter dem Schutz meines Bruders, als die Attentäter angriffen. Mein Bruder war für die Sicherheit seiner Gäste verantwortlich. Er muß jetzt den Beweis erbringen, daß er mit dem Attentat nichts zu tun hatte. Fürst Donennach muß nicht beweisen, daß mein Bruder Schuld trägt.«
    »Das verstehe ich nicht ganz.«
    »Nur wenn mein Bruder nachweisen kann, daß es sich um ein Komplott der Uí Fidgente oder einer anderen Gruppe gehandelt hat, ist er von der Verantwortung entbunden.«
    »Das ist kompliziert«, bemerkte Eadulf.
    »Dennoch ist das der Dreh- und Angelpunkt des Gesetzes.«
    »Was hoffen wir jetzt in Bruder Mochtas Zelle noch zu finden? Wir haben sie doch schon einmal durchsucht.«
    Sie standen nun vor ihrer Tür.
    »Ich weiß auch nicht, was ich zu finden hoffe«, gestand Fidelma. »Irgend etwas, was uns aus diesem Sumpf herausführt.«
    Sie hörten etwas fallen und sahen sich verblüfft an. Das Geräusch kam aus Bruder Mochtas Zelle.
    Fidelma legte den Finger auf den Mund und packte mit der anderen Hand fest den Riegel der Tür. Dann riß siedie Tür auf. Wie sie vermutet hatte, war sie nicht verschlossen.
    Finguine, der Fürst von Cnoc Áine, kniete am Boden und schaute verdutzt zu ihnen auf.
    Er schwieg einen Moment, dann erhob er sich und wischte sich den Staub von den Knien.
    »Du hast mich erschreckt, Fidelma«, beschwerte er sich.
    »Du uns nicht weniger«, erwiderte Eadulf.
    »Was machst du hier, Vetter?« fragte Fidelma und sah sich rasch im Raum um.
    Finguine schaute verlegen drein. »Ich hörte vom Verwalter der Abtei . .

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