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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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brennen wir erst mal alle darauf zu erfahren, wie du, Martin, darauf gekommen bist, dass sich Tina möglicherweise doch in dem Haus befindet. Könntest du uns das kurz erzählen?«
    Claesson nickte Lerde zu, der erstaunt wirkte.
    »Das war, als ich im Folkets Hus in Hjortfors stand«, begann Martin Lerde zögernd, und alle sahen ihn verständnislos an.
    »In Hjortfors?«, fragte Peter Berg ungläubig.
    »Ja, ihr wisst ja, da ist immer ein Wahnsinnslärm von den Boxern im Keller«, fuhr Lerde fort. »Und da ist mir klar geworden, dass ich, als ich bei Rosenkvist in Bråbo war, aus dem Keller Geräusche gehört habe. Nach dem anonymen Hinweis, dass er in Kalmar gewesen sei und Frauenkleider eingekauft hätte, bin ich also hin. Für wen waren die Kleider, das konnte man sich fragen. Wenn die Frau noch lebte, hatte sie wahrscheinlich genug Klamotten zu Hause, aber man kuckt in diese Leute ja nicht rein, vielleicht wollte er nett sein und ihr was Neues kaufen, wer weiß. Na ja, das wird er uns vielleicht selbst erzählen. Das, was ich bei Rosenkvist gehört habe, war natürlich nicht genauso laut wie im Folkets Hus in Hjortfors, eigentlich war gar nicht viel zu hören. Die Kinder sind noch klein, die haben sich bestimmt nichts dabei gedacht. Und diese Sekretärin, Liv heißt sie, bestimmt auch nicht, aber Rosenkvist war sicher in der Lage, ihr alles Mögliche zu erklären. Die Schlafzimmer liegen im oberen Stockwerk, und wenn der Fernseher an war, dann hat der die Geräusche sicher übertönt. Als ich bei Pär im Wohnzimmer stand, habe ich nicht groß darüber nachgedacht, das waren solche Geräusche, die man von Heizkesseln oder Pumpen kennt oder eben …«, sagte er und zuckte die Schultern.
    »Also, ich habe erst mal gar nicht viel gedacht«, fuhr Lerde trocken fort. »Wir hatten das Haus in Bråbo gründlich durchsucht, als Tina verschwunden war, hatten jeden Stein umgedreht. Doch als ich da im Folkets Hus stand, hatte ich plötzlich so eine Eingebung«, sagte er und grinste.
    Alle im Raum grinsten ebenfalls. »So eine Eingebung«, das brachten Wichtigtuer und andere leicht Verrückte immer ins Spiel, wenn sie bei der Polizei anriefen. Nur wenige der Anwesenden verstanden sich auf diese Art von seelischen Höhenflügen, sie glaubten allerhöchstens an das, was man allgemein Intuition nannte.
    »Da dachte ich, dass man die Sache doch mal untersuchen sollte«, fuhr Lerde fort und holte Luft, während Claesson ungeduldig auf seinem Stuhl herumrutschte. »Auch wenn das Versteck sich nicht im Haus befand, als wir im Zusammenhang mit der Vermisstenanzeige damals alles durchsucht haben, könnte es inzwischen trotzdem sein, dass Tina dort war. Erst hatte Rosenkvist sie woanders eingesperrt, wo wir nie gesucht haben, und in der Zeit hat er das Gefängnis gebaut. Vielleicht hatte er sie in einer der Baracken oder Lagerräume in Kristdala versteckt, wo er die Firma hat. Soweit ich mich erinnere, sind wir dort nie mit den Hunden gewesen.«
    Die anderen nickten.
    »Super«, murmelten einige.
    »Leider müssen wir jetzt Schluss machen und wieder an die Arbeit«, sagte Claesson. »Aber wir müssen darauf unbedingt noch ein Bier trinken.«
    Die Gruppe vor ihm bestand aus Jasinski, Lerde, Peter Berg, Mustafa Özen, Benny Grahn, Lena Jönsson und einigen anderen Polizisten. Lundin hielt immer noch die Stellung in Hjortfors und saß wahrscheinlich schon im Folkets Hus.
    »Wir haben gestern neue Fakten reinbekommen«, sagte Claesson und referierte, was Eberhard Lind Lundin erzählt hatte. »Es ist also nicht ausgeschlossen, dass das Opfer, Johannes Skoglund, sich kleinen Jungs unsittlich genähert hat. Auf jeden Fall hat er das vor langer Zeit bei dem Nachbarsjungen getan. Ebbe Lind hat selbst gesehen, dass der Junge nur halb bekleidet aus der Baracke am Badeplatz rannte. Und der Vater des Jungen wusste, was da geschehen war, denn er hat Skoglund auf frischer Tat ertappt. Den Vater können wir nicht verhören, denn er starb ein knappes halbes Jahr später. Über den Autounfall, bei dem er starb, haben wir schon gesprochen. Schon damals bestand der Verdacht auf Sabotage am Auto, doch er konnte nie erhärtet werden. Wir sollten mal herausbekommen, was Skoglund gemacht hat, ehe er in der Glashütte anfing, vielleicht war er Automechaniker oder hat sich neben dem Glasbläserhandwerk noch mit Motoren beschäftigt. Aber das steht momentan nicht an erster Stelle. Welches Motiv haben wir jetzt?«, fragte er abrupt.
    Alle sahen ihn

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