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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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an.
    »Rache?«, fragte Jasinski, und viele nickten.
    »Der Sohn des Mannes, der bei dem Autounfall gestorben ist, lebt, der Junge also, den Skoglund missbraucht hat. Er heißt Samuel Glas, und das Volksregister besagt, dass er von einem Ehepaar namens Lager in Kalmar adoptiert worden ist. Wir haben schon jemanden in Kalmar gebeten, bei den Lagers vorbeizugehen und zu fragen, wo er sich aufhält.«
    Es wurde noch stiller im Raum. Niemand bewegte sich, niemand hustete oder räusperte sich.
    Claesson holte Luft.
    »Dann gibt es noch eine Tochter. Sie war dabei, als die Mutter im Krankenhaus starb. Das Mädchen war damals um die acht Jahre alt. Und es war noch jemand dabei und zwar …«
    Er sah auf. Alle hielten die Luft an.
    »Johannes Skoglund.«
    Die Frage »woher weißt du das?« hing in der Luft.
    »Woher ich das weiß?«, nahm Claesson von sich aus den Faden wieder auf. »Nun, ich habe Insider-Informationen. Die Krankenakte der verstorbenen Clarissa Andersson-Glas, die unauffindbar war, ist wieder aufgetaucht.«
    Peter Berg, der versucht hatte, die Akte zu finden, sah beleidigt aus.
    »Berg hat ja schon festgestellt, dass die Krankenakte im Archiv fehlt. Die Erklärung dafür ist jedoch einfach.« Wieder machte Claesson eine Kunstpause. »Sie lag auf dem Schreibtisch meiner Frau, und diesen Schreibtisch teilt sie sich mit Doktor Glas«, erklärte er. »Hilda Glas ist eine junge Ärztin in der Klinik meiner Frau.«
    Er fasste zusammen, was er über sie wusste.
    »Wir wissen noch nicht im Detail, was diesen Kindern zugestoßen ist, die in dem roten Haus aufgewachsen sind und dann getrennt wurden.« Er zeigte noch einmal auf die Karte. »Vor knapp achtzehn Jahren haben sie beide Eltern verloren und kamen in verschiedene Pflegefamilien, das Mädchen nach Oskarshamn und der Junge nach Kalmar. Zu dem Zeitpunkt war Samuel Glas von Johannes Skoglund sexuell missbraucht worden, was natürlich nur schwer zu beweisen ist.
    Unsere wichtigste Aufgabe heute ist, die beiden zu verhören. Hilda Glas hat heute Nachtdienst gehabt – auch das eine Insider-Information.« Claesson verzog den Mund, und allen war klar, dass die Information über Veronika zu ihm gelangt war. »Wahrscheinlich liegt Doktor Glas zu Hause und schläft. Wir werden sie wecken und zum Verhör einbestellen müssen.«
    Wieder Nicken.
    »Wir sollten im Hinterkopf behalten, dass sich der Bruder auch nach seinen Adoptiveltern Samuel Lager nennen könnte. Er ist in Kalmar gemeldet, hat dort eine Adresse und auch eine Lebensgefährtin. Keiner der beiden Geschwister ist je polizeilich aufgefallen.«
    Die Arbeitsteilung lief so, dass Peter Berg und Martin Lerde die weniger angenehme Aufgabe zufiel, Doktor Glas aus dem Bett zu holen. Claessons Frau meinte, sie würde in der Dammgatan wohnen, und das war nicht weit von der Polizeistation. Die genaue Anschrift war im Netz nicht zu finden, doch Hilda Glas war auch nirgendwo sonst registriert. Wahrscheinlich wohnte sie nur übergangsweise hier. Am besten fragten sie beim Krankenhaus nach der kompletten Adresse, und da war es wahrscheinlich am einfachsten, hinzufahren und die Polizeimarke vorzuzeigen. Berg und Lerde machten sich auf.
    Der Rest der Gruppe fuhr nach Hjortfors.

Kapitel 64
    Hilda, Donnerstag, den 5. Mai 2011
    J etzt, da er sich einmal entschlossen hatte, war der Frühling schnell gekommen. Hilda trug Joggingschuhe und eine dünne Jacke und ging befreit mit großen und schnellen Schritten. Die Arme pendelten neben dem Körper, und sie hatte es nicht eilig, denn es war erst vier Uhr, und sie mussten erst gegen halb sieben bei Alice sein.
    Die Allmende war aufgeräumt, aller Müll von der Walpurgisnacht war verschwunden, nur das stoppelige, abgebrannte Gras in der Mitte verriet noch, dass es dort ein Feuer gegeben hatte. Eine Frau spazierte allein am Seeufer entlang. Sie nickte Hilda freundlich zu: »Schön hier, nicht?«, sagte sie, als Hilda näher gekommen war.
    Die Frau war rundlich, um die sechzig und von der Sorte, der Hilda auf der Suche nach Mutterfiguren gern verfiel.
    »Nicht mehr lange und man wird baden können«, sagte Hilda.
    »Wenn es weiter so warm ist, schneller, als man glaubt«, antwortete die Frau lächelnd.
    Hilda nickte und wusste nichts mehr zu sagen. Doch fand es nett, ein wenig zu plaudern.
    »Wohnen Sie hier?«, fragte die Frau.
    »Manchmal«, hörte Hilda sich selbst antworten. »Ich wohne manchmal hier, aber ich kenne Hjortfors gut.«
    Die Frau nickte. Ihr Blick war forschend, doch

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