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Tod in Kreuzberg

Tod in Kreuzberg

Titel: Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Ditfurth
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anderen sind seine Mörderlehrlinge.
    Der Regen durchnässte sie. Matti sah ein Flugzeug am schwarzen Himmel blinken. Der letzte Gruß.
    Ali trat eine Zigarette aus.
    Eine Spur, er hinterlässt eine Spur, der Dummkopf. Doch kein Profi.
    Ali lächelte. »Warum folgt ihr mir?«
    »Quatsch«, sagte Dornröschen mit fester Stimme.
    »Ihr habt mich auch in die Kneipe von Mustafa verfolgt. Diese Tussi gehört zu euch. Geht’s ihr einigermaßen?«
    Geht so, dachte Matti. Gaby sehe ich auch nicht wieder. Lara sowieso nicht. Lara. Lara. Lara. Ihn packte der Zorn. Was bildet sich dieser Pisser eigentlich ein?
    »Ich gehe jetzt«, sagte Matti. »Ich mach den Scheiß nicht mit. Kommt mit!«
    Der Schein der Taschenlampe traf ihn im Gesicht.
    »Du bleibst«, sagte Ali gelassen.
    Irgendetwas hielt Matti am Boden fest, wie ein Krampf.
    »Noch einmal, warum folgt ihr mir?« Ali spielte lässig mit seiner Pistole, die silbern glänzte. Sogar die Knarre ist protzig, dachte Matti.
    »Wir suchen den Mörder einer Freundin«, sagte Dornröschen.
    »Und dann folgt ihr mir?« Alis Gesicht zeigte Erstaunen.
    Schweigen. Die drei Typen wechselten Blicke. Matti bildete sich ein, Ratlosigkeit in den Augen des Boxers zu lesen.
    »Rosi, so hieß die Freundin, sah aus wie Frau Quasten …«
    »Diese Drecksau«, sagte Ali und spuckte auf den Boden.
    »Ich weiß, die hat den Laden deines Vaters in den Ruin getrieben«, sagte Dornröschen.
    »Die Quasten ist doch nur eine … Marionette von diesem Typen, diesem Chef von dem Laden. Den Chef müsste man umbringen, wenn man schon einen umbringen will. Ich vergreif mich doch nicht an solchen Figuren wie der Quasten. Obwohl sie eine Abreibung verdient hätte.«
    »Und dein Vater hat die Quasten auch nicht umgebracht?«, fragte Matti.
    »Bist du verrückt? Mein Vater ist ein frommer Mann. Er würde nie jemanden töten.«
    »Na klar«, sagte Twiggy.
    Tauwetter, irgendwie, dachte Matti. Vielleicht foltern sie ja nicht. Er bekam Angst wegen Dornröschen. Wenn die Typen sich sie vorknöpfen würden … Ja, was dann?
    Ali guckte verzweifelt zum Himmel. »Mein Vater hat niemanden umgebracht und ich auch nicht.«
    »Du hast mir eine Bombe ins Taxi gebaut«, sagte Matti.
    Ali glotzte ihn an. »Was habe ich?«
    »Eine Bombe ins Auto gebaut. Du kannst doch Bomben bauen?«
    Ali zuckte mit den Achseln. »Ist, glaube ich, nicht so schwer. Kannst du auch. Oder der.« Der Pistolenlauf zeigte auf Twiggy.
    Ali überlegte, die beiden Typen guckten ihm dabei zu. »Wann habe ich denn eure Freundin umgebracht?«
    Matti überlegte kurz und nannte Datum und Uhrzeit.
    Ali holte ein Smartphone aus einer Gürteltasche, tippte auf dem Bildschirm und begann zu grinsen. »Da war ich in Ankara, habe meinen Onkel besucht. Es ging um … Geschäfte.«
    »Klar«, sagte Twiggy.
    »Ich hab den Flugschein, mein Onkel kann es bestätigen, außerdem wurde ich in Schönefeld gefilzt, das werden die noch wissen.«
    »Hm«, sagte Matti. »Den Flugschein würde ich gern sehen.«
    Ali zuckte mit den Achseln. »Okay. Den Ausdruck hab ich noch.«
    Er wechselte wieder Blicke mit seinen Kumpanen und grinste. »Und die Bombe?«
    Matti nannte die Zeit, in der das Taxi in die Luft geflogen war.
    Ali blickte wieder auf sein Handy. Sein Grinsen wurde noch breiter. »Da war ich auf der Arbeitsagentur, Storkower Straße. Die hatten mich vorgeladen … Hatte es vergessen. Aber ich war dann da. Die können das bestätigen. Verstanden?«
    Dornröschen blickte nach links, zu Matti, und nickte. Dann blickte sie zu Twiggy und nickte noch einmal. »Wir haben uns geirrt«, sagte sie. »Dann können wir diese Veranstaltung jetzt beenden.«
    »Noch nicht ganz«, sagte Ali. »Ich bestehe darauf, euch das Ticket und die Einladung zur Agentur zu zeigen. Und dann will ich, dass ihr morgen bei der Agentur und beim Flughafen anruft und es euch bestätigen lasst.«
    Matti wusste, dass weder die Agentur noch der Flughafen irgendwas bestätigen würde. »Ich glaube es dir auch so.«
    »Ja, ja, das sagst du jetzt.«
    Matti spürte, wie eine Zentnerlast von ihm abfiel. Er würde überleben. Er schaute nach oben, in die nasse Schwärze des Himmels, und es war die schönste Regennacht seines Lebens. Und obwohl er durchnässt war, fror er nicht, sondern fand es herrlich. Nie hatte er lieber im Regen gestanden. Er winkte ab. »Die dürfen uns das nicht bestätigen und tun es auch nicht. Aber wir glauben dir das. Du lässt uns in Ruhe und wir dich auch.«
    »So schnell nicht«, sagte

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