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Tod in Seide

Tod in Seide

Titel: Tod in Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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gestatten, dass ich mich ein bisschen umsehe.«
    »Ich dachte, dass Sie schon das erste Mal, als ich Sie hier getroffen habe, alles gründlich durchkämmt hätten. Sie hatten doch Durchsuchungsbefehle und so, fehlten nur noch die Kommandotruppen. Bryan war sich sicher, er würde wieder ins Gefängnis wandern.«
    Ich lächelte über seine Übertreibung. »Das ist eins der Probleme, wenn man eine Durchsuchung macht, bevor man weiß, wonach man eigentlich sucht.«
    »Wissen Sie es jetzt?«
    Nicht wirklich. Aber ich sah keinen Grund, Wrenley das zu sagen. Auf Grund einiger Informationen, die wir seit dem Mord an Varelli und von Don Cannon bekommen hatten, würden wir es noch einmal versuchen. »Haben Sie eine Ahnung, wann Mr. Daughtry zurückkommen wird?« Ich war mir unschlüssig, ob es besser sei zu warten oder ins Büro zu fahren, um die Suppe mit McKinney auszulöffeln.
    »Sehr bald, denke ich. Er muss hier zusperren.«
    Es war nun über drei Stunden her, dass Mike die Stadt verlassen hatte. Ich nahm das Handy aus meiner Tasche, um ihn anzupiepen. Als ich es einschalten wollte, stellte ich fest, dass der Akku leer war. Normalerweise steckte ich das Handy automatisch jeden Abend in das Ladegerät zu Hause auf meinem Schreibtisch, aber da ich die letzten zwei Nächte in Jakes Wohnung verbracht hatte, war das nicht möglich gewesen.
    »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich kurz telefoniere?«
    Wrenley deutete auf das schnurlose Telefon auf dem Tisch. »Bitte.«
    Ich nahm den Hörer, wählte Chapmans Pieper an, gab die Nummer der Galerie ein, die auf dem Hörer angegeben war, und legte auf. Ich wusste, dass er auf einen Anruf von einer unbekannten Nummer erst dann reagieren würde, wenn er eine Pause machte.
    »Ich kann Sie nicht in den Lagerraum vorlassen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es Bryan stören würde, wenn Sie sich in der Galerie und im Büro umschauen, während Sie auf ihn warten. Schließlich haben Sie das ja schon einmal getan.«
    Ich kam mir sehr albern vor, als ich aufstand und mich umsah. Es gab in dieser extrem modernen Galerie nichts, das auch nur im Entferntesten auf die Kunstschätze hindeutete, die ich mit Deni Caxtons Schwierigkeiten assoziierte. Ich schlenderte gemächlich durch die Galerie, las die Beschreibungen der einzelnen Ausstellungsstücke und versuchte, mir einen Reim auf sie zu machen.
    Als nach einigen Minuten das Telefon klingelte, ging ich schnell zu der Sitzgruppe zurück. Wrenley, der abgehoben und sich mit »Galleria Caxton Due« gemeldet hatte, hielt mir den Hörer hin.
    Instinktiv drehte ich ihm den Rücken zu und entfernte mich einige Schritte von ihm. Es war mir klar, dass ich unhöflich war, aber ich wollte auch, falls nötig, ungestört reden können. »Nein, das war Wrenley, Frank Wrenley«, antwortete ich auf Mikes Frage, ob das Bryan Daughtry gewesen sei.
    »Kannst du reden?«
    »Worüber?«
    »Vergiss es. Ich nehme an, du wirst mir später erklären, wo Daughtry ist.«
    »Natürlich. Es ist alles in Ordnung. Ist es unser Kerl?«, flüsterte ich in den Hörer.
    »Bestell eine Magnumflasche Champagner, Coop. Anthony Bailor leidet an gangränösen Eiern. Unheilbar. Er sagt nichts, aber er ist es.«
    »Wie meinst du das – er sagt nichts?«
    »Er streitet alles ab, sogar seinen Namen. Aber ich habe seine Verbrecherfotos, und die Polizei in Jersey nahm heute Vormittag seine Fingerabdrücke.«
    »Habt ihr ihn verhaftet?«
    »Warum? Damit du deinem Freund Jake einen Tipp für die Abendnachrichten geben kannst? Keine Informationen, bevor wir nicht wissen, wer hinter der ganzen Sache steckt. Bailor hat schon in dem letzten Diebstahl, an dem er beteiligt war, jemanden gedeckt. Es muss in der Sache zu irgendjemandem eine Verbindung geben.«
    »Mach dich nicht lächerlich. Ich will einfach wissen, was ich als Nächstes tun soll. Soll ich ins Büro fahren und eine Strafanzeige wegen Mordes an Deni aufsetzen? Außerdem musst du einen Haftbefehl einreichen, damit wir von New Jersey die Auslieferung beantragen können.«
    »Nicht so schnell. Ich hab’s noch nicht mal dem Lieutenant gesagt. Ich muss erst den Chef fragen, wie er die Sache handhaben will, und rausfinden, wofür ihn die Polizei hier in Jersey festhalten will. Weißt du was Neues von Caxton?«
    »Nein, keine Spur. Wo sollen wir uns treffen?«
    »Ich rufe dich an, sobald ich mehr weiß. Ich hole dich im Büro ab und nehm’ dich mit ins Krankenhaus.«
    Ich legte auf und ging zurück zum Tisch, wo Wrenley in seine

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