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Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Titel: Tod in Tanger (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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auf den Tisch. Es war noch etwas Brot und Marmelade dagewesen. Das Brot war zwar nicht mehr frisch, aber das konnte Elsa nicht ändern.

    Sollen sie sich selbst um diese Dinge kümmern, wenn sie etwas Besseres wollen! dachte sie, als sie das Gesicht des Narbigen sah, der sich in einen der Sessel gefläzt hatte und nun auf einem ziemlich zähen Bissen herumkaute.

    Elsa nahm nur eine Tasse Kaffee.

    „Wollen Sie nichts essen?“ fragte der Schwarzbart mürrisch.

    „Nein. Ich habe keinen Appetit.“

    „Sie sollten etwas zu sich nehmen.“

    „Was kümmert Sie das?“

    Er blickte auf und grinste.

    „Ihre Laune wird sonst zu schlecht.“

    „Wenn Sie mich umgebracht haben, wird es keine Rolle spielen, ob mein Magen voll ist oder nicht - oder wie es um meine Laune bestellt ist.“

    „Es ist noch nicht entschieden, ob wir Sie liquidieren müssen.“

    „Das sagen Sie, um mir Hoffnungen zu machen. Sie denken, daß ich dann gefügiger bin!“

    Der Schwarzbart winkte ab und lachte.

    „Wo denken Sie hin!“

    Elsa nahm einen weiten Schluck Kaffee. Dabei strich sie sich mit der anderen Hand die ungewaschenen Haare aus dem Gesicht.

    Dann fragte sie: „Was wollen Sie eigentlich von Robert? Was hat er getan, daß Sie ihn unbedingt umbringen wollen?“

    Sie hatte gestern schon einmal in diese Richtung gefragt. und da war er ihr ausgewichen. Vielleicht hatte sie jetzt mehr Glück. „Ich möchte wissen, worum es hier geht.“

    „Je weniger Sie wissen, desto besser“, kam es zurück.

    Und dann klingelte es plötzlich.

    Es war nicht das Telefon, es war an der Tür.

    Der Griff des Narbigen ging augenblicklich zu der Pistole in seinem Hosenbund. Er riß die Waffe blitzschnell heraus und lud sie durch.

    „Wer kann das sein?“ fragte der Schwarzbart Elsa.

    „Keine Ahnung...“

    Der Schwarzbart holte nun ebenfalls seine Waffe hervor und erhob sich. Während es ein zweites Mal klingelte, diesmal schon deutlich ungeduldiger, trat er zur Tür und blickte durch den Spion hinaus.

    Zwei Sekunden später drehte er sich um.

    „Eine Frau ist da draußen.“

    „Ich kenne hier niemanden.“

    „Sieht wie eine Araberin aus.“

    „Das könnte die Frau von Aziz sein“, erklärte Elsa.

    „Aziz?“

    „Der Mann, den Sie erschossen haben! Er ist nicht nach Hause gekommen, sie wird sich Sorgen machen!“

    „Und wie ist sie durch das Tor gekommen?“

    „Sie hat einen Schlüssel.“

    „Das klingt merkwürdig.“

    „Es ist gar nicht so merkwürdig. Sie putzt hier regelmäßig mit ihren Töchtern, und Robert ist oft auf Reisen.“

    Der Schwarzbart schüttelte verständnislos den Kopf. „Ein Mann wie Steiner, der sonst keiner Seele trauen würde... Und dann so etwas! Das erstaunt mich!“

    „Es ist aber so!“

    Der Schwarzbart nickte.

    Dann machte er eine Bewegung mit dem Lauf seiner Waffe, die Elsa bedeutete, zur Tür zu kommen.

    „Sehen Sie durch den Spion!“

    Elsa gehorchte.

    „Ist sie es?“ fragte der Schwarzbart.

    „Ja.“

    „Wimmeln Sie die Frau ab!“ befahl er.

    „Tun Sie ihr nichts. Sie hat mit allem nichts zu tun.“

    „Ich tue ihr nichts, wenn Sie sie abwimmeln. Sonst haben wir vielleicht keine andere Wahl. Lassen Sie Ihre Fantasie spielen, und denken Sie sich irgendetwas aus, das plausibel ist, klar?“

    „Klar.“

    Der Schwarzbart postierte sich so neben der Tür, daß man ihn nicht sehen konnte, wenn Elsa öffnete. Er hob den Lauf seiner Waffe.

    „Wenn Sie irgend etwas versuchen, sind Sie beide tot - Sie und die Frau.“

    „Ich habe verstanden.“

    „Öffnen Sie jetzt die Tür.“ Aziz' Frau sprach nur Arabisch. Sie redete in einem wahren Wortschwall auf Elsa ein, aber natürlich verstand sie nichts davon.

    Man brauchte kein Arabisch zu sprechen, um zu wissen, was sie wollte. Es lag auf der Hand.

    Elsa fühlte einen Kloß in ihrem Hals, als sie an den toten Aziz dachte. Die Frau, die vor ihr stand, war in Sorge. Ihr Mann war die Nacht über nicht nach Hause gekommen, sie hatte also allen Grund dazu. Aber Elsa konnte ihr nicht die Wahrheit sagen.

    Die Wahrheit war grausam, sie ihr zu verschweigen und in falscher Hoffnung zu wiegen ebenfalls. Aber es gab keinen anderen Weg. Elsa wollte das Leben dieser Araberin nicht gefährden. Die Frau hatte mit dieser Sache genauso wenig zu tun, wie ihr Mann.

    „Ihr Mann - Aziz - ist nicht hier!“ erklärte Elsa ziemlich laut auf englisch, aber die Frau verstand sie dadurch keineswegs besser. Sie versuchte es mit Gesten. Die

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