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Tod ist nur ein Wort

Tod ist nur ein Wort

Titel: Tod ist nur ein Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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Stockholm-Syndrom eine Illusion ist.”
    Sie wandte sich um, um ihn anzusehen, und er war ihr viel näher, als sie gedacht hatte. So nahe, dass sie ihn berühren konnte. “Warum fühle ich dann immer noch so?”, flüsterte sie.
    Er sagte nichts, doch zum ersten Mal wirkte sein Gesicht wehrlos im Mondlicht. “Werden wir nachher sterben?”, fragte sie leise.
    “Gut möglich”, erwiderte er. “Aber nicht jetzt.” Unendlich sanft strich er ihr über die Wange. Reglos starrte sie ihn an, als er sich über sie beugte und sie mit herzzerreißender Zärtlichkeit küsste.
    “Was soll das sein?”, fragte sie und versuchte, zynisch zu klingen, was ihr kläglich misslang. “Meine Belohnung?”
    “Nein”, erwiderte er. “Meine.” Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und sah sie an. Die Stille war vollkommen, geradezu magisch, und sie spürte, wie alles von ihr abfiel – das Blut, der Schmerz, die Gefahr. Für einen Augenblick gab es nur sie beide, allein in der Dunkelheit, und da war keine Barriere, keine Abwehr in seinen dunklen Augen.
    Durch die ruhige leidenschaftslose Oberfläche hindurch erblickte sie etwas Tiefes, Festes, Erschreckendes in ihm. Etwas, das er für sie fühlte.
    Sie schloss die Augen und schlang die Arme um seinen Nacken. Er legte sich auf sie – ein schweres warmes Gewicht, das sie beschützte – und küsste sie, verführte sie mit seinem Mund, seinen Lippen, seinen Zähnen, seiner Zunge. Noch nie war sie so geküsst worden, mit einer solch leidenschaftlichen Versenkung, als zählte nichts anderes auf dieser Welt, und sie gab sich ihm hin, kam ihm mit ihrem Mund entgegen, küsste ihn mit zärtlicher Hingabe, die allmählich ein Feuer des Verlangens in ihr entfachte.
    Als sie nach seinem Hemd griff und an den Knöpfen fingerte, hielt er ihre Hände fest. “Schschsch, Chloe. Diesmal gibt es keinen Grund zur Eile. Keinen Grund für Furcht oder Schmerz. Du hast alle Zeit der Welt, es zu genießen. Genuss – das ist alles, woran du denken sollst. Schließ die Augen und lass mich dich verwöhnen.”
    Seine Stimme war leise und hypnotisch, sodass sie sich entspannt zurück in die Kissen fallen ließ.
    Mit einer Hand führte er ihre Hände über ihren Kopf, während sein Mund ihren Hals entlangwanderte und er seine andere Hand unter ihr Sweatshirt schob und seine kühlen Finger über ihre erhitzte Haut strichen. Sie war so verloren in seinen Küssen und dem Geschmack seines Mundes, dass sie kaum bemerkte, wie er ihr das Shirt über den Kopf zog und zur Seite warf und ihr die Jogginghose abstreifte. Ihre Unterwäsche ließ er an – die französische Spitzenwäsche, die ihre wohlmeinenden Eltern ihr zu Weihnachten geschenkt hatten. Sie hatte eigentlich nicht darauf geachtet, wonach sie griff, doch als seine Hand ihren Körper entlangfuhr und ihre Brust liebkoste, wusste sie, dass sie die Wäsche mit Bedacht gewählt hatte. Er ließ seinen Mund folgen und saugte durch das Spitzengewebe hindurch an ihrer Brust, bis das Verlangen wie eine heiße Flamme in ihr Aufstieg und sie erbeben ließ. Er gab ihre Hände frei, und sie ließ die Arme zur Seite fallen. Eine träumerische Mattigkeit erfüllte sie, und sie war bereit, einfach nur dazuliegen und sich von ihm berühren zu lassen, sich küssen zu lassen. Das mussten die Nachwirkungen des Schlafmittels sein, dachte sie benommen, als sein Mund ihren Hüftknochen streifte, ganz dicht über ihrem Höschen. Entweder die Nachwirkungen, oder er hatte sie mit seinem Mund hypnotisiert, mit seinen Augen, seinem Verlangen.
    Sie fühlte sich wie in einer Schneekugel – als ob man sie einmal durchgeschüttelt hätte, aber nun alles still und ruhig war und die Schneeflocken in ihrer sicheren kleinen Glaskugel langsam um sie herumtanzten. Sie konnte jederzeit versuchen, sich aus dieser seltsamen Ergebenheit zu befreien, doch das wollte sie gar nicht. Er hatte recht. Sie konnten in einigen Stunden tot sein. Jetzt hatte sie, was sie wollte, was sie brauchte, und vielleicht gab es keine Zukunft mehr. Weil es kein Leben mehr gab. Und wenn sie schon sterben sollte, dann wollte sie die letzten Stunden ihres Lebens mit diesem Mann schlafen, dessen Namen sie nicht einmal kannte.
    Mit einer Handbewegung öffnete er den BH, der ihr beim Ankleiden so viel Mühe gemacht hatte, zog ihn ab und warf ihn zur Seite. Er bewegte sich langsam, ließ seine Zunge ihre Nippel umspielen, die sich sofort zu harten festen Knoten versteiften, die dem kleinen harten Knoten zwischen ihren Beinen

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