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Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Titel: Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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vorgezogen, zu Hause zu bleiben. Er möchte nur über den Stand der Dinge auf dem Laufenden gehalten werden. Dierks war so freundlich, die Einsatzleitung an mich zu delegieren. Er war kurz hier, hat sich ein Bild vom Tatort gemacht und hatte es dann wieder ziemlich eilig, nach Hause zu kommen.« Wieder grinste Petersen schief. »Hat es wohl nicht so mit den Jungs aus Flensburg.«
    »Toller Chef.« Wiebke schüttelte den Kopf.
    »Wir packen das schon«, erwiderte Petersen zuversichtlich. Er deutete mit dem Kinn auf das Möwennest .
    Glaswände umgaben den Freiluftbereich und bildeten einen Windschutz für die Gäste. Es war sicher nicht leicht, die mehr als zwei Meter hohen Scheiben ohne Hilfsmittel zu überwinden. Und Wiebke bezweifelte, dass sich jemand die Mühe machte, ein Hindernis zu überwinden, nur um sich dort in aller Ruhe das Leben zu nehmen. »Wie kam er auf das Gelände?«
    Petersen blieb Wiebkes Skepsis nicht verborgen. »Es gibt eine kleine Tür seitlich vom Gebäude. Von dort aus gelangt man in den Außenbereich des Bistros. Die stand offen, man hatte wohl vergessen, sie abzuschließen.« Petersen paffte genüsslich. »Blöd für die Jungs vom Erkennungsdienst, denn die Spuren verlaufen sich im wahrsten Sinne im Sand.«
    »Spuren?« Wiebkes Miene verfinsterte sich. »Ich denke, es war Selbstmord?«
    »Schon, aber man ist ja für alles offen.« Wieder ein Zug an der Zigarette. Er betrachtete seine junge Kollegin. »Schon mal ’nen Toten gesehen?«              
    Kopfschütteln. »Irgendwann ist immer das erste Mal. Also los.« Wiebke stapfte auf das Bistro zu.
    Petersen nahm einen letzten Zug, bevor er den Zigarettenstummel in den feuchten Sand schnippte. Im letzten Moment unterbrach er seinen Ansatz, die Kippe barfuß auszutreten. »Warum denn so eilig? Der hat doch jetzt alle Zeit der Welt, Mädchen.«
    Arne Carstensen hatte sein Telefonat beendet und gesellte sich zu Wiebke und Petersen. »Das hatten wir schon zwanzig Jahre nicht mehr«, murmelte er, steckte die Hände in die Jackentaschen. »Mord, mein ich. Und dann ausgerechnet hier.«
    Wiebke sparte sich eine Antwort. Sie betraten den Platz hinter der Kneipe durch die offen stehende Seitentür des Anbaus. An jedem Tisch stand ein Strandkorb. Obwohl Elisabeth-Sophien-Koog eigentlich kaum Sandstrand besaß, hatte man den Bereich hinter dem Möwennest mit Sand aufgefüllt. Ein kleines Windrad drehte sich surrend; bunte Fähnchen flatterten munter im Wind. Möwen kreischten über ihren Köpfen.
    Die Kollegen der Spurensicherung waren bereits bei der Arbeit. Sie bedachten Petersen und Wiebke mit einem knappen Kopfnicken. Einer der Männer in weißen Faseranzügen brachte gerade ein Adhäsionsmittel am Strandkorb auf, mit dem Fingerabdrücke sichtbar gemacht werden konnten. Er trat beiseite, als Wiebke sich dem Toten näherte.
    »Moin«, sagte er und tippte sich mit dem behandschuhten Zeigefinger an die rechte Schläfe. »Dann guckt ihn euch noch mal an, bevor der Bestatter kommt.« Der Kollege vom Erkennungsdienst war gut zwanzig Jahre älter als Wiebke, untersetzt und hatte Lachfältchen im sonnengebräunten Gesicht. Die dichten, schlohweißen Haare korrespondierten hervorragend mit dem Overall. Seine Augen zwinkerten den Kollegen durch die Gläser einer Nickelbrille zu. Piet Johannsen hatte es vermutlich nicht mit der ersten Leiche seiner Laufbahn zu tun. Entsprechend routiniert und gelassen ging er seiner Tätigkeit nach. Er gehörte zu den Kollegen aus Flensburg, hatte aber bereits des Öfteren mit der Polizeiinspektion in Husum zu tun gehabt, deshalb kannte man sich.
    »Moin moin.« Wiebke umrundete den Strandkorb. Der Tote saß in zusammengesackter Haltung darin, sein rechter Arm hing aus dem Korb. Das Blut an seiner Schläfe war verkrustet.
    Den Anblick eines Toten hatte sie sich schlimmer vorgestellt. Lange schon hatte sie sich davor gefürchtet, zum ersten Mal in ihrer Laufbahn einer Leiche gegenüberzustehen. Leblose Augen schienen sie anzustarren, der Mund stand offen. Ein kleines Loch in der rechten Schläfe markierte die Stelle, wo ihn die tödliche Kugel getroffen hatte. Unansehnlicher war die Austrittswunde seitlich am Hinterkopf. Wiebke wandte sich nun doch ab. »Weiß man schon, wie lange er …«
    »Da die Leichenstarre schon voll ausgebildet ist, gehen wir von mehr als acht Stunden aus«, erwiderte Johannsen. »Der Arzt hat den Totenschein ausgefüllt und sich sofort wieder vom Acker gemacht. Tod durch einen

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