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Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Titel: Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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aufgesetzten Schuss an die Schläfe, eindeutig. Wir haben ein Prägemal von der Mündung gefunden. Freundlicherweise hat der Arzt den Suizid nicht als eindeutig geklärte Todesursache eingeschrieben.«
    Wiebke stutzte. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Dass es möglicherweise gar kein Selbstmord war«, bemerkte Carstensen. »Also wird der Leichnam obduziert. Außerdem wissen wir nicht, wer es war, denn der Gute hat es vorgezogen, sich ohne Papiere das Leben zu nehmen.«
    »Ein weiteres Indiz für Mord«, murmelte Wiebke. »Da will vielleicht jemand Spuren verwischen.«
    Petersen betrachtete den Toten näher. »Um die vierzig«, schätzte er.
    Wiebke trat neben ihn. Der Mann im Strandkorb hatte dunkles Haar. Sie fand ihn recht gut aussehend. Der Tote trug feste Lederschuhe, Jeans und einen dunkelblauen Strickpullover unter einem Mantel. Anscheinend keine auffällige Markenkleidung. Sie betrachtete die rechte Hand der Leiche, die seitlich aus dem Strandkorb nach unten hing. Sie lag noch über der Waffe, mit der er sich umgebracht hatte – wenn man davon ausging, dass es Selbstmord war. Einen Ring sah Wiebke nicht an seiner Hand, was aber nichts zu bedeuten haben musste. Sie kannte genug verheiratete Männer, die sich aus den verschiedensten Gründen standhaft gegen das Tragen eines Eherings wehrten. Seine Hände waren gepflegt und feingliedrig; dieser Mann hatte schon lange keine harte Arbeit mehr geleistet. Wiebke achtete bei einem Mann immer auch auf dessen Hände. Eine alte Macke, die sie wohl von ihrer Mutter geerbt hatte, die immer gesagt hatte, dass die Hände eines Mannes Geschichten erzählen konnten.
    »Wenn die Flensburger jetzt am Start sind, haben wir damit doch nichts mehr zu tun.« Wiebke sehnte sich nach einer heißen Dusche.
    »Lasst mich nicht hängen mit denen«, bettelte Carstensen.
    »Mach dir mal keinen Kopp, Arne.« Petersen schüttelte den Kopf. »Lass die mal machen, ich weiß, dass die unterbesetzt sind. Außerdem kennen die sich hier nicht so gut aus wie wir. Wart’s ab, wir sind fester mit dem Fall verbandelt, als uns recht ist. Und du bist unser wichtigster Mann auf Nordstrand.«
    »Ich steh euch zur Verfügung.« Arne Carstensen schlug fast militärisch die Hacken zusammen.
    »Gut zu wissen.« Petersen klopfte ihm grinsend auf die Schultern.
    »Was ist mit der Frau, die ihn gefunden hat?«, fragte Wiebke. Sie hatte genug gesehen und wandte sich von dem Toten ab.
    »Sitzt drinnen und raucht Kette.« Petersen zog die Mundwinkel nach unten. »Sie scheißt in ihrem eigenen Laden auf das Rauchverbot, wenn du so willst.«
    »Steht sie unter Schock?«
    »Höchstens unter einem leichten. Den Arzt, der nach ihr sehen wollte, hat sie zum Teufel gejagt, und auf einen Polizeiseelsorger verzichtet sie dankend. Bente Harmsen ist eine komische Frau, wenn du mich fragst.«
    »Ich möchte Frau Harmsen aber selber fragen.«
    »Dann mal los.« Petersen ging vor. Sie stapften durch den Sand zur Glasfront der Strandkneipe, während Carstensen den Kollegen der Spurensicherung half.
    Petersen öffnete die gläserne Schiebetür und trat ein, dicht gefolgt von Wiebke. Drinnen herrschten Zwielicht und angenehme Wärme. An den Wänden hingen Fischernetze und Bilder der Region. Unter der Decke pendelten künstliche Möwen im Luftzug. An einer Wand entdeckte Wiebke eine Landkarte von Nordfriesland mit den Leuchttürmen vor der Küste, die mit winzigen Leuchtdioden ihr Signal auf der Karte aussendeten. Neben der Eingangstür ein Regal mit Prospekten und Souvenirs aus der Gegend. Die Blätter flatterten im Wind, bis Petersen die Tür geschlossen hatte und der Wind ausgesperrt war.
    Petersen tauschte einen Blick mit Wiebke und räusperte sich. Die Besitzerin hockte zusammengesunken auf einem der Barhocker und stierte ins Nichts.
    Jetzt heulte der Wind um die Ecken des Glaskastens. Feiner Sand knirschte unter ihren Sohlen. Wiebke wartete ab. Petersen räusperte sich noch einmal.
    Die Frau am Tresen blickte auf. Sie betrachtete sichtlich verwundert die junge Kommissarin im Läufer-Outfit. Ein wenig unentschlossen ließ Wiebke dem Kollegen Petersen den Vortritt.
    »Moin moin, Kripo Husum, wir hätten noch ein paar Fragen an Sie, Frau Harmsen.«
    »Schon wieder? Ich habe den Kollegen aus Flensburg schon alles erzählt.«
    Als die Kommissare näher traten, stieg ihnen der Duft von hochprozentigem Alkohol in die Nasen. Vor der Inhaberin des Bistros stand eine Tasse. Sie hatte sich auf den Schock einen heißen Grog

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