Tod On The Rocks
gehört in ein Museum. Es ist von gro ß em k ü nstlerischen und historischen Wert. Ich habe sofort mit dem Verein zur Rettung von Aspens Kulturgütern Kontakt aufgenommen. Und ich sage Ihnen etwas: Es gibt da noch einiges, was der Vorstand mit Geraldine klären müsste. «
»Was meinen Sie damit?«
»Sie besitzt eine Menge Land in dieser Gegend, und es existiert niemand, dem sie es vererben kann.«
»Ich wusste gar nicht, dass sie so viel Geld hat « , sagte Regan.
»Sie hat in fünfzig Jahren keinen einzigen Lampenschirm ersetzt, ihr Auto ist ein Oldtimer, und ihre Einkäufe macht sie per Katalog.
Im Tresorraum der Bank befindet sich mehr als nur Geraldines Gemälde. Es liegt da auch ein gro ß er Batzen ihres Geldes. Sie ist eine faszinierende Frau, einfach faszinierend.«
»Was mich interessiert«, sagte Regan, »ist die Tatsache, dass eine Menge Leute etwas über Geraldine und ihr Gemälde in Ihrem Artikel gelesen haben.«
»Und in der Fortsetzung.«
»Fortsetzung?« fragte Regan.
»Eigentlich war es ein Nachtrag. Vor ungefähr einem Monat schrieb ich einen Artikel über Geraldine, die dem Verein zur Rettung von Aspens Kulturgütern ein Gemälde schenken wollte, und über die Pläne für das Museum. Ich schrieb, dass das Gem ä lde der fehlende Beasley sei und dass er nun dorthin komme, wohin er geh ö re, in das neue Museum in Aspen, dass eine gro ß e Benefizveranstaltung stattfinden würde, und so weiter, und so weiter. Louis war furchtbar wütend, weil ich sein Hotel nicht erwähnt hatte. Aber immerhin habe ich in dem Artikel den Namen des Besitzers des Beasleys in Vail genannt.« Er rollte die Augen. »Vielleicht hätte ich das nicht tun sollen, denn er bekam eine Menge Anrufe von verschiedenen Museen und Sammlern. Die Leute, die ihn letzte Woche anriefen und mit ihm einen Besuchstermin vereinbarten, bedienten sich des Namens eines der renommiertesten Kunsthändler in Europa. Sie erklärten, fünf Millionen Dollar dafür zahlen zu wollen. Natürlich war das alles eine abgekartete Sache.«
Regan runzelte die Stirn. »Ich frage mich, ob sie jetzt wohl hinter dem Beasley in Aspen her sind. Donnerstag abend wird er ausgestellt. Es ist der einzige Beasley, der nicht in einem Museum in Sicherheit ist. Wer wei ß , was da noch alles passieren kann? «
»Ich verstehe, was Sie damit sagen wollen, ich verstehe nur allzu gut.«
Teds Augen weiteten sich, wodurch sein Gesicht ein wenig eulenhaft wirkte. Er begann zu lachen. »Machen Sie sich keine Sorgen. Der Museumswächter wird dort sein. Sein Spitzname ist Barney Fife.«
Regan kicherte.
»Also - warum sind Sie hergekommen?« fragte er plötzlich.
Regan sah ihn verdutzt an und räusperte sich. »Wie Sie wissen, bin ich Privatdetektivin. Vor einiger Zeit lernte ich Eben Bean kennen, der verdächtigt wird, die Gemälde hier in Aspen gestohlen zu haben.
Und jetzt wird behauptet, er habe möglicherweise auch etwas mit dem Diebstahl in Vail zu tun. Ich halte ihn nur einfach nicht für den Typ...«
»Völlig unterschiedliche Vorgehensweisen«, unterbrach Ted sie. »Aus meinen Quellen geht hervor, dass die Sache in Vail sehr raffiniert eingef ä delt wurde, dass da ein Ring von Kunstdieben am Werk war. Nat ü rlich wissen wir inzwischen, dass Eben Bean ein geschickter Juwelendieb war. Vielleicht war seine ganze Freundlichkeit nichts weiter als eine Fassade. Wenn es Eben war, der in dem Santa Claus- Kostüm erschien, dann wusste er offensichtlich, wie man die Menschen da an der Nase herumf ü hrt, wo sie am vertrauensseligsten sind. Wer hätte wohl Bedenken, Santa auf seine Toilette gehen zu lassen?«
»Ich glaube einfach nicht, dass es eine Fassade war « , sagte Regan. » Gestern besuchte ich Geraldine Spoonfellow. Sie ist sehr aufgebracht ü ber die Diebst ä hle in der Stadt und glaubt, dass es Eben gewesen ist. Und wenn Eben tats ä chlich etwas damit zu tun hat, dann ist er auf jeden Fall nicht allein. Oder vielleicht gibt es zwei verschiedene Diebesbanden. «
»Ich wei ß es nicht. « Ted sch ü ttelte den Kopf. » Ich wei ß es wirklich nicht.«
Er lehnte sich zurück, schlug erneut die Beine übereinander und rieb sich das Kinn. »Also hat Geraldine wenig Nachsicht mit Eben, was?« Plötzlich warf er einen Blick auf seine Uhr. »O Gott! Ich habe eine Verabredung mit einem anderen Old-Timer, einem Mann, der aus Aspen stammt und jetzt wieder herzieht. Er hat mit mir Kontakt aufgenommen. Sie wären erstaunt zu erfahren, wie glücklich die Menschen
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