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Tod sei Dank: Roman (German Edition)

Tod sei Dank: Roman (German Edition)

Titel: Tod sei Dank: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen FitzGerald
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Georgie stellte ihrer Schwester tatsächlich eine Frage. Zwar hatten sie das Thema nie angeschlagen, aber beide kannten die Situation.
    »Mehr können wir nicht tun, oder?«
    »Das stimmt nicht«, sagte Georgie. Sie setzte sich auf und trank einen Schluck Wasser aus dem Glas, das neben ihrem Bett stand. »Du bist kränker als ich.«
    »Stimmt doch gar nicht. Das ist schrecklich, oder? Darauf zu warten, dass jemand stirbt?«
    »Ich weiß.«
    »Mit mir ist so weit alles in Ordnung. Ich fühle mich gut«, sagte Kay.
    »Quatsch. Du siehst jetzt schon aus wie eine Tote.«
    »Danke schön.«
    Die Mädchen schwiegen eine Weile. Georgie nestelte nervös am Bettlaken herum, und Kay beobachtete sie dabei.
    »Ich finde, du solltest seine bekommen«, sagte Georgie und blickte auf. »Wir sollten ihm sagen, dass er den Test machen soll – und alles, was dazu gehört.«
    »Nein. Bin ich absolut dagegen. Ich finde, wenn er nur einer helfen kann, dann nicht mir.«
    »Tja, geht mir genauso«, sagte Georgie.
    »Dann warten wir halt.« Kay schwieg einen Moment. »Ich habe Angst, G.«
    »Komm her«, sagte Georgie und zog ihre Schwester an sich. »Leg dich einen Moment zu mir.«
    Kay legte sich neben sie. »Was wird deiner Meinung nach passieren?«
    Georgie musste lächeln. Jedes Mal, wenn Kay etwas bedrückte, fing sie mit diesem Satz an. Bislang hatte Georgie es immer geschafft, das Richtige zu sagen. Zum Beispiel:
    Als Kay von Felicity Kearney in der ersten Grundschulklasse gepiesackt worden war (fragliches Fräulein Kearney hatte ihr während der Mathestunde einen Riesenbatzen gut durchgekautes Hubba Bubba in die Haare geklebt. Kay hatte ihre Haare fast zehn Zentimeter abschneiden müssen, um das Zeug loszuwerden):
    Was wird deiner Meinung nach passieren?
    »Ich glaube, dass Felicity Kearney so fett wird, dass sie explodiert.«
    Erst einige Monate zuvor, als Graham, der Posaunenmann, sie wieder einmal gefragt hatte, ob sie mit ihm ausgehen wolle (weil er sich sonst anderweitig umsehen müsse):
    Was wird deiner Meinung nach passieren?
    »Ich glaube, dass du Ja sagst und ihr euch super versteht. Du wirst tierisch Spaß haben.«
    Nachdem man ihnen das Blut abgenommen hatte:
    Was wird deiner Meinung nach passieren?
    »Ich glaube, dass ich immer bei dir sein werde, ganz egal, wie das Ergebnis ausfällt.«
    Wie immer fiel Georgie auch jetzt gleich das Richtige ein.
    »Weißt du, was ich glaube, Miss K.? Ich glaube, dass diese Warterei uns eine Zeit lang verrückt machen wird. Aber wir werden aufeinander aufpassen. Wir werden das überstehen. Und eines Tages … wenn wir gerade auf dem Klo sitzen oder unsere Knuspernussflocken essen oder Skins – Hautnah im Fernsehen anschauen und an nichts Böses denken …«, Georgie strich über ihr besonderes Telefon, »dann wird eines dieser kleinen schwarzen Dinger klingelingeling machen!«

[Menü]  
    Kapitel fünfunddreißig
    Will traf um zehn Uhr vormittags in North Queensferry ein. Der Tagesablauf seiner Eltern war immer schon von militärischer Gleichförmigkeit geprägt gewesen: Aufstehen um sieben, Frühstück um halb acht, Spazierengehen um halb neun, Hausarbeit/Zeitung lesen (Mutter/Vater) um halb zehn. Er überlegte, ob er warten sollte, bis seine Mutter mit dem Wischen fertig wäre (halb elf), aber er entschied sich dagegen.
    »William! Was für eine schöne Überraschung«, sagte seine Mutter, deren Miene das genaue Gegenteil ausdrückte. Sie hielt den Schrubber in der Hand und machte keine Anstalten, ihn loszulassen. »Komm doch rein. Pass auf, dass du nicht auf den Küchenboden trittst. Ich bin halb fertig.«
    Sein Vater ließ die Zeitung sinken und stand auf, um ihm die Hand zu geben.
    »Sieh an. Wie schön. Magst du einen Kaffee? Margaret, ob du bitte Kaffee aufsetzen könntest?«
    Wills Mutter wischte schnell die restlichen Böden und ging mit einem speziellen Trockenmob darüber. Nachdem sie ihre Reinigungsgeräte ordentlich verstaut hatte, machte sie sich an der Kaffeemaschine zu schaffen.
    Er brachte die beiden so schnell wie möglich auf den neuesten Stand: »Ich habe Cynthia ausfindig gemacht … Sie kann uns nicht helfen … Kays Zustand verschlechtert sich sehr schnell … Die Warteliste ist jetzt noch länger geworden … Meine einzige Möglichkeit besteht darin, einem lebenden Spender die Niere abzukaufen. Deshalb bin ich hier.« Na bitte, jetzt war es heraus.
    Seine Mutter verschüttete Milch. »Oje«, sagte sie. »Sieh nur, was ich da wieder angerichtet habe.«
    Die

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