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Tod sei Dank: Roman (German Edition)

Tod sei Dank: Roman (German Edition)

Titel: Tod sei Dank: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen FitzGerald
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Anzahl der Spender. Ein bestimmter Slum war als »der Nierenmarkt« bekannt, weil hier dreihundert von sechzehntausend Einwohnern gespendet hatten. Der Empfänger leistete eine »Spende« (in Höhe von rund vierzigtausend Pfund) anstelle einer formellen Zahlung. Die Operationen fanden in einem sauberen Privatkrankenhaus statt, wo der Austausch zwischen Spender und Empfänger effizient durchgeführt wurde. Es bereitete ihm zwar Kopfzerbrechen, dass der Eingriff vierzigtausend Pfund kosten sollte, während die Spender auf dem Foto nur tausend Pfund erhalten hatten, aber Georgies Bitte klang ihm noch in den Ohren, und so wischte er den Gedanken beiseite. Vielleicht konnte er der betreffenden Person zusätzlich etwas zukommen lassen (eine Art Trinkgeld oder, als dauerhaftes Dankeschön, eine jährliche Anweisung).
    Will folgte einigen weiteren Links – darunter war ein Forum, in dem potenzielle Spender ihre Waren auflisteten:
Guten Tag,
heiße ich kairav, bin von INDIEN 18 J. alt, ganz gesund, habe keine Krangkeit und meine Blutgruppe ist B+

Will ich verkaufen ein von meine Niere.
Hallo,
mein Name ist Anum
binich 21 Jahr, von gute Gesundheit, habe nix Krangkeit, binich aus ägypten.
Blut Gruppe A
87 KG
Ich ekagrah. Aus Indien. Willich verkaufen 1 von meine Niere weil ich brauchen Geld. Wer kaufen will, bitte kontakten mich zu meine E Mail.
WILLICH VERKAUFEN MEINE NIERE
Ich will zu verkaufen meine Niere. 20 J. a.
Blut AB IV Rh+
    Will hatte mal einen ähnlichen Text im Glasgow Extra annonciert:
Doppelbuggy zu verkaufen,
guter Zustand,
Telefon: Will Marion, 5   55   09   78
    Im weiteren Verlauf seiner Suche sah er, dass jemand eine Niere aus China ausgeschlagen hatte. Den potenziellen Patienten hatte abgeschreckt, dass die Niere von einem zum Tode verurteilten Strafgefangenen stammen sollte. Will schnaubte verächtlich. Welchen Unterschied machte das schon? Er glaubte nicht, dass Nieren eine Moral hätten, die sich in ihrer neuen Heimat negativ bemerkbar machen könnte. Die Nieren seiner Mädchen hatten jedenfalls keine Charakterstärke gezeigt, als sie schlappgemacht hatten.
    Will hatte den Eindruck, dass die Philippinen die besten Möglichkeiten boten, zumal er mehr konkrete Informationen über den Markt dort gefunden hatte als über alle anderen Ländern. Er notierte die entsprechenden Preise und Adressen in seinem Block. Später würde er dem Krankenhaus eine E-Mail schicken. Zunächst jedoch musste er seine Eltern in St. Andrews besuchen.

[Menü]  
Kapitel vierunddreißig
    »Georgie! Georgie! Aufwachen!« Kay öffnete die Vorhänge im Zimmer ihrer Schwester. »Es ist vier Uhr, G. Ein herrlicher Tag. Hast du eine Ahnung, wo Papa steckt?«
    »Mach zu!« Georgie flüchtete sich unter ihre Decke.
    »Dein Zimmer ist ein Saustall!« Kay sammelte die Kleidungsstücke ein, die überall im Raum verstreut lagen, und stapelte sie auf einem Stuhl. Ihr Blick fiel auf ein Handy, das zwischen all dem Krempel lag.
    »Georgie! Dein Telefon ist nicht an! Bist du verrückt geworden?«
    Sie schaltete das Handy an. Sie hatten sich das gleiche billige Modell gekauft, nachdem sie auf die Warteliste gesetzt worden waren. »Mach das nie aus und pass auf, dass der Akku immer geladen ist. Trag es ständig bei dir. Hörst du mir zu?«
    »Hau ab«, lautete Georgies Antwort. »Hör auf, meine Sachen herumzuräumen!«
    Kay ignorierte die Anweisungen ihrer älteren Schwester. Sie legte das Telefon auf den Nachttisch und überprüfte ihr eigenes, das wie immer in ihrer Tasche steckte. Seit der Diagnose trug sie ausschließlich Kleidung, in deren Taschen man problemlos ein Handy unterbringen konnte. Sie sortierte Georgies Wäsche und warf die Schmutzwäsche in den Wäschekorb.
    »Wann haben sie dich entlassen?«, fragte Georgie.
    »Vor einer Stunde. Ich habe ein Taxi genommen.«
    »Geht es dir besser?«
    »Viel besser. Bin nur ein bisschen wacklig auf den Beinen.« Kay setzte sich aufs Bett und zog die Decke von Georgies Gesicht. »Was hältst du von ihr?«
    Georgie seufzte und spielte an ihrem Pony herum. »Sie ist nicht … so, wie ich es erwartet hatte.«
    »Nein? Sie ist seit Jahren heroinabhängig. Papa meint, dass sie das Dreckszeug schon genommen haben muss, als wir noch Babys waren, auch wenn er es damals nicht bemerkt hat. Das rächt sich irgendwann.«
    »Meinst du, dass sie uns wirklich helfen wollte?«, fragte Georgie.
    »Meiner Meinung nach wusste sie, dass sie nicht infrage kam.«
    »Das heißt, wir können jetzt nur noch warten?«

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