Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todes Kuss

Todes Kuss

Titel: Todes Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TASHA ALEXANDER
Vom Netzwerk:
aufpassen und würde Ihnen niemals gestatten, auf mich achtzugeben .“
    „Wie süß Sie sind! Doch die Tatsache, dass Sie die Gesellschaft schockiert haben, lässt sich nicht so ohne Weiteres aus der Welt schaffen. Selbst ich halte Ihr Benehmen für falsch.“
    Meinte er das ernst, oder wollte er mich necken?
    „Auf dieser Soiree gestern Abend haben alle über Sie geredet. Ich weiß nicht, wer von den Gästen Sie verraten hat …“
    Ich wusste es sehr wohl. Niemand außer Mrs Dunleigh und ihrer Tochter konnte ein Interesse daran haben, mich in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen.
    „… Jedenfalls sorgte die Geschichte für helle Aufregung. Einige meinten, Sie seien vor Trauer über Ashtons Tod noch immer außer sich. Andere schoben Ihr Verhalten auf den Schock, den dieser Einbruch in Paris hervorgerufen hat. Aber keine Sorge! In ein paar Tagen wird man Sie und Ihren Portwein vergessen haben, denn es gibt aufregende Neuigkeiten.“
    „Ach ja?“
    Er nickte.
    „Bitte, sprechen Sie doch!“
    „Was bekomme ich als Belohnung?“
    „Nichts. Sie brennen doch darauf, diesen Klatsch zu verbreiten.“
    „Trotzdem habe ich eine Belohnung verdient.“
    „Wenn Sie meinen, dann in Gottes Namen ein Glas von dem berühmten Port.“
    „Dafür ist es jetzt noch zu früh.“
    „Sie können ihn später trinken.“ Ich betrachtete ihn voller Wohlgefallen. Er sah nicht so gut aus wie Colin, dessen Profil an eine griechische Statue erinnerte. Aber er war voller Leben und sehr charmant.
    „Ein Kuss wäre mir lieber.“
    „Schämen Sie sich nicht?“ Lachend schüttelte ich den Kopf.
    „Sie herzloses Mädchen! Lassen Sie mich wenigstens Ihre Hand halten!“
    „Also gut. Ich hoffe, Ihre Geschichte ist dieses Opfer wert.“
    „Es geht um Emma Callum. Wie es aussieht, wird sie Haverills Sohn nun doch nicht heiraten.“
    „Warum nicht?“ Unauffällig versuchte ich, Andrew meine Hand zu entziehen. Vergeblich.
    „Weil Emma mit einem italienischen Adligen nach Venedig durchgebrannt ist.“
    „Nein!“
    „Doch! Ihr Vater hat die Verfolgung aufgenommen.“
    „Um sich dann mit seinem Schwiegersohn auszusöhnen! Immerhin hat dieser Italiener einen Titel. Das ist mehr, als Haverills Jüngster zu bieten hat.“
    Andrew seufzte theatralisch. „Mein armer Bruder! Auch er trägt das schwere Schicksal, ein jüngerer Sohn zu sein.“
    „Ich glaube fast, ich bedauere den Italiener mehr als Haverill. Der ist vor einem schweren Los bewahrt worden, obwohl er ein jüngerer Sohn ist.“
    „Emily, Sie sind unbezahlbar! Darf ich Sie jetzt küssen?“
    „Auf keinen Fall!“
    „Hat Ihre Unbeugsamkeit etwa mit Hargreaves zu tun? Man sagt, Sie hätten ihn in letzter Zeit oft gesehen.“
    „Welch ein Unsinn! Ich treffe ihn nur selten.“
    „Sie wissen, dass ich Sie nicht bevormunden will. Doch gestatten Sie mir, darauf hinzuweisen, dass eine Dame bei Hargreaves auf der Hut sein muss.“
    „Keine Angst, ich bin vorsichtig.“
    „Das ist gut. Ich neige nämlich zur Eifersucht.“
    Einen Moment lang überlegte ich, ob ich aufhören sollte zu flirten. Ich wollte keine falschen Hoffnungen wecken.
    Da sagte Andrew: „Genug davon. Ich möchte Sie etwas fragen.“
    Mein Herzschlag setzte kurz aus. Andrew würde mir doch keinen Antrag machen?
    „Ich glaube, mein Vater hat bereits mit Ihnen über dieses Manuskript gesprochen, das er so gern hätte. Nun hat er mich gebeten – Ihr Einverständnis vorausgesetzt –, Philips Notizen zu Alexander und Achill ausfindig zu machen.“
    Dass es bei der Abhandlung um Alexander den Großen und Achill ging, hatte ich nicht gewusst. Aber das Thema weckte natürlich mein Interesse. „Bitte, bemühen Sie sich nicht. Ich werde selbst danach schauen“, erklärte ich.
    „Machen Sie mir die Freude und lassen Sie mich Ihnen helfen! Wo könnte das Manuskript sein?“
    „In der Bibliothek. Aber wir wollen doch nicht jetzt gleich mit der Suche beginnen!“ Tatsächlich hätte ich Andrews Angebot, mir behilflich zu sein, am liebsten rundheraus abgelehnt. Niemand sollte mich beobachten, wenn ich mich mit etwas beschäftigte, was mein Gemahl geschrieben hatte. Doch das war angesichts der Verbundenheit zu den Palmers nicht möglich.
    „Es tut mir leid, Emily, aber mein Vater machte einen sehr ungeduldigen Eindruck. Er hat es sich anscheinend in den Kopf gesetzt, diese Aufzeichnungen zu überarbeiten und sie im Andenken an Philip zu veröffentlichen – obwohl ich nicht weiß, wer so etwas überhaupt lesen

Weitere Kostenlose Bücher