Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todes Kuss

Todes Kuss

Titel: Todes Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TASHA ALEXANDER
Vom Netzwerk:
bitten, in Paris Informationen einzuholen. Vielleicht kann sie herausfinden, ob Philip die Apollo-Büste dort erstanden hat und wer der Verkäufer war.“
    „Eine gute Idee“, lobte Ivy. „Teil mir bitte rechtzeitig mit, wann du London verlassen willst.“
    „Natürlich!“
    Ehe ich einen Entschluss fasste, sprach ich mit Andrew über meine Pläne. Zu meinem Erstaunen reagierte er sehr heftig.
    „Sie können doch nicht Hals über Kopf nach Ashton Hall fahren!“, rief er. „Es ist absolut wahnsinnig!“
    „Keineswegs“, widersprach ich. „Seit meiner Hochzeit sind mehr als zwei Jahre vergangen, und ich habe Philips Landsitz noch nie besucht. Es ist an der Zeit, mir Ashton Hall einmal anzusehen.“
    „Unsinn! Außerdem ist es nicht ungefährlich, die Reise allein mit Ihrer Freundin zu unternehmen.“
    „Margaret Seward wird ebenfalls mitkommen. Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen.“
    „Miss Seward ist die letzte Person, die ich mir als Ihre Begleitung wünsche!“
    „Andrew!“ Ich begann, die Geduld zu verlieren: „Sie scheinen mich für ein kleines Kind zu halten. Ich bin eine erwachsene Frau und durchaus in der Lage, ein paar Tage außerhalb Londons zu überleben.“
    „Aber …“
    Ich ließ ihn nicht ausreden. „Ich möchte das Anwesen kennenlernen, und niemand wird mich davon abhalten. Meine Freundinnen werden mir Gesellschaft leisten. Damit müssen Sie sich abfinden.“
    Er seufzte auf. „Sie werden mir fehlen. Außerdem wartet mein Vater immer noch auf dieses Manuskript. Darf ich morgen herkommen und noch einmal danach suchen?“
    „Einverstanden“, sagte ich.
    5. Juli 1887, Berkeley Square, London
    Brenne darauf, endlich nach Griechenland zu reisen. Zumal sich hier alles bestens entwickelt. Habe mich endlich überwunden, mit Kallistas Vater zu sprechen. Am Ende meiner ausgefeilten Rede bot er mir lachend einen Drink an und sagte, dass vermutlich jeder Vater in England froh sei, seine Tochter mit einem Gentleman wie mir verheiraten zu können. War außer mir vor Freude und dachte, selbst Paris würde seine Helena gern zugunsten meiner Kallista aufgeben.

16. KAPITEL
    „Bis zu diesem Moment hatte ich mir nie wirklich klargemacht, wie wohlhabend Philip war“, sagte Ivy, als die Kutsche vor dem Haupteingang von Ashton Hall zum Stehen kam. „Himmel, das Grundstück ist riesig! Wir haben eine halbe Ewigkeit gebraucht, um vom Tor bis hierher zu fahren.“
    „Ehrlich gesagt, finde ich Windsor noch beeindruckender“, erwiderte ich lachend. „Im Übrigen solltest du wissen, dass man den Reichtum eines Menschen nicht daran messen kann, wie viel Land er besitzt. Warte mit deinem Urteil, bis du das Innere des Hauses begutachtet hast. Lord Palmer musste zwei Flügel seines Landsitzes schließen, weil es ihm an Geld fehlt.“
    „Auf jeden Fall“, meldete Margaret sich zu Wort, „macht dieses Grundstück einen sehr gepflegten Eindruck. Und auch das Gebäude wirkt keineswegs vernachlässigt.“
    „Ich an deiner Stelle, Emily, würde regelmäßig ein paar Wochen im Jahr hier wohnen“, verkündete Ivy.
    „Ich werde darüber nachdenken.“ Einen Moment lang versuchte ich mir auszumalen, wie es wohl gewesen wäre, das in einigen Monaten anstehende Weihnachtsfest mit Philip in Ashton Hall zu feiern. Meine Eltern und natürlich auch seine Verwandten wären zu Besuch gekommen. Ein großes Ereignis … Aber tatsächlich wusste ich nicht einmal, ob er die Feiertage lieber hier oder in London verbracht hatte.
    Kurz schaute ich zu Ivy hin. Sie war, wie sie mir gestanden hatte, sehr nervös, weil sie Weihnachten zum ersten Mal als Gastgeberin für ihre Eltern und Schwiegereltern auftreten sollte. Roberts Mutter hatte bereits jetzt eines der Gästezimmer bezogen. Gleich am nächsten Tag hatte sie begonnen, an allem herumzumäkeln. So hatte sie nur allzu deutlich gemacht, was sie von den Änderungen hielt, die ihr Sohn und seine junge Frau in Bezug auf die Einrichtung des Hauses vorgenommen hatten. Arme Ivy! Ihr sanftes Wesen stand ihr im Weg, wenn es darum ging, ihre eigenen Ideen zu verteidigen. Aber im Laufe der Zeit würde sie eine Möglichkeit finden, die Rolle der Hausherrin zu ihrer eigenen Zufriedenheit auszufüllen.
    Ein Lakai trat aus der schweren Eichentür von Ashton Hall und eilte auf die Kutsche zu. Wir drei Reisende allerdings waren noch nicht bereit, aus ihr auszusteigen. Staunend betrachteten wir die Fassade des Gebäudes, die entfernt an Versailles erinnerte. Einen Moment lang

Weitere Kostenlose Bücher