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Todes Kuss

Todes Kuss

Titel: Todes Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TASHA ALEXANDER
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Vergebung.“
    „Wofür?“
    „Dafür!“ Er zog mich an sich und küsste mich voller Leidenschaft.
    Im ersten Moment wollte ich ihn wegstoßen. Doch dann gewann meine Neugier die Oberhand. So ließ ich zu, dass er jeden Winkel meines Mundes mit seiner Zunge erforschte.
    Es war ein angenehmes Erlebnis, ein überaus angenehmes Erlebnis. Ja, ich genoss diesen Kuss so sehr, dass ich mich meiner Gefühle schämte und in Tränen ausbrach, sobald Andrew sich verabschiedet hatte. Denn Philips Küsse hatten meinen Puls nie so zum Rasen gebracht.
    1. Juli 1887, Berkeley Square, London
    Bin entschlossen, noch in dieser Woche um Kallista anzuhalten. Dachte, ich könne mit Homers Hilfe die richtigen Worte finden. Wurde enttäuscht. Muss mir selbst eine Rede zurechtlegen. Die Aussicht darauf, sie um ihre Hand zu bitten, macht mich nervös, obwohl ich zuversichtlich hoffe, nicht abgewiesen zu werden. Hargreaves sagt sowieso, jede vernünftige Frau würde mich schon allein wegen meines Weinkellers akzeptieren.

15. KAPITEL
    Einige Tage später erhielt ich die kunstvoll reparierte Apollo-Büste zurück. Der Restaurator, den ich auf Lord Palmers Empfehlung hin mit dem Auftrag betraut hatte, brachte sie persönlich. Ein wenig verlegen bat er um eine kurze Unterredung mit mir. Zu meinem Erstaunen erklärte er mir, er sei davon überzeugt, ein Original aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. in den Händen gehabt zu haben. „Mylady“, schloss er, „ich möchte Sie dringend bitten, in Zukunft sehr gut auf die Büste achtzugeben.“
    Mein Herz klopfte zum Zerspringen, während ich mich bedankte und dann nach Davis läutete, damit er den Restaurator zur Tür begleitete. Sollte ich wirklich ein Werk des berühmten Praxiteles besitzen? Ich konnte es kaum glauben. Doch ich hatte nicht vergessen, was Arthur Palmer im British Museum zu Arabella gesagt hatte. Er hatte ihr versichert, man könne alles kaufen, auch ein Original, das zu den Ausstellungsstücken eines Museums gehörte.
    Ich ließ mich in einen Sessel sinken und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Doch damit kam ich nicht sehr weit, denn Davis kündigte mir eine Besucherin an. Gleich darauf trat Ivy ein, die ein hinreißendes Straßenkleid trug und deren Augen fröhlich leuchteten.
    „Ivy!“ Ich sprang auf und schloss sie in die Arme. „Ich bin so froh, dich zu sehen.“
    „Um Himmels willen, mir scheint, ich sollte dich öfter besuchen.“ Sie musterte mich aufmerksam. „Du kommst mir ein wenig blass vor, Emily. Geht es dir nicht gut?“
    „Ich weiß nicht recht, was ich darauf erwidern soll.“ Mein Blick wanderte zu Apollo, der so beeindruckend schön wie eh und je aussah. War es wirklich vorstellbar, dass es sich bei der Büste nicht um eine Kopie handelte? Ich beschloss, meiner Freundin die ganze Geschichte zu erzählen.
    Sie hörte gespannt zu und fragte zum Schluss: „Du glaubst also, jemand habe das Original im Museum durch eine Kopie ersetzt und den gestohlenen Apollo an Philip verkauft?“
    Ich nickte.
    „Aber irgendwer würde es doch gewiss bemerken, wenn das Ausstellungsstück nicht echt wäre.“
    „Da bin ich mir nicht so sicher. Ich habe jetzt schon mehrfach gehört, dass es einen Fälscherring geben soll, der sich auf die Nachbildung antiker Stücke spezialisiert hat. Angeblich kann man die Kopien kaum von den Originalen unterscheiden.“
    „Aber die Museumsangestellten sind doch Fachleute! Ihnen müsste der Unterschied auffallen.“
    „Nur, wenn sie danach suchen. Aber warum sollten sie überhaupt einen Verdacht hegen? Natürlich prüfen sie die Stücke, die ihnen angeboten werden. Doch wenn sie sich einmal von deren Echtheit überzeugt haben, gibt es keinen Grund für eine neuerliche Untersuchung.“
    „Hm … Dann stellt sich natürlich die Frage, ob Philip wusste, dass er ein Original kaufte.“
    „Ja. Und das genau ist der Punkt, der mir Sorgen bereitet. Lord Palmer ist davon überzeugt, dass Philip sich niemals eine Kopie angeschafft hätte.“
    „Gut. Dann können wir davon ausgehen, dass er die Büste als Original gekauft hat und nicht wusste, dass ein Duplikat im Museum steht.“
    „Das wiederum kann ich mir kaum vorstellen. Erstens kannte er die Ausstellungsstücke im British Museum bestens. Zweitens war es offenbar seine Angewohnheit, wertvolle antike Kunstwerke nicht zu behalten, sondern sie dem Museum zu stiften.“
    „Das macht die Angelegenheit allerdings noch komplizierter. Aber vielleicht hat er gedacht, sein Apollo sei dem im Museum

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