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Todes Kuss

Todes Kuss

Titel: Todes Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TASHA ALEXANDER
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Sie nippte daran, riss die Augen auf und nahm nun einen kleinen Schluck. „Wie unfair“, rief sie, „dass wir gezwungen werden, Sherry zu trinken! Das hier ist hundertmal besser.“
    „Siehst du! Nun verstehst du vielleicht, warum ich beschlossen habe, meinen Weinkeller nie wieder mit Sherry zu füllen. Davis sagte mir, dass man bei Berry & Rudd den besten Port bestellen kann. Ein paar Flaschen Champagner möchte ich auch stets vorrätig haben. Obwohl ich nicht beabsichtige, Céciles Beispiel zu folgen und das Champagnertrinken zu meinem Markenzeichen zu machen.“
    „Wir könnten, um Ihre guten Vorsätze zu besiegeln, eine Flasche Sherry in den Ausguss kippen“, schlug Margaret vor.
    Ich lachte. „Warum nicht? Symbolische Handlungen haben ihren Reiz. Wichtiger allerdings finde ich, dass wir zum Du übergehen. Was halten Sie davon, Margaret?“
    „Gern!“ Sie stieß mit Ivy und mir an.
    Ivy leerte ihr Glas und klagte: „Robert wird mir nie erlauben, in seiner Gegenwart Portwein zu trinken. Wäre es da nicht besser, wenn ich erst gar nicht wüsste, wie gut dieses Getränk schmeckt?“
    „Vielleicht gelingt es uns mit vereinten Kräften, ihn umzustimmen.“
    „Unmöglich! Er wird mir vorwerfen, ihm Schande zu bereiten.“
    „Dann hält er mich wohl für eine schreckliche Frau.“
    „Nein. Er ist davon überzeugt, dass du vor Kummer über den Tod deines Ehemannes den Verstand verloren hast.“
    „Emily ist eine der klügsten Frauen, die ich kenne“, erklärte Margaret.
    „Das weiß ich ja! Aber die Männer glauben eben immer, wir wären ohne sie verloren. Dabei fällt mir ein, dass Robert erwähnt hat, wie hingerissen Andrew von dir ist, Emily. Die beiden haben sich in Roberts Club getroffen. Anscheinend hat Andrew die ganze Zeit über von dir geschwärmt.“
    „Tatsächlich? Die Vorstellung, irgendein Mann könnte in irgendeinem Club mit anderen Männern über mich reden, gefällt mir nicht besonders.“
    „Ich mag diesen Andrew nicht.“ Das war wieder Margaret.
    „Aber er liebt Emily“, behauptete Ivy. „Bestimmt wird er ihr bald einen Antrag machen.“
    „Hoffentlich nicht“, seufzte ich. „Er ist ein netter Kerl. Ich genieße es, mich von ihm ins Theater begleiten zu lassen oder mit ihm den neuesten Klatsch auszutauschen. Es stört mich auch nicht, dass er nichts und niemanden ernst nimmt. Aber ich könnte ihn niemals lieben.“
    „Trotzdem hast du dich von ihm küssen lassen.“
    „Ja, und ich bereue es nicht. Es war eine interessante Erfahrung. Heiraten werde ich Andrew trotzdem nicht.“
    „Er wird es dir übel nehmen, wenn du seine Hoffnungen zerstörst“, warnte Ivy. Und dann setzte sie zu meinem Erstaunen hinzu: „Sollten wir jetzt nicht eine Zigarre rauchen?“
    Margaret begann zu kichern.
    „Offen gestanden, ich verabscheue den Geruch und den Qualm“, verkündete ich. „Geht es dir nicht auch so, Ivy?“
    „Eigentlich nicht. Der Geruch erinnert mich an Robert.“
    „Du bist wohl sehr glücklich mit ihm?“
    „Das Eheleben bekommt mir jedenfalls gut.“
    „Lass dir von deinem Mann bloß nicht alles gefallen“, warf Margaret ein.
    „Natürlich nicht. Robert ist mir gegenüber sehr rücksichtsvoll und fürsorglich. Und da ich im Gegensatz zu Emily nicht den Wunsch verspüre, meine Finanzen selbst zu verwalten, bin ich damit sehr zufrieden.“
    Margaret sah nicht wirklich überzeugt aus, beschränkte sich jedoch darauf, einzig „Hoffentlich wird das nicht bald langweilig“ zu murmeln. Dann streckte sie den Arm aus, um ein Buch aus dem Regal zu ziehen.
    „Ich habe gehört, dass es Getränke gibt, die man im Glas schwenken muss“, wandte Ivy sich an mich.
    „Keine Ahnung, ob Port dazugehört. Aber ich werde Davis fragen, wenn ich wieder in London bin.“
    „Ich stelle es mir sehr anstrengend vor, sich um alles selbst kümmern zu müssen“, bemerkte Ivy weiter. „Die Ehe mit Robert sichert mir ein wunderbar bequemes Leben.“
    „Gegen ein bisschen Bequemlichkeit ist nichts einzuwenden“, sagte Margaret, ohne den Kopf zu heben. Sie hatte mit der Lektüre des Buchs begonnen, hörte aber mit einem Ohr noch immer unserem Gespräch zu.
    „Liebst du Robert?“, fragte ich Ivy leise. „Ich meine: Liebst du ihn leidenschaftlich, von ganzem Herzen und so sehr, dass er die fehlt, sobald er den Raum verlässt?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich bitte dich, Emily! Du hast wohl zu viele Romane gelesen. Im wirklichen Leben gibt es so etwas nicht.“
    „Dessen bin ich mir

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