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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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Thomas Farnham der einzige Augenzeuge.«
    »Bin ich richtig informiert, dass der ehemalige Eigentümer der Farm noch lebt?«
    »Ja, Mr Sutton. Aber er ist schon sehr alt und ziemlich senil. Bislang ist es uns nicht gelungen, irgendwelche nützlichen Informationen von ihm zu bekommen.«
    »Setzen Sie ihn stärker unter Druck«, sagte Branagh.
    »Das können wir schon tun, aber...«
    »Gut. Und ich habe mir sagen lassen, dass sich noch ein Verdächtiger in Untersuchungshaft befindet.«
    »Oh, ja«, sagte Kessen. »Jack Elder.«
    »Und wie ist der Stand der Dinge, was Mr Elder betrifft?«
    »Der Crown Prosecution Service sagt, wir haben genug Beweise, um ihn wegen einiger kleinerer Vergehen anzuklagen, aber es gibt nichts, womit wir ihm etwas Ernsteres nachweisen könnten.«
    »Dann bereiten wir eine Anklage vor und lassen ihn vorerst frei.« Branagh blickte sich im Zimmer um. »Und dann könnte uns Detective Constable Murfin vielleicht ein paar Vorschläge machen, in welche Richtung wir noch ermitteln sollen. Ich habe mir sagen lassen, er wäre ein Polizist mit ungewöhnlichen Ideen.«
    »Vielen Dank, Madam«, sagte Murfin.
    »Das war nicht als Kompliment gemeint.«
     
    In der Einsatzzentrale war es still ohne Diane Fry. Vor allem nach der ersten Besprechung mit Superintendent Branagh. Doch Murfin konnte sich nicht lange zurückhalten.
    »Ich habe tatsächlich eine Theorie, Ben«, sagte er plötzlich.
    »Oh? Ich hoffe, du versuchst nicht, vor der neuen Superintendent damit anzugeben, Gavin. Da wäre ich an deiner Stelle vorsichtig.«
    »Sie hat etwas mit diesem Raymond Sutton zu tun«, sagte Murfin und tat Coopers Ratschlag mit einer Handbewegung ab. »Er klingt doch ein bisschen wie ein Heiliger, oder?«
    »Ja, das könnte man so sagen.«
    »Meinst du, er könnte diese Frau vielleicht unter Drogeneinfluss bei irgendeinem religiösen Ritual getötet haben, das schiefgelaufen ist?«
    »Raymond Sutton ist Methodist«, erwiderte Cooper. »So weit ich weiß, trinken und fluchen Methodisten nicht und nehmen auch keine Drogen.«
    »Und furzen tun sie auch nicht, nehme ich an«, fügte Murfin hinzu.
    »Skeptisch, Gavin?«
    »Nach meiner Erfahrung hat jeder Mistkerl auf dieser Welt dieselben bösen Gedanken und dieselben schmutzigen Angewohnheiten. Manche tun nur so, als wäre das bei ihnen anders.«
    Cooper lachte. Beim Stichwort Methodismus musste er an die Märtyrer von Tolpuddle und die Abstinenzbewegung denken. Abgesehen davon hielt er seine Anhänger für eine etwas fremdartige Sekte mit mysteriösen Verhaltensweisen.
    Apropos mysteriöses Verhalten: Es war schon etwas merkwürdig, dass Detective Chief Inspector Kessen Fry zunächst aufgetragen hatte, sich auf die Vermisstenanzeigen zu beschränken, und dann plötzlich beschlossen hatte, sie nach Irland zu schicken. Doch er war sich sicher, dass sich dahinter keine böse Absicht verbarg. Fry hatte einfach ein zu dünnes Fell. Vermutlich hing das mit ihrem übertriebenen Ehrgeiz zusammen. Ihr durfte nicht die kleinste Kleinigkeit in die Quere kommen. Sie durfte nicht den geringsten Verdacht hegen, dass sie übergangen oder außen vor gelassen worden war, wenn sich irgendetwas tat.
    Murfin ging ans Telefon, verschwand für ein paar Minuten und kam wieder ins Zimmer.
    »Du hast doch nicht etwa deine neue Theorie zum Besten gegeben, oder, Gavin?«, sagte Cooper.
    »Ich habe beschlossen, dass ich noch ein bisschen daran arbeiten muss. Nein, eine junge Frau ist an der Rezeption. Sie behauptet, sie wäre David Palfreymans Enkelin.«
    »Tatsächlich? Was für einen Eindruck macht sie denn?«
    »Tja, zunächst mal hat sie anscheinend mehr Tätowierungen als Klamotten am Leib. Diese blaue Tinte muss irgendwie isolierende Wirkung haben. Kannst du dir das vorstellen?«
    »Wie alt ist sie denn?«
    »An die zwanzig. Sie behauptet, sie wäre Studentin, aber sie macht nicht den Eindruck, als würde sie viel studieren. Wenn du mich fragst, wiederholt sie gerade ihr Orientierungsjahr. Aber sie brabbelt unentwegt irgendwas von ihrem Bruder, der vor Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist, und ich werde nicht schlau daraus.«
    »Ich rede mit ihr, wenn du möchtest.«
    »Danke, Ben. Du bist ein echter Freund.«
    Cooper erhob sich und zog sein Jackett an, bevor er jemandem aus der Bevölkerung gegenübertrat.
    »Hey, übrigens, Ben«, sagte Murfin. »Stimmt es, dass Diane Fry geht?«
    »Was?«
    »Hast du nichts gehört?«
    »Nein. Du etwa, Gavin?«
    »Der Detective Inspector

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