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Todesakt: Thriller (German Edition)

Todesakt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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die Nacktfotos von Lily auf dem Bett entdeckt hatte, gewannen die durchsichtigen BHs und Höschen an Bedeutung.
    »Was für ein Mädchen war sie denn, Mr Hight?«
    Er reagierte nicht. Als Lena sich neugierig nach ihm umdrehte, bemerkte sie seinen starren Blick. Allerdings musterte er nicht den Inhalt der Schubladen, denn er konnte nicht erkennen, was sie in der Hand hielt. Hight betrachtete sie. Seine Augen wanderten über ihre Beine und Hüften und die Brust bis zum Gesicht. Offenbar störte es ihn nicht, dabei ertappt zu werden.
    »Was für ein Mädchen war Lily?«, wiederholte sie.
    »Lily war alles, was man sich wünschen konnte, und noch mehr. Sie war so lebendig. Ein wahr gewordener Traum.«
    »Hat sie sich mit Jungs getroffen?«
    »Die meisten Mädchen in ihrem Alter treffen sich mit Jungs.«
    »Hatte sie einen festen Freund?«
    Obwohl Hight versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, sah Lena, wie er zusammenzuckte.
    »Nicht dass ich wüsste«, entgegnete er leise.
    »Mich interessiert ihre beste Freundin. Wie hieß sie?«
    »Julia. Die beiden hingen zusammen wie Pech und Schwefel.«
    »Julia Hackford, genau. Warum hat sie nicht im Prozess ausgesagt?«
    »Das habe ich auch gefragt.«
    »Wen haben Sie gefragt?«
    »Erst Cobb, dann Bennett und Watson.«
    »Und was haben sie geantwortet?«
    Hight schüttelte den Kopf.
    »Dass Julia nichts weiß und nichts Hilfreiches beitragen könnte.«
    »Sie wohnt ganz in der Nähe, richtig?«
    »Gleich um die Ecke in dem blauen Haus. Warum?«
    Lena ignorierte seine Frage und ging zum Nachttisch. Die Schublade war mit Blöcken, Stiften und Krimskrams vollgestopft. Wegen der Pistole hatten sie schon gestern bei der Hausdurchsuchung die Schublade inspiziert. Doch angesichts der Nacktfotos in der Fallakte nahm Lena sie noch einmal genauer in Augenschein, vielleicht war ja ganz hinten etwas versteckt. Sie stieß auf eine kleine Tube Gleitmittel hinter einem Satz Spielkarten, legte alles wieder an seinen Platz und schloss die Schublade.
    »Was ist mit Lilys Mobiltelefon?«, fragte sie.
    Hight hielt einen Moment inne. Ein Funkeln trat in seine Augen.
    »Was ist?«, fragte sie.
    Er zuckte wegwerfend die Achseln.
    »Wir haben das Telefon überall gesucht. Nachdem Cobb mit dem Telefonanbieter gesprochen hatte und der einverstanden war zu helfen, meinte er, er hätte alles, was er bräuchte, und das Telefon spiele keine Rolle mehr.«
    »Hat er Sie gebeten, den Vertrag noch nicht zu kündigen?«
    »Nur für den Fall, dass jemand das Telefon benutzt, aber das ist nicht passiert. Ich habe die Rechnung jeden Monat kontrolliert. Niemand hat angerufen oder ist angerufen worden. Cobb sagte, Gant hätte das Telefon an sich genommen und beseitigt.«
    »Aber Sie haben nicht daran gedacht, als ich die Frage gestellt habe, oder?«
    »Was hat das alles mit dem zu tun, was im Club passiert ist? Wann kriege ich mein Auto zurück?«
    »Was haben Sie gedacht, als ich mich nach Lilys Mobiltelefon erkundigt habe?«
    Er betrachtete sie und lief rot an.
    »An ihren Vertrag. Das Telefon ist weg, aber der Vertrag läuft noch.«
    »Sie wählen die Nummer«, sagte Lena leise, »und hören sich ihre Stimme an.«
    Hight stützte sich an den Türrahmen. Lena beobachtete genau seine Reaktion. Dass Hight den Vertrag seiner Tochter nicht gekündigt hatte, war nicht weiter erstaunlich. Das taten viele Leute, die einen geliebten Angehörigen verloren hatten. Sie wählten die Nummer, um sich die Ansage auf der Mailbox anzuhören, weil sie sich nach der Stimme des Verstorbenen sehnten.
    Allerdings lag der Fall bei Tim Hight anders.
    Vielleicht betrachtete er es als eine Art Bestrafung. Oder hatte er sich in eine wirre Realitätsverleugnung verstrickt?
    Im nächsten Moment vibrierte ihr Mobiltelefon. Lena erkannte Vaughans Namen und nahm das Gespräch entgegen.
    »Ich habe etwas rausgekriegt«, sagte er. »Wo sind Sie?«
    Sie hörte ihm an, dass er aufgeregt war. Ein Durchbruch.
    »Was ist passiert?«, fragte sie. »Was ist los?«
    Vaughan hielt die Hand über die Sprechmuschel. Seine Stimme klang gedämpft, als er jemanden aufforderte, die Tür zu schließen. Als er sich wieder meldete, wirkte er ruhiger.
    »Jetzt weiß ich, warum Cobb zuerst Bennett angerufen hat. Die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit, Lena. Sie kennen sich schon seit Ewigkeiten.«

25
    Lily Hight und Jacob Gant.
    Das Mädchen war sexuell aktiv, sie hatte freiwillig mit Gant geschlafen – und dennoch hatte die Sache einen eigenartigen

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