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Todesakt: Thriller (German Edition)

Todesakt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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sie ihm trauen konnte oder dass er ihr nicht nötigenfalls schaden würde.
    »Es ist wirklich nur ein Gerücht, Buddy. Sie sollten nicht alles glauben, was Sie so hören.«
    »Ich habe den Verdacht, dass Sie mich an der Nase herumführen wollen. Das erkenne ich an Ihrem Tonfall. Ich dachte, wir hätten eine Abmachung, Lena. Dass wir über solche Dinge erhaben sind. Eine Hand wäscht die andere, wie man so schön sagt.«
    Paladino, wie er leibte und lebte.
    »Mit wem haben Sie geredet?«, fragte sie.
    »Einem Freund.«
    »Dann spricht also doch nicht die ganze Stadt darüber?«
    »Nein, nur ich und ein Freund. Wir sind ein kleines Netzwerk. Ich wollte nur sehen, wie Sie reagieren. Übrigens habe ich sofort bemerkt, dass Sie mich anlügen. Wir müssen an Ihrer Technik arbeiten. Es geht nicht darum, was man sagt, sondern um das Wie.«
    Lena ignorierte die Bemerkung.
    »Am besten treffen wir uns bei Ihnen in der Kanzlei«, entgegnete sie. »Aber erst später.«
    »Dann also später, einverstanden.«
    »Gut«, antwortete sie. »Doch vorher hätte ich noch eine Frage.«
    »Worum geht es?«
    »Tim Hight.«
    Er verstummte kurz.
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Hight und seine Tochter. Lief da etwas?«
    Wieder schwieg Paladino einen Moment. Als er antwortete, klang seine Stimme nicht mehr einschmeichelnd, sondern gefährlich ruhig und sachlich.
    »Ich hatte drei Beobachter im Gerichtssaal platziert, Lena. Drei der besten Analysten, die man für Geld kriegen kann. Als ich andeutete, Hight könnte seine Tochter missbraucht haben, wollten die Geschworenen nichts davon hören.«
    Lena stand auf und ging zur Terrassentür. Die Stadt war in den Schein der Morgensonne getaucht.
    »Gut, dann wollten die Geschworenen es eben nicht hören. Aber war das nur ein Schuss ins Blaue, oder hatten Sie konkrete Hinweise?«
    »Wir unterhalten uns in meiner Kanzlei«, erwiderte er. »Später.«
    Mit diesen Worten legte er auf.

24
    Während der Fahrt zum Haus von Tim Hight überlegte Lena, was sie sich von einem Treffen mit ihm eigentlich versprach. Es störte sie nicht, dass sie allein war. Hight ohne Begleitung eines Partners einen Besuch abzustatten hatte seine Vorteile, da der Verdächtige dann vielleicht offener war. Allerdings musste sie zugeben, dass sie ein wenig erleichtert war, als sie um die Ecke bog und den Streifenwagen am Straßenrand stehen sah.
    Lena parkte und ging, den Aktenkoffer in der Hand, zu den Kollegen hinüber. Am Steuer saß ein uniformierter Polizist, den sie vom Vortag wiedererkannte. Sie wusste auch, wie er hieß. Carmine Ruiz wirkte zwar, als sei er erst seit wenigen Wochen im Dienst, doch das störte Lena nicht.
    »Ist er drin?«, erkundigte sie sich.
    Ruiz unterdrückte ein Gähnen und zeigte auf den Wintergarten.
    »Er hockt schon seit letzter Nacht dort am Fenster und raucht eine nach der anderen. Irgendwann war er mal draußen, um mir zu sagen, dass er sein Auto zurückhaben will. Ich glaube, er war betrunken.«
    »Ich brauche Ihre Hilfe, Carmine. Keine große Sache. Kommen Sie einfach mit rein und warten Sie in der Diele.«
    »Wird gemacht«, erwiderte er.
    Sie gingen durch das Tor und den Weg hinauf zur Veranda. Noch ehe Lena anklopfen konnte, wurde die Tür aufgerissen, und Hight stand mit blutunterlaufenen Augen vor ihr. Er starrte die beiden Polizisten an, dass Lena unheimlich zumute wurde. Dann jedoch trat er wortlos zur Seite.
    »Sind Sie nüchtern?«, fragte Lena.
    Hight nickte.
    »So einigermaßen.«
    »Ich möchte mir noch einmal das Zimmer Ihrer Tochter anschauen.«
    Der Mann schien einen Moment zu brauchen, um die Aufforderung zu verstehen, ging dann aber die Treppe hinauf. Lena folgte ihm mit drei Stufen Abstand, wobei sie darauf achtete, dass sich diese Entfernung nicht verringerte.
    »Wo ist Ihr Freund?«, fragte er.
    »Officer Ruiz wartet unten.«
    »Wie lange wird es dauern? Wonach suchen Sie?«
    »Öffnen Sie die Tür, Mr Hight.«
    Er drehte am Türknauf und schob die Tür vorsichtig auf, sodass Licht in den Flur fiel. Beim Eintreten bemerkte Lena, dass Hight zögerte und sich an den Türrahmen lehnte.
    »Sie haben mich gestern angelogen, Mr Hight. Sie haben behauptet, Sie hätten Jacob Gant seit der Gerichtsverhandlung nicht gesehen. Aber das stimmt nicht, richtig? Sie haben ihn in den letzten sechs Wochen tagtäglich beobachtet. Und an dem Tag, an dem er ermordet wurde, hatten Sie Streit mit ihm.«
    Er starrte sie an, hielt ihrem Blick jedoch nicht stand, senkte den Kopf und betrachtete den

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