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Todesakt: Thriller (German Edition)

Todesakt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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entweder nicht gehört oder könne sie nicht verstehen. Doch im nächsten Moment flüsterte er »Fick dich« und machte zwei Schritte rückwärts. Er bedachte Lena und Vaughan mit einem hasserfüllten Blick.
    »Fickt euch beide«, stieß er hervor. »Machen Sie Ihre Arbeit, verdammt, und tun Sie endlich nur das, was man Ihnen sagt.«
    Mit diesen Worten stürzte er aus dem Büro. Als er am Schreibtisch der Sekretärin vorbeikam und die Zeitung entdeckte, knüllte er sie zusammen und drosch darauf ein. Dann trat er gegen den Schreibtischstuhl und riss das Telefonkabel aus der Wand, während er wie ein Rasender immer wieder denselben Satz brüllte: »Macht eure Scheißarbeit!« Endlich hielt er inne, um Luft zu holen, wich vom Schreibtisch zurück und stürmte den Flur entlang.
    Vaughan drehte sich zu Lena um.
    »Haben Sie die Zeitung von heute gesehen?«
    Sie nickte wortlos.
    »Kommen Sie, wir verschwinden«, sagte er.

26
    Sie schlenderten durch den Park neben der City Hall, bis sie eine Bank im Schatten der Bäume fanden. Auf der anderen Straßenseite wurde gerade die Sicherheitsabsperrung zwischen Gehweg und der Baustelle des neuen Gebäudes entfernt, das bald das Polizeipräsidium von Los Angeles beherbergte. Entlang des Randsteins pflanzten einige Gärtner Palmen, während eine Mannschaft von Bauhelfern die Stufen mit dem Hochdruckreiniger bearbeitete.
    Auf dem Weg hierher hatte Lena Vaughan alles geschildert, was sie in Hights Haus in Erfahrung gebracht hatte, und ihm ihre Schlussfolgerungen erläutert. Sie hatte ihm sämtliche Einzelheiten berichtet und auch Cobbs nächtlichen Besuch nicht ausgespart. Vaughan gefiel das zwar nicht, doch er stimmte schließlich zu, dass es nicht in ihrem Interesse war, Cobb weiter zu provozieren – zumindest vorerst.
    »Seine Beweisführung gegen Jacob Gant stützt sich auf eine Lüge«, sagte Lena. »Gant hat Lily Hight nicht belästigt. Also hat Cobb von Anfang an in die falsche Richtung ermittelt.«
    »Ich befasse mich gerade mit der Gerichtsverhandlung, Lena. Den Mitschriften und dem Video. Aber warum war Gant wütend? Und was ist mit den Nachrichten, die Cobb vom Telefonanbieter des Mädchens erhalten hat? Bennett und Watson haben sie vor Gericht verlesen.«
    »Gant sagte, sie hätten sich gestritten. Zwei Wochen seien sie getrennt gewesen und hätten sich dann wieder versöhnt. Was, wenn die Erklärung wirklich so einfach ist? Außerdem wurde Hight nie nach einem Alibi gefragt, Greg. Er zählte nie zu den Verdächtigen, und kein Mensch hat seine Version der Dinge je in Frage gestellt oder Beweise verlangt.«
    »Glauben Sie, dass Cobb sich so verhält, weil er weiß, dass er Mist gebaut hat?«
    Lena drehte sich zu Vaughan um.
    »Und glauben Sie, Bennett denkt, er hätte den Prozess vermasselt?«
    »Schon kapiert«, erwiderte er. »Das ist wie bei dem Fall in Long Island, von dem wir gestern Abend geredet haben. Die Beteiligten machen keine Fehler. Nur immer die anderen.«
    »Sie sagten, die beiden kennen sich von früher.«
    Vaughan zog das Sakko aus und lockerte wegen der Hitze seine Krawatte.
    »Als Bennett bei der Staatsanwaltschaft anfing, brauchte er Hilfe. Einen Detective mit Erfahrung. Cobb hat ihm den Gefallen getan. Die beiden haben gern zusammengearbeitet und wurden Freunde. Ich habe den Eindruck, dass Cobb zunächst so etwas wie sein Mentor war.«
    »Barrera hat mir erzählt, dass Cobb früher bei der Mordkommission war. Dann sei etwas vorgefallen, aber er wollte nicht darüber reden.«
    »Ich habe die Zusammenhänge erst gestern Abend verstanden. Und als ich heute Morgen ins Büro kam, bin ich ins Internet gegangen und habe mich plötzlich an einiges erinnert. Und dann habe ich ein paar Leute angerufen.«
    »An was erinnert?«, hakte sie nach.
    »Sie haben in einigen Fällen gemeinsam ermittelt. Und sie waren sehr erfolgreich.«
    »Gut, und was ist schiefgelaufen?«
    »Sie waren ein Team und dann plötzlich keins mehr. Das geschah vor sieben oder acht Jahren – etwa um die Zeit, als Higgins in die Politik eingestiegen ist.«
    Lena versuchte, ihm zu folgen, und zermarterte sich das Hirn, welcher Mordfall damals Aufsehen erregt hatte. Doch ihr fiel keiner ein. Vaughan musterte sie.
    »Aus einem fahrenden Auto wurden Schüsse abgegeben«, sagte er. »Eine Frau schob gerade ihren Enkel im Kinderwagen an einer Brachfläche in der Western Avenue vorbei. Ich glaube, es war gegenüber von der Bibliothek in der 39. Straße. Beide waren noch vor Eintreffen der Polizei

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