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Todesakt: Thriller (German Edition)

Todesakt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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ruiniert.«
    »Das klingt, als würdest du ihr zum Vorwurf machen, dass sie erst sechzehn war, Vaughan. Warum hast du überhaupt versucht, mit ihr herumzustreiten?«
    Er lachte höhnisch auf.
    »Da hast du recht, Lena. Sie hörte nicht zu. Ihr war alles scheißegal. Sie hat sogar gesagt, dass ich sie nicht mehr interessiere. Sie habe sich mit ihrem Freund versöhnt, und sie hätten kurz vor unserem Treffen miteinander geschlafen. Aber sie wolle es ihrem Vater erzählen, weil sie inzwischen ein schlechtes Gewissen hätte. Ich bin nicht sicher, was danach geschah, ich erinnere mich nur noch, dass ich ausgetickt bin. Bestimmt habe ich ihr eine Scheißangst gemacht, und wir beide wissen, was dann passiert ist. Sie wollte aus dem Auto springen, und ich hatte hinten Werkzeug liegen. Also habe ich den Schraubenzieher genommen und ihn ihr in den Scheißrücken gerammt.«
    Wir beide wissen, was dann passiert ist .
    Inzwischen sah Lena alles deutlich vor sich. Lily hatte Vaughan alle Informationen geliefert, die er brauchte, um den Tathergang in seinem Sinne zu inszenieren. Sie hatte ihm erzählt, dass sie Sex mit Gant gehabt hatte – sodass aller Wahrscheinlichkeit nach Spermaspuren zurückgeblieben waren. Und dass die beiden sich wieder versöhnt hatten.
    »Wie hast du geschafft, dass es wie eine Vergewaltigung aussah?«, fragte sie. »Was hast du benutzt, Vaughan?«
    Seine Miene erstarrte, und er musterte sie lange Zeit mit den funkelnden Augen, die sie so gut kannte.
    »Das willst du gar nicht wissen. Aber eines erzähle ich dir. Bei jedem Mensch gibt es einen Punkt, an dem bei ihm eine Saite reißt. Und wenn der überschritten ist, wird einem klar, dass man zu fast allem in der Lage ist.«
    Wieder Schweigen. Lena versuchte, sich zu konzentrieren. Sie brauchte Zeit. Sie musste diesen Unmenschen unbedingt weiter zum Reden bringen.
    »Wie hast du es geschafft, so dicht an Jacob Gant dranzubleiben?«
    Vaughan zuckte die Achseln.
    »Habe ich gar nicht. Ich dachte, ich wäre aus dem Schneider. Als die Beweise im Labor verschwanden, wusste ich, dass da noch jemand mitmischt. Doch wie ich schon vorhin bei Cobb gesagt habe: Ganz gleich, wie der Prozess auch ausgegangen wäre, alle hätten Gant weiter für den Mörder gehalten. Als sich die Sache nach dem Urteilsspruch zum Desaster in Sachen Öffentlichkeitsarbeit auswuchs, hatten alle, in deinem Laden wie auch in meinem, ein Interesse daran, dass Gant weiter als Täter galt, weil die Alternative die absolute Katastrophe gewesen wäre.«
    »Und du hast nicht befürchtet, dass jemand dir nachspüren könnte?«
    »Eigentlich nein, bis zu dem Nachmittag, als Johnny Bosco mich anrief. Gant hatte ihm gesagt, Lily sei eine Woche vor ihrem Tod in seinem Club gewesen. Sie sei mit einer Freundin gekommen und vermutlich mit einem Typen gegangen. Deshalb war Bosco einverstanden, Gant zu helfen. Und deshalb hat Lilys Freundin Julia Hackford nie den Mund aufgemacht. Du hattest recht, Lena. Es ging einzig und allein um Selbstschutz und Eigeninteressen. Gant hatte Lilys Haus durchsucht und ihr Mobiltelefon gefunden. Er hatte das Video gesehen, das du dir gerade angeschaut hast, und wollte es Bosco zeigen, damit er den Mann identifizierte, der seiner Ansicht nach der Mörder war. Bosco war in Sorge, dass es sich um einen Promi handeln könnte, und wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Higgins traute er nicht, weil der im Wahlkampf steckte und eine gute Presse brauchte. Bennett kam auch nicht in Frage, weil er und Higgins siamesische Zwillinge waren und er den Typen für einen Verlierer hielt. Er hat mir erzählt, er hätte nicht einmal seinen Geschäftspartner eingeweiht, um ihn zu schützen.«
    Lena schüttelte den Kopf.
    »Also hat Bosco sich an dich gewandt. Er hat dir alles erzählt, was du wissen musstest.«
    »Sogar die Uhrzeit.«
    »Und damit stand Boscos Ende fest.«
    »Eigentlich nein. Ich habe das nicht vorausgesehen. Obwohl alle einen Racheakt von Hight vermuten würden, hätte ich nie gedacht, dass im Club der Vorhang fällt. Ich glaubte, dass man mir nichts nachweisen konnte. Deshalb habe ich auch die Waffe aus der Asservatenkammer geholt, die in der Schießerei vor acht Jahren benutzt wurde. Ich wusste, dass Higgins und Bennett Feiglinge sind. In einem Prozess gegen Tim Hight würden sie fluchtartig in Deckung gehen und mich zum neuen Aushängeschild der Staatsanwaltschaft erklären. Und mir war klar, dass ich mit dir zusammenarbeiten würde und du nur anbeißt, wenn der Fall

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