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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hinzu, als ein weiterer besonders großer Lachs dazu ansetzte, diese natürliche Sperre zu überwinden.
    »Auch Alvin war außerordentlich beeindruckt«, meinte Carol.
    Dr. Howard konnte sich das gut vorstellen, besonders bei dessen ausgeprägtem Interesse an Entwicklungs- und Wachstumshormonen.
    »Kommen Sie«, sagte sie und nahm ihn bei der Hand. »Da gibt’s noch viel zu sehen.«
    Sie folgten dem Wanderweg weiter aufwärts, der sich für etwa eine Viertelmeile vom Flußufer entfernte und durch den Wald führte. Als er sich dem Cedar River wieder näherte, hatte sich dieser erneut zu einem schmalen See verbreitert, ähnlich dem anderen unten vor dem Berggasthof. Er war bei einer Länge von etwa einer Meile eine Viertelmeile breit, und man sah auf ihm eine Menge von Anglern in Booten.
    Eine Holzhütte, die wie eine Miniaturausgabe des ›Salmon Inn‹ aussah, stand unter einer Gruppe mächtiger Kiefern. Hinter ihr am Ufer befand sich ein Steg mit ein paar Booten. Carol zog ihren Begleiter den mit Platten belegten Weg hinauf und schob ihn durch die Tür in die Hütte hinein.
    Diese Hütte gehörte offenbar zu dem Berggasthof und diente der Ausgabe von Fischereierlaubnisscheinen. Rechts fand man einen mit einer Glasscheibe abgeschirmten Schalter, hinter dem ein bärtiger Mann thronte, der mit einem rotkarierten Wollhemd, roten Hosenträgern, ausgebleichten Hosen und schweren Stiefeln bekleidet war. Howard schätzte ihn auf Ende Sechzig und fand, der Mann würde einen prächtigen Nikolaus abgeben. An der Wand hinter ihm war eine eindrucksvolle Reihe von Angelruten. Carol Donner stellte ihren Begleiter dem Mann vor, dessen Name Stooky Griffiths war, und erwähnte dabei, daß Alvin Hayes gerne mit Stooky geschwatzt hätte, während sie selbst zum Angeln gegangen sei.
    »Nun, und wie wär’s denn«, sagte sie dann, an Howard gewandt, »wenn Sie’s auch mal mit dem Lachsfischen probieren würden?«
    »Nein, das ist nichts für mich«, antwortete er. Weder Jagen noch Fischen hatten ihn jemals interessiert.
    »Ich würd’s gern mal probieren. Kommen Sie - seien Sie kein Spielverderber!«
    Aber Howard blieb fest, redete ihr jedoch zu. »Ich kann mich besser anderweitig beschäftigen. Aber gehen Sie nur!«
    »Also gut!« antwortete Carol, wandte sich an Stooky Griffiths und verhandelte mit ihm wegen einer geeigneten Angelrute und des passenden Köders. Dann versuchte sie nochmals, Howard dazu zu bringen, sie beim Angeln zu begleiten, aber er lehnte wieder ab.
    »Waren Sie hier mit Alvin beim Angeln?« fragte er und warf durch das Fenster einen Blick auf den verbreiterten Fluß.
    »Nein«, antwortete sie, ihr Angelzeug zusammenpackend. »Alvin war genau wie Sie - den bekam ich auch nicht dazu, mit mir zu gehen. Aber ich habe einen Mordslachs gefangen, gar nicht weit draußen.«
    »Alvin hat also überhaupt nicht geangelt?« fragte Dr. Howard überrascht.
    »Nein«, antwortete Carol. »Der hat bloß die Fische beobachtet.«
    »Aber hat er denn nicht Sebastian Frahn erzählt, daß er angeln gehen wolle?«
    »Was soll ich dazu schon sagen? Als wir erst einmal hier waren, begnügte er sich jedenfalls damit, herumzulaufen und zu beobachten. Sie wissen ja - der Wissenschaftler eben.«
    Jason Howard schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Ich bin dann jedenfalls unten am Steg«, sagte Carol Donner fröhlich. »Falls Sie noch Ihre Meinung ändern, dann kommen Sie auch runter. Es macht jedenfalls Spaß!«
    Howard blickte ihr nach, als sie den plattenbedeckten Weg hinunterlief, und fragte sich, warum wohl Alvin Hayes sich so intensiv nach Möglichkeiten zum Lachsfischen umgehört hatte, wenn er dann überhaupt keine Angel in die Hand genommen hatte. Das war doch wirklich zu merkwürdig.
    Zwei Männer traten in die Hütte und verhandelten mit Stooky wegen entsprechender Angelruten, Köder und Boote. Howard trat hinaus auf die kleine Veranda, wo ein paar Schaukelstühle standen. Stooky Griffiths hatte einen Behälter mit Vogelfutter an den Dachvorsprung gehängt, und Dutzende von Vögeln schwirrten darum herum. Der Arzt schaute ihnen eine Zeitlang zu und ging dann hinunter zum Steg, um sich zu Carol zu gesellen. Das Wasser war kristallklar, und er konnte auf dem Grund die Blätter und Steine sehen. Plötzlich schoß ein mächtiger Lachs aus dem dunklen Smaragdgrün des tieferen Wassers nach oben und wollte offenbar, unter dem Steg hindurch, in eine flachere, beschattete und etwa dreißig Meter entfernte Wasserfläche gelangen.
    Howard folgte

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