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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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ihm mit den Blicken und bemerkte dabei eine plötzliche Unruhe auf der Wasseroberfläche. Neugierig geworden, ging der Arzt das Ufer entlang näher an die Stelle heran. Ihm fiel dabei ein anderer großer Lachs auf, der auf der Seite im flachen Wasser trieb, wobei sich seine Schwanzflosse nur noch schwach bewegte. Howard bemühte sich, ihn mit Hilfe eines dünnen Zweiges in tieferes Wasser zu schieben, doch es gelang ihm nicht. Offenbar war der Fisch krank. Wenige Schritte weiter entdeckte er einen weiteren Lachs, der bewegungslos im flachen Wasser trieb, und nicht weit davon holte sich plötzlich ein großer Vogel einen offenbar toten Lachs aus dem Wasser.
    Der Arzt schritt den Pflasterweg wieder hinauf. Stooky war vor die Hütte getreten und hatte es sich, eine Pfeife zwischen den Zähnen, in einem der Schaukelstühle gemütlich gemacht. Howard lehnte sich über das Geländer und fragte ihn wegen der toten Fische, wobei er die Vermutung äußerte, daß vielleicht weiter oben irgendeine Verunreinigung den Fluß belaste.
    »Keine Spur«, antwortete der bärtige Mann. Er nahm ein paar Züge aus seiner abgekauten Pfeife und fügte dann hinzu: »Hier gibt es keine Verunreinigungen. Die Fische da haben einfach gelaicht, und dann sterben sie eben.«
    »Ach ja«, sagte Dr. Howard matt und erinnerte sich plötzlich an das, was er über den Lebensrhythmus der Lachse gelesen hatte. Die Fische verausgabten sich völlig bei dem Bemühen, wieder in die alten Laichgründe zurückzukehren, und wenn sie dann ihre Aufgabe erfüllt hatten, nämlich zu laichen und den Laich zu befruchten, dann starben sie bald darauf. Niemand konnte eigentlich genau sagen, warum das so war. Es gab Theorien über die Probleme der Lachse beim Übergang vom Salzwasser zum Süßwasser, aber bewiesen war davon bisher nichts. Das war eben eines der Geheimnisse der Natur.
    Howard warf einen Blick hinunter zu Carol Donner. Sie war eifrig damit beschäftigt, vom Steg aus ihre Leine auszuwerfen. Er wandte sich wieder an Stooky Griffiths und fragte ihn: »Erinnern Sie sich vielleicht zufällig an eine Unterhaltung mit einem gewissen Dr. Alvin Hayes?«
    »Glaub ich kaum.«
    Jason Howard ließ nicht locker: »So etwa in meiner Größe. Lange Haare; blaß.«
    »Ich sehe hier einen Haufen Leute.«
    »Da hab ich keinen Zweifel«, meinte der Arzt. »Aber der Mann, den ich meine, war mit diesem Mädchen da.«
    Er deutete auf Carol Donner und war überzeugt davon, daß Stooky Griffiths hier nicht auf allzu viele Mädchen traf, die aussahen wie Carol.
    »Die da unten am Steg?«
    »Genau. Die sieht ja schließlich nicht aus wie jede.«
    Stooky paffte den Rauch seiner Pfeife in kurzen Stößen aus. Seine Augen verengten sich. »Könnte der Bursche vielleicht aus Boston gewesen sein?«
    Howard nickte.
    »Ja, jetzt erinnere ich mich wieder an ihn. Aber der sah überhaupt nicht wie ein Doktor aus!«
    »Er war in der Forschung tätig.«
    »Na ja, vielleicht erklärt das so einiges. Das war wirklich ein komischer Kauz. Der gab mir hundert Dollar für fünfundzwanzig Lachsköpfe!«
    »Nur die Köpfe?«
    »Genau. Gab mir seine Telefonnummer in Boston. Sagte, ich solle ihn per R-Gespräch anrufen, wenn ich sie beisammenhätte.«
    »Und dann kam er wieder, um sie sich abzuholen?« fragte Dr. Howard und erinnerte sich dabei daran, daß Alvin Hayes und Carol Donner zweimal nach Seattle geflogen waren.
    »Genau. Er sagte, ich solle die Köpfe gut säubern und in Eis verpacken.«
    »Und warum dauerte das so lange?« fragte Dr. Howard. Bei der Unmenge von Fischen, die es hier gab, konnte man doch annehmen, daß sich fünfundzwanzig Fischköpfe an einem Nachmittag hätten beschaffen lassen.
    »Der wollte nur die Köpfe von ganz bestimmten Lachsen«, sagte der bärtige Mann. »Es war ihm wichtig, daß sie gerade gelaicht hatten - und Lachse, die gerade gelaicht haben, gehen an keinen Köder ran. Die muß man mit dem Netz fangen. Die Leute da draußen in ihren Booten stehen gar nicht auf Lachse - die haben es auf Forellen abgesehen.«
    »Kam es ihm auf eine bestimmte Art von Lachsen an?«
    »Überhaupt nicht. Sie sollten bloß gerade gelaicht haben.«
    »Hat er gesagt, wofür er diese Lachsköpfe brauchte?«
    »Er hat’s nicht gesagt, und ich hab ihn nicht gefragt«, antwortete Stooky Griffiths. »Er hat gut bezahlt, und ich hab mir gesagt, er wird schon seinen Grund dafür haben.«
    »Und er wollte nur die Fischköpfe - nichts sonst.«
    »Nur die Köpfe.«
    Der Arzt verließ die kleine

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