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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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dieser Bastarde hatten es verdient! Vor allem hatte es ihm gezeigt, dass er tatsächlich die Macht dazu hatte, jemanden in den Wahnsinn zu treiben. Und dieses Gefühl war so erhaben, dass es seinen ganzen Körper elektrisierte. Es war zu seiner Bestimmung geworden, diese unbarmherzige Gesellschaft für ihre Unmenschlichkeit und ihre Gier bezahlen zu lassen und sie dort zu treffen, wo sie ihr hässliches Gesicht zeigte. In den Führungsetagen. In Firmen, Banken, Behörden … Dort, wo die Entscheidungen getroffen wurden, wo über Schicksale und Existenzen bestimmt wurde. Wo Menschen nur Nummern waren, die man bequem austauschen konnte, wenn sie den Anforderungen nicht mehr gewachsen waren. Genau dort suchte er nach seinen Opfern, um es ihnen heimzuzahlen. Um ihnen zu zeigen, dass auch sie verletzbar waren. Er nahm ihnen ihre Macht, ihre Sicherheit und ihr Glück und ließ sie daran verzweifeln.
    Er tötete ihre Seelen.
    Bald würde es wieder so weit sein, dachte er voller Vorfreude, während er weiter gespannt die einkommenden Protokolle studierte. Bald würde er sein nächstes Opfer gefunden haben. Der Drang war stärker geworden. Der Drang, ein neues Spiel zu beginnen. Und was bot sich für die gezielte Suche nach einem Gegner besser an als das Internet? Millionen von Menschen waren mittlerweile in sozialen Netzwerken vertreten. Ein nahezu unerschöpfliches Reservoir. Zumal die Sicherheitsvorkehrungen in diesen Netzen ein Witz waren. Für jeden halbwegs fähigen Hacker war es ein Leichtes, dort einzudringen, persönliche Informationen einzuholen, sich als Bekannter auszugeben, E-Mails abzufangen oder sogar ganze Profile zu übernehmen. Aber vor allem boten sie die Möglichkeit der Filterung. Die kleine Wunschaktion, die er bei knapp fünfzig seiner Probanden gestartet hatte, brachte ihm schnell die nötigen Informationen, anhand derer er sein Ziel auswählen konnte. Seine potenziellen Mitspieler waren machtbesessen, größenwahnsinnig und tyrannisch. Sie hielten sich für unbesiegbar. Dabei ahnten sie nicht einmal, dass jedes der Banner mit einer elektronischen Signatur versehen war, ihrem jeweiligen Namen zugeordnet.
    Und auf einem dieser Namen verharrten seine Augen nun. Ein eigenartiger Glanz schien sich darüberzulegen, als er die dazugehörige Botschaft las:
    Ich habe bereits alles!
    Sofort stoppte er die Übertragung. Aufgeregt blätterte er in den ausgedruckten Profilen, bis er auf besagten Namen stieß.
    Bukowski. Er erinnerte sich an den Namen und an die dazugehörige Person. Ein Banker, und noch dazu ein aufgeblasenes Arschloch, was allein schon ausgereicht hätte, um ihn für das Spiel zu qualifizieren. So gesehen konnte man diese Antwort beinahe als bescheiden erachten, denn immerhin hatte dieser Berufsstand für eine der weltweit größten Wirtschaftskrisen gesorgt. Aber vielleicht war es gerade das, was diesen Hass in ihm heraufbeschwor.
    Ich habe bereits alles!
    Diese Aussage schrie förmlich nach Bestrafung.
    Nach Verlust.
    Was, wenn ich dir alles wegnehme, Dirk Bukowski? , dachte er.
    Er würde heute Nacht kein Auge zubekommen. Dafür war er viel zu aufgewühlt. Außerdem galt es, schnellstmöglich eine Strategie zu erarbeiten und Vorbereitungen zu treffen.
    Es galt, ein Leben zu zerstören.

Zweiter Tag
    23. Februar
    G ut gelaunt schenkte sich Dirk eine zweite Tasse Kaffee ein. Der Tag hätte nicht besser beginnen können. Gleich nach dem Aufwachen waren Anke und er übereinander hergefallen wie ausgehungerte Teenager, hatten sich geliebt, als wäre es das erste Mal. Und die Aussicht auf einen ungestörten Abend zu zweit ließ ihn hoffen, dass das noch längst nicht alles war.
    Er ging zurück an den Frühstückstisch, wo die Tageszeitung ausgebreitet auf ihn wartete. Neben den üblichen düsteren Prognosen über steigende Energiepreise hatte er das Kinoprogramm von Koblenz studiert. Nach einem gemütlichen Essen beim Italiener wollte er den Abend mit einem guten Film ausklingen lassen. Wobei aus Sicht von Anke ein »guter« Film aus einer seichten Liebeskomödie bestand, während Dirk derartigen Filmen nicht viel abgewinnen konnte. Dennoch hatte er sich ihr zuliebe genau solch einen sentimentalen Streifen ausgesucht, da er wusste, dass Anke nach einem rührseligen Happy End immer sehr anschmiegsam war, was ihm bei seinem Vorhaben, sie anschließend zu verführen, sehr entgegenkam. Allein der Gedanke daran ließ ihn so euphorisch werden, dass er die Türklingel beinahe überhört hätte, während

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