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Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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geschehen sei. »Ich habe ihn auf Zimmer 209 legen lassen«, sagte Janice.
    »Aber ich hatte Sie doch angewiesen, ihn auf Zimmer 204 zu bringen.«
    »Ich weiß«, gab Janice zu. »Aber nachdem wir miteinander gesprochen hatten, ist Zimmer 209 frei geworden. Und weil der Raum größer ist als 204 und Sie doch gesagt hatten, daß Mr. Baringer ein VIP-Patient sei, dachte ich, daß ihm Zimmer 209 sicherlich besser gefallen würde.«
    »Aber in Zimmer 204 ist die Aussicht viel schöner, und außerdem steht dort das neue orthopädische Bett«, sagte Caldwell. »Der Mann hat eine gebrochene Hüfte. Legen Sie ihn also entweder auf Zimmer 204, oder bringen Sie das Spezialbett auf Zimmer 209!«
    »In Ordnung«, sagte Janice. Dabei verdrehte sie ihre Augen und dachte sich, daß man es einigen Leuten eben nie recht machen konnte.
    Nach diesem kurzen Zwischenfall schaute Caldwell noch einmal bei Helen Beaton vorbei. Er steckte kurz seinen Kopf durch die Tür und sagte: »Tut mir leid, daß das mit Mr. Baringer nicht gleich geklappt hat. Aber der Fehler wird in der nächsten Stunde behoben, das verspreche ich.« Beaton nickte und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu.

 
     
    Kapitel 5
     
    Samstag, 22. Mai
     
    David hatte den Wecker wie an einem ganz normalen Arbeitstag auf Viertel vor sechs gestellt. Eine halbe Stunde später war er auf dem Weg ins Krankenhaus. Das Thermometer war schon auf über zwanzig Grad geklettert, und am Himmel war kein Wölkchen zu sehen. Kurz vor neun hatte David seine Visite beendet und fuhr nach Hause. »Wie sieht’s aus mit euch beiden?« rief er, als er die Wohnungstür aufschloß. »Soll ich etwa den ganzen Tag auf euch warten? Laßt uns aufbrechen!« Als Nikki ihren Vater hörte, kam sie sofort aus ihrem Zimmer gestürmt. »Das kannst du aber so nicht sagen, Daddy. Wir haben doch auf dich gewartet.«
    »Ich hab’ ja nur Spaß gemacht«, sagte David lachend und knuffte Nikki freundschaftlich in die Seite. Wenige Minuten später saßen sie im Auto und fuhren los. Schon nach kurzer Zeit hatten sie die Betonschluchten der Großstadt hinter sich gelassen. Sie kamen noch durch ein paar grüne Vororte, und dann schlängelte sich die Straße durch endlose Waldabschnitte. Die Landschaft war jetzt noch reizvoller als bei ihrer letzten Reise, da die Bäume inzwischen Blätter trugen; je weiter sie nach Norden kamen, desto schöner wurde die Natur.
    Als sie Bartlet erreichten, fuhr David nur noch im Schneckentempo. Wie neugierige Touristen erfreuten sich die drei an den Sehenswürdigkeiten der Stadt. »Ich finde, es sieht hier noch malerischer aus als in meiner Erinnerung«, sagte Angela. »Und da ist ja wieder der kleine Hund!« rief Nikki und zeigte auf die andere Straßenseite. »Können wir mal kurz anhalten?«
    David entdeckte eine freie Lücke und parkte den Wagen. »Du hast recht«, bemerkte er. »Es ist tatsächlich dieselbe Frau.«
    »Ich erkenne den Hund wieder«, sagte Nikki. Sie öffnete die Tür und stieg aus.
    »Warte einen Moment!« rief Angela. Dann sprang sie ebenfalls aus dem Auto und nahm Nikki an die Hand, um gemeinsam mit ihr die Straße zu überqueren. David folgte ihnen.
    »Hallo, da bist du ja wieder«, sagte die Frau, als Nikki auf sie zuging. Der Hund zerrte sofort an seiner Leine. Als Nikki sich zu ihm hinunterbeugte, leckte er ihr Gesicht. Nikki war so überrascht, daß sie laut lachen mußte. »Ich weiß ja nicht, ob es dich interessiert, aber der Retriever von Mr. Staley hat vor ein paar Wochen Junge bekommen«, sagte die Frau. »Du kannst sie dir bestimmt ansehen. Sie sind da drüben, in dem Haushaltswarengeschäft auf der anderen Straßenseite.«
    »O bitte, können wir uns die Hunde ansehen?« bettelte Nikki.
    »Warum nicht«, erwiderte David und bedankte sich bei der Frau.
    Also gingen die Wilsons wieder auf die andere Straßenseite zurück und betraten den Haushaltswarenladen. In der Nähe des Eingangs lag Molly, die Hündin von Mr. Staley, in einem umfunktionierten Laufstall und säugte ihre fünf kleinen, schlappohrigen Welpen. »Sind die aber niedlich«, rief Nikki entzückt. »Darf ich sie streicheln?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete David. Als er sich gerade nach einer Bedienung umsehen wollte, stieß er beinahe mit Mr. Staley zusammen, der direkt hinter ihm stand. »Natürlich darf sie die Hunde streicheln«, sagte Mr. Staley, nachdem er sich vorgestellt hatte. »Die Kleinen will ich demnächst verkaufen. Sechs Retriever kann ich wirklich nicht gebrauchen.«
    Nikki

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