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Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Therapien sie alle hinter sich haben.«
    »Und warum bereiten dir diese Patienten Probleme?« fragte Claire.
    »Probleme habe ich mit ihnen, weil ich befürchte, daß sie an ihren Krankheiten sterben werden. Immerhin kenne ich sie jetzt recht gut, und die Verantwortung für ihre ärztliche Behandlung lastet auf meinen Schultern; ich würde mich für ihren Tod persönlich verantwortlich fühlen.«
    »Ich kann gut nachvollziehen, was David empfindet«, sagte Steve. »Es ist fast ein Wunder, daß es überhaupt junge Ärzte gibt, die sich zu Onkologen ausbilden lassen. Obwohl es natürlich wichtig ist, daß es solche Leute gibt. Ich hab’ mich damals vor allem deshalb für die Geburtshilfe entschieden, weil man es in diesem Bereich überwiegend mit erfreulichen Ereignissen zu tun hat.«
    »Stimmt. Und das gleiche gilt auch für die Augenheilkunde«, sagte Kevin.
    »Ich sehe das anders«, warf Angela ein. »Ich kann gut verstehen, weshalb sich einige Ärzte für die Onkologie entscheiden. Es kann auch eine sehr schöne Aufgabe sein, sich um Patienten mit potentiell tödlichen Krankheiten zu kümmern, denn schließlich brauchen sie unsere Hilfe am nötigsten. Andere Fachärzte wissen ja in Wirklichkeit nie, ob sie ihren Patienten nun geholfen haben oder nicht. Bei der Behandlung von Krebspatienten stellt sich diese Frage nicht.«
    »Ich kenne Marjorie Kleber recht gut«, sagte Gayle Yarborough. »TJ und Chandler hatten bei Marjorie Unterricht. Sie ist eine wunderbare Frau, und sie läßt sich immer irgendwas Tolles einfallen, damit die Kinder Spaß am Lernen haben. Ich erinnere mich noch daran, daß sie mal eine Wandkarte entworfen hat, über die sie kleine Plastikflugzeuge fliegen ließ, auf denen Buchstaben klebten.«
    »Ich freue mich auch jedesmal, wenn sie zu einer Routineuntersuchung kommt«, gestand David. »Und wie findest du deine neue Arbeit?« fragte Nancy Yansen Angela.
    »Ich hätte es nicht besser treffen können«, antwortete sie. »Dr. Wadley, der Leiter der Pathologie, ist für mich ein wunderbarer Mentor. An der Ausrüstung des Labors gibt es nichts auszusetzen; sie ist auf dem neuesten Stand der Technik. Wir haben gut zu tun, ertrinken aber auch nicht in Arbeit. Pro Monat führen wir zwischen fünfhundert und eintausend Biopsien durch - was eine beträchtliche Anzahl ist. Und wir haben es ziemlich oft mit recht interessanten pathologischen Untersuchungen zu tun, was wohl daran liegt, daß das Krankenhaus von Bartlet ein wirklich großes Klinikum ist. Wir haben sogar ein Virenlabor, womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Alles in allem ist mein Job wirklich interessant.«
    »Hast du schon deinen ersten Zusammenstoß mit Charles Kelley gehabt?« wandte sich Kevin an David. »Nein«, erwiderte David überrascht. »Wir kommen prima miteinander aus. Ich hatte vergangene Woche ein Treffen mit Kelley und mit dem CMV-Direktor aus Burlington, der für das sogenannte Qualitäts-Management zuständig ist. Die CMV hat nämlich eine Befragung durchgeführt, bei der sich auch meine Patienten dazu äußern sollten, wie zufrieden sie mit der ärztlichen Versorgung sind. Kelley und sein Kollege waren von den Antworten offensichtlich beeindruckt.«
    »Haha!« lachte Kevin verächtlich. »Qualitäts-Management - das ist eine wunderbare Sache! Warte mal ab, bis sie dir den ersten Bericht über die Auslastung deiner Praxis vorlegen. Es dauert meistens zwei oder drei Monate, bis er fertig ist. Danach erzählst du mir noch einmal, was du von Charles Kelley hältst.«
    »Darüber mache ich mir keine Sorgen«, erwiderte David. »Ich leiste gute Arbeit und kümmere mich sorgfältig um meine Patienten. Das Bonus-System, mit dem wir angehalten werden sollen, keine Patienten ins Krankenhaus einzuweisen, ist mir völlig egal; ich habe sicher ziemlich schlechte Aussichten, den Trip auf die Bahamas zu gewinnen.«
    »Ich hätte nichts gegen den Preis einzuwenden«, erwiderte Kevin. »Ich finde das neue System sogar ziemlich gut. Wieso sollen wir Ärzte nicht dazu angehalten werden, lieber zweimal nachzudenken, bevor wir jemanden einweisen? Hier in Bartlet hören die Patienten auf unsere Ratschläge. Und zu Hause sind sie besser aufgehoben als im Krankenhaus. Wenn unser Arbeitgeber Nancy und mich auf die Bahamas schicken will, werde ich mich jedenfalls nicht beschweren.«
    »Das sieht in der Augenheilkunde vielleicht etwas anders aus als in der inneren Medizin«, erwiderte David. »Jetzt habt ihr aber lange genug über euer

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