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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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traf und gänzlich zu Boden schubste.
    »Mach’, dass du unters Waschbecken kommst.«
    Rob wälzte sich auf die Seite und starrte mit tränenfeuchtem Blick zu ihr hoch. »Mein Gott, du brauchst mich doch nicht zu schlagen.«
    Sie trat ihm gegen sein Schienbein und erneut schrie er auf.
    »Zum Teufel noch mal, tu’, was ich dir sage, bevor ich die Geduld verliere.«
    Rob richtete sich auf Knie und Hände auf und starrte auf das winzige Porzellanbecken, das zu seiner Linken an die Wand geschraubt war. Ein rostzerfressenes Rohr ragte aus dem unteren Ende des Beckens und verschwand in einer Maueröffnung. Roxie trat Rob erneut, in den Hintern diesmal, und wieder heulte er auf. Hastig krabbelte er unter das Becken und blickte zu ihr auf, als sie sich vor ihn kniete. Die Sonnenbrille hatte sie hochgeschoben, sie schmiegte sich geradezu in ihr rabenschwarzes Haar. Sie sah aufregender aus denn je, wie sie so vor ihm in der Hocke kauerte, so nah mit ihren sich deutlich unter dem engen T-Shirt abzeichnenden Brüsten. Er blickte ihr in die Augen und empfand nichts als Scham. Dieses wunderschöne Gesicht ... aus diesem Blickwinkel ... Wahrscheinlich hatten die armen, ahnungslosen Schweine in dem Neon sie während der letzten Augenblicke ihres Lebens genauso gesehen. Vor seinem geistigen Auge sah er noch einmal eine hellrote Masse an die Heckscheibe des Neon spritzen. Er fing wieder an zu zittern.
    Sie lächelte. »Hast du Angst?«
    Er schluckte. »Ja.«
    Schweigend sah sie ihn einen Moment lang an, den Kopf zur Seite geneigt, die Lippen geschürzt, und musterte ihn. Schließlich lächelte sie. »Gut. Das mag ich.« Sie griff nach der offenen Handschelle und ließ sie an dem Rohr einrasten. »Du bleibst hier, solange ich mich umziehe.« Sie lachte. »Etwas anderes bleibt dir ja auch kaum übrig, he?«
    Rob starrte sie bloß an.
    Noch immer lächelnd schnappte sie den Leinenbeutel und erhob sich, wandte sich von ihm ab, lehnte sich ans Waschbecken und fing wieder an, in der Tasche zu kramen. Rob starrte auf die Rückseite ihrer Beine und versuchte erneut, nicht an ... irgendwelche Dinge zu denken. Sie summte vor sich hin, während sie in ihrer Tasche kramte, eine fröhliche Melodie, die er nicht einordnen konnte. Aber irgendwie klang es verkehrt, dass jemand wie sie so etwas summte.
    Die Toilette war nicht sehr groß. Eine einzige Kabine ohne Tür, ein einzelnes Urinal daneben. An der Wand neben der Tür hing ein Münzautomat, an dem man Kondome ziehen konnte, neumodischer Kram, eher als Scherzartikel als zur Verhütung geeignet. Zum Spaß hatte er mal ein paar für seine Ex-Freundin gekauft. Gott. Charlene. Sie war eine tolle Frau gewesen. Dieses strahlende Lächeln. Und wie sie sich begeistern konnte. Was würde er jetzt darum geben sie wiederzusehen. Mit ihr Schluss zu machen, war reine Dummheit gewesen. Und wozu? Um sich die Hörner abzustoßen? Wie blöd konnte man eigentlich sein? Er hatte bereits die perfekte Frau gefunden. Was machte es schon, wenn Lindsey – seine beste Freundin, mit der er sich die Wohnung teilte – sie nicht ausstehen konnte!
    Sollte ich hier je wieder rauskommen ...
    Die Leinentasche plumpste wieder auf den Boden und Roxie bewegte sich vom Waschbecken weg. Mitten im Raum stehend fing sie an, sich mit wiegenden Hüften aus ihren Gothic-Klamotten zu schälen. Als Erstes zog sie das T-Shirt über den Kopf. Augenblicklich war Charlenes Bild wie weggewischt. Wie der schwarze Rüschen-BH sich von der blassen, glatten Haut abhob, war ein unwiderstehlicher Anblick. Als Nächstes war der Rock an der Reihe, sie warf ihn in ihren Leinenbeutel. Sie streifte die Schuhe ab, lehnte sich gegen die Kabine, hob ein Bein und begann ein gestreiftes Söckchen auszuziehen. Ganz langsam. Robs Blick wanderte zu ihrem Gesicht. Sie sah ihm direkt in die Augen. Schlagartig wurde ihm klar, dass sie sich nicht nur ihre Kleidung wechselte, sondern sich vor ihm in Szene setzte. Sie krempelte das Söckchen um und warf es in die Tasche. Anschließend wiederholte sie das Ganze betont langsam mit dem anderen Söckchen. Rob starrte sie unverwandt an. Ihm war klar, dass er eigentlich wegschauen und nicht zulassen sollte, dass sie ihn derart manipulierte, dass er wenigstens einen Anschein von Respekt für die Menschen, die sie umgebracht hatte, aufbringen sollte.
    Doch dazu war er nicht in der Lage.
    Sie warf das zweite Söckchen in die Tasche. »Und, hat es dir gefallen?«
    Sie lachte.
    Und Rob heulte auf, als es dreimal gegen die

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