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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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waren die ihm noch verbliebenen Haare lang und zottelig.
    »Hm.«
    Sie hatte recht. Es würde sich nicht lohnen, ihn auszurauben. Rob machte sich eine geistige Notiz unter der Rubrik »Informationen, die ich verdammt noch mal niemals brauchen werde«. Dennoch war es irgendwie interessant. Sie hatte ein scharfes Auge für Dinge, die eine erfahrene Kriminelle auf den ersten Blick feststellen würde. Was ja auch einen Sinn ergab, immerhin war sie genau das.
    »Aha!«
    Die Bemerkung löste seine Aufmerksamkeit von Mister Abwärtsspirale. Mit zusammengezogenen Augenbrauen betrachtete er den schmalen, silbernen Gegenstand, den sie zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand hielt. »Ist es das, was ich glaube?«
    »Ja.«
    Damit schloss sie die am Lenkrad befestigte Handschelle auf.
    »Du lässt mich gehen?«
    »Sei doch kein Idiot.«
    »Richtig. Das war blöde von mir. Was passiert jetzt?«
    Sie wies mit dem Kopf auf die Toilettentür. »Wir gehen da rein.«
    Sie nahm ihre Leinentasche. »Ich muss normale Klamotten anziehen, damit ich wie ein ganz normales Mädchen aussehe. Ich kann ja schlecht so rumlaufen, wenn ich auf Tour gehe, oder?«
    Rob zuckte die Achseln. »Ich habe nicht viel Erfahrung auf diesem Gebiet. Mit Auf-Tour-Gehen habe ich nicht viel am Hut. Aber irgendwie klingt es ... clever?«
    »So sicher scheinst du dir aber nicht zu sein.«
    Ein weiteres Achselzucken. »Wie gesagt ...«
    »Ja, ja, nicht genug Erfahrung und so weiter. Hör’ zu! Ich sage dir, was wir jetzt machen. Ich kann dich ja schlecht hier draußen allein lassen, während ich mich umziehe. Du steigst jetzt aus, und zwar ganz ungezwungen. Ganz ruhig. So wie ein ganz normaler Typ, der aus seinem Wagen aussteigt, um pissen zu gehen. Du legst die Hand über die offene Handschelle, und sieh bloß nicht zu dem fetten Typ an der Zapfsäule rüber. Geh’ einfach zum Klo mit mir. Kapiert?«
    Sie richtete die Waffe auf ihn.
    Ja, er hatte kapiert.
    Er nickte.
    »Na gut. Dann los.«
    Sie stieg aus und blieb neben dem Wagen stehen, wartete auf ihn, die Waffe in der Leinentasche verborgen, die sie vor ihren Körper hielt. Er stieg aus, darauf bedacht, nicht zu den Zapfsäulen hinüberzublicken, während er ihr zur Toilette folgte. Und obwohl ihm bewusst war, wie obszön unangemessen das Ganze angesichts der ungeheuren Tat war, die sie keine Stunde zuvor begangen hatte, konnte der lüsterne Teil in ihm nicht anders, als festzustellen, dass sie von hinten mindestens ebenso gut aussah wie von vorn. Sie hatte muskulöse, wohlgeformte Schenkel und Waden und ihr hoch angesetzter Arsch wurde durch den schwarzen Minirock auf atemberaubende Weise betont. Sie hatte den ungezwungenen, verführerischen Gang einer geborenen Sex-Bombe. Und der Schwung ihrer Hüften ließ ihn an Dinge denken, an die er in Anbetracht der entsetzlichen Dinge, die sie getan hatte, besser nicht dachte. Als sie die Toilette erreichten, warf sie ihm einen Blick zu, und so, wie sie die Mundwinkel verzog, war klar, dass sie genau wusste, wo er seine Augen gehabt und was er dabei gedacht hatte. Ihre eitle Selbstsicherheit machte ihn wütend und zugleich schämte er sich. Die Frau war wirklich verdorben. Eine herzlose Killerin. Allein das Wissen darum sollte eigentlich genügen, jedes Aufflackern von Leidenschaft bei ihrem Anblick zu ersticken.
    Aber das tat es nicht. Jedenfalls nicht ganz.
    Und das machte seine Scham nur noch größer.
    Sie öffnete die Tür und stieß ihn ins Dunkle. Dann folgte sie ihm und knipste das Licht an. Das Dunkel wich. Rob hörte, wie sie die Tür hinter sich zuschlug und abschloss. Er war allein in einem verschlossenen Raum mit einer Mörderin. Niemand konnte sie beide sehen. Sie könnte ihn jetzt umbringen und niemand würde sie aufhalten. Scheiße, es war der perfekte Zeitpunkt. Er hörte etwas zu Boden fallen und begriff, dass es die Leinentasche war.
    Damit hatte sie jetzt nur noch die Waffe in der Hand.
    Er spannte sich an und rechnete damit, jeden Augenblick den Druck eines Revolverlaufs an seinem Hinterkopf zu spüren. Er versuchte, nicht laut loszuwinseln. Bemühte sich tapfer zu sein.
    Er schloss die Augen und wartete auf das Ende.
    Dann spürte er etwas Kleines, Hartes, das ihm ins Kreuz hämmerte. Er schrie auf und wurde nach vorn geschleudert. Schmerzhaft schlugen seine Knie auf den harten, schmutzigen Bodenfliesen auf. Er öffnete die Augen, einen Moment bevor ihn etwas – ihre offene Hand, wie er im nächsten Augenblick begriff – an der Schläfe

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