Todesgeil
Kiefer nach unten. Er wandte sich ihr nun ganz zu und starrte sie völlig überrascht sprachlos mehrere Sekunden lang an. Hätte sie ihm vorgeschlagen, bei einer Verschwörung mitzumachen, um den Präsidenten zu ermorden, wäre er nicht halb so entgeistert gewesen. Nach einer Weile brachte er ein nervöses Lachen zustande. »Du willst mich auf den Arm nehmen, richtig?«
Sie lächelte, sah ihn aber immer noch nicht an. »Nö.«
Er legte die Stirn in Falten. »Aber ... du bist Zoes beste Freundin.«
»Stimmt.«
Sein Stirnrunzeln wurde tiefer. »Was ist das denn für eine Freundin, die den Freund ihrer besten Freundin anbaggert?«
Emily ließ die halb gerauchte Zigarette fallen und trat sie mit der Spitze ihrer High Heels aus. »Eine geile Freundin, Chuck!«
»Das ist verrückt. Was ist mit Joe?«
Mit einer Kopfbewegung deutete Emily auf die angelehnte Tür in ihrem Rücken. »Sieh selbst. Aber sei leise.«
Noch immer stirnrunzelnd ging Chuck an ihr vorbei und spähte durch den schmalen Spalt. Joe lag auf dem Bett. Er war nackt. Seine Handgelenke waren an das Messingkopfteil gefesselt, die Augen verbunden. In seinem Mund steckte als Knebel ein roter Slip. Lautes Schnarchen kündete davon, dass er weggetreten war, eigentlich nicht weiter erstaunlich, wenn man bedachte, wie viel Bier er geschluckt hatte. Chucks Puls beschleunigte sich, die Röte schoss ihm ins Gesicht. Seinen besten Freund so zu sehen, war eine verdammt peinliche Angelegenheit. Er spürte jemanden hinter sich und schnappte nach Luft, als Emily sich an ihn presste, um ihn langte und ihm in den Schritt fasste. Prompt bekam er eine schmerzhafte Erektion. Durch seine Jeans hindurch drückte sie seinen Schwanz und packte fest zu, was ihm ein weiteres Schnaufen entlockte.
Ihr heißer Atem streifte sein Ohr, als sie flüsterte: »Hol’ die Autoschlüssel und komm’ runter zum Van.«
Damit verließ sie ihn. Chuck wandte sich von der Tür ab und starrte ihr nach. In dem engen, schwarzen Kleid sah sie umwerfend aus und ihre Kurven kamen wesentlich besser zur Geltung als bei Zoe. Sie stieg die Treppe zur ersten Etage hinab und war innerhalb von Sekunden aus seinem Gesichtskreis verschwunden.
Chuck starrte auf die leere Stelle, an der sie sich noch vor einem Moment befunden hatte.
Das sollte ich nicht tun. Es ist nicht richtig.
Doch dann dachte er an Zoe und daran, wie kalt sie ihm gegenüber geworden war. Es war nun schon über eine Woche her, seit sie zum letzten Mal Sex gehabt hatten. Zum Teufel, es war durchaus möglich, dass sie bereits zum letzten Mal miteinander gefickt hatten!
Er dachte an Emily.
Ihre umwerfende Figur.
Und erst die Beine. So lang ...
Er ging zurück in sein Zimmer und nahm seine Schlüssel vom Nachttisch. Zoe hatte sich noch immer im Badezimmer verbarrikadiert. Hätte sie im Bett auf ihn gewartet, wäre sein Entschluss letztlich wahrscheinlich anders ausgefallen. Er liebte Zoe. Er wollte die Dinge zwischen ihnen wieder in Ordnung bringen. Aber er wusste, dass es da nichts mehr zu reparieren gab.
Also ging er nach unten.
Emily lehnte bereits am Van. Lächelnd blickte sie auf, als er näher kam. »Wenn du in mich eindringst, denke daran, wie weh es Zoe tun würde, sollte sie je davon erfahren.«
Chuck packte sie und küsste sie. Sie schlang ein Bein um ihn und einige Augenblicke lang standen sie eng umschlungen vor dem Van. Sie fühlte sich gut an. So lebendig. So geil . Er gab ein Wimmern von sich, als sie ihm in die Jeans langte und sich seine Erektion schnappte. Schließlich ließen sie voneinander ab und Chuck hantierte ungeschickt mit den Schlüsseln herum. Die elektronische Verriegelung piepste und er riss die Seitentür auf. Emily kletterte ins dunkle Innere des Vans und schob den Sitz zurück, um Platz zu schaffen. Chuck folgte ihr. Noch während er die Tür zuschlug, war sie bereits im Begriff, ihm die Hose auszuziehen. Er zog sein Hemd aus und ließ sich auf sie sinken. Sie wälzte sich herum und setzte sich mit gespreizten Beinen auf ihn, streifte das enge schwarze Kleid ab. Sie trug keinen Slip. Natürlich nicht.
Dann drang er auch schon stöhnend in sie ein.
Und tat, was sie sagte.
Er dachte an Zoe.
Es war die reine Ekstase und zugleich eine unerträgliche Qual und endete schließlich damit, dass Chuck weinte, während Emily ihn leise lachend im Arm wiegte.
KAPITEL 11
22. März
Kurz nachdem sie die Grenze nach North Carolina passiert hatten, machten sie Rast, um zu übernachten. Mittlerweile hatte Rob
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