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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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auszukratzen. Sie spürte seine Erektion an ihrem Körper anschwellen und ihr war klar, dass sie diesmal der Vergewaltigung nicht entgehen würde. Sie verfluchte ihre Dummheit. Sie hätte machen sollen, dass sie hier rauskam, als sie die Gelegenheit dazu hatte. Und sie verfluchte ihre morbide Ader. Im Moment schien beides untrennbar miteinander verwoben.
    Plötzlich hörte der Kerl auf sie zu betatschen. Der Druck auf ihre Kehle ließ nach und Julie hustete und spuckte. Der Mann hatte das Gesicht von ihr abgewandt. Entsetzen grub sich in seine Miene. Es ließ seine Falten noch tiefer wirken und verlieh ihm das gespenstische Aussehen einer Halloween-Maske.
    Er blickte wieder auf sie hinab. »Du hast meinen Freund umgebracht.«
    Julie hustete erneut und räusperte sich. »Was hätte ich denn sonst tun sollen? Hör’ zu, du musst mich zu nichts zwingen. Ich werde alles tun, was du verlangst. Das mit deinem Freund tut mir leid.«
    Der Mann hatte die Zähne fest aufeinandergepresst. Vor Zorn bebte er am ganzen Körper. Er legte ihr eine Hand um den Hals und begann zuzudrücken. »Du verdammte Hure. Du verfickte kleine Schlampe. Du hast meinen einzigen Freund umgebracht! «
    Ein entlegener Teil von Julies Hirn wunderte sich darüber, wie absurd es doch war, dass ein so abartiger, durchgeknallter Psychopath wie dieser Kerl um den Verlust von irgendjemandem Trauer empfand. Doch das Gefühl schien echt zu sein. In seinen Augen standen Tränen. Ein dünnes Rinnsal lief ihm die Wange hinab. Der Druck auf ihre Kehle nahm zu und Julie nahm alles um sich herum nur noch verschwommen wahr. Sie begriff, dass dies wahrscheinlich die letzten Augenblicke ihres Lebens waren, und dachte, dass es vielleicht an der Zeit sei, Gott um Vergebung zu bitten. Sie hatte ein paar wirklich schlimme, böse Gedanken zugelassen und auch noch gehegt und gepflegt. Das würde Gott sicherlich nicht gefallen. Doch noch ehe sie beginnen konnte, bewusst ihre Bitte zu formulieren, ließ der Druck auf ihre Kehle abermals nach. Sie blinzelte die Tränen aus den Augen und als sie aufblickte, bot sich ihr ein merkwürdiger Anblick – der Kerl lauschte auf etwas, was nur er hören konnte.
    Den Kopf zur Seite geneigt, die Stirn gerunzelt starrte er zur Decke hinauf. Er schüttelte den Kopf und sagte: »Nein, das ist nicht richtig.«
    Julie legte die Stirn in Falten.
    Was soll der Scheiß?
    Erneut schüttelte der Kerl den Kopf. »Nein. Sie hat Clyde umgebracht.« Er verzog den Mund und blickte missmutig drein. »Ich weiß. Ich höre immer auf dich, Lulu. Aber die Fotze muss sterben.«
    Lulu?
    Um ein Haar hätte Julie laut aufgelacht. Dieser gestörte, kranke Scheißkerl hörte Stimmen. Stimmen, die ihm befahlen, sie nicht umzubringen.
    Ein Hoch auf die Geistesgestörten!
    Der Typ ließ die Schultern hängen. »In Ordnung. Ja. Okay!«
    Julie brachte ein Lächeln zustande. »Ja, es ist wirklich in Ordnung. Du wirst schon sehen. Ich werde ...«
    Sie kam nicht dazu, den Gedanken zu Ende zu führen.
    Der Kerl ballte die Hand zur Faust und schlug sie ihr gegen die Schläfe, sodass sie für eine Weile das Bewusstsein verlor.

KAPITEL 10
    22. März
    Chuck brauchte eine Auszeit von Zoe. Sie verbreitete eine seltsame, reservierte Stimmung. Diese Kühle war nichts Neues. Das ging jetzt schon seit Monaten so, doch in letzter Zeit war es schlimmer geworden. Sie wies zwar nicht jeden seiner Annäherungsversuche zurück, doch sie dazu zu bringen, aus ihren Kleidern zu schlüpfen, erforderte weit mehr Arbeit als früher. Es wurde allmählich ziemlich frustrierend. Man brauchte kein Genie zu sein, um zu begreifen, in welche Richtung sich das Ganze entwickelte. Es war so gut wie aus. Und das machte ihn stinksauer. Sie waren schon ziemlich lange zusammen. Gut, davon wird die Welt nicht untergehen. Schließlich war er jung und sah gut aus. Es gab auch noch andere Mädchen, hübschere sogar. Der Gedanke, all dieses Frischfleisch zu erkunden, wenn er und Zoe erst einmal richtig Schluss gemacht hatten, war durchaus verlockend.
    Trotzdem.
    Jetzt waren sie hier. Wahrscheinlich ihr letzter gemeinsamer Urlaub. Sie sollten noch einmal einen draufmachen und jede Menge wilden Sex haben. Dauernd musste er an die Weihnachtsferien denken, die sie bei seinen Eltern verbracht hatten. In dieser Woche hatte Zoe einfach nicht genug kriegen können. Und wie oft. In allen möglichen Stellungen. Wie verrückt hatten sie alles ausprobiert. Schwer zu glauben, dass dies nur wenige Monate zurücklag. Nun

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