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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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Skalpell, das quer über dem gläsernen Aschenbecher auf dem Tisch lag, und auf dem grässlichen Ding, das sie über den Einband der Gideon-Bibel auf der Kommode gespannt hatte. Auf der Gesichtsmaske. Erneut blickte er Roxie in die Augen. Der schalkhafte Ausdruck darin war nicht gewichen, sondern nur noch stärker geworden, während sie ihm zusah, wie er vor seinem inneren Auge das Entsetzliche, das er erlebt hatte, noch einmal Revue passieren ließ. »Das ist verrückt. Reiner Wahnsinn. Ich will nicht hier sein. Ich glaube, mir war überhaupt nicht ... bewusst, dass du mich allein gelassen hattest, sonst wäre ich jetzt nämlich nicht mehr hier. Du bist schlecht. Durch und durch böse.«
    Seine Lippen bebten, ihm entwich ein schauderndes Seufzen. Tränen traten ihm in die Augen.
    Roxie warf den Kopf in den Nacken und lachte aus vollem Hals. »Oh, Robin ... und du fragst dich, weshalb ich dich so nenne? Du führst dich auf wie ein kleines Mädchen, das sich vor Angst gleich in die Hosen macht.« Noch mehr Gelächter. »Aber nein, das stimmt nicht. Ein kleines Mädchen hätte mehr drauf. Ein Mädchen wäre weggerannt. Ich glaube, ein besseres Wort für dich wäre ... lass mich nachdenken ...« Sie verdrehte die Augen und schürzte die Lippen, tippte sich dann mit dem Zeigefinger ans Kinn. »Ich hab’s!« Sie schnippte mit den Fingern. »Das richtige Wort für dich ist ... Schlappschwanz .«
    Sie kicherte. »Robin, der schwuchtelige Schlappschwanz!«
    Das saß. Vor allem, weil ihr Vorwurf sogar irgendwie berechtigt schien. Noch nie im Leben hatte er sich von einem anderen menschlichen Wesen körperlich derart eingeschüchtert gefühlt. Keiner der Rabauken auf dem Schulhof hätte ihn je so weit bringen können, auch keine Rocker oder irgendwelche Straßenschläger. Angesichts der Hilflosigkeit, die er in Gegenwart dieser jungen Frau empfand, kam er sich wie ein Stück Scheiße vor. Schwach. Nutzlos. Erbärmlich.
    Mit anderen Worten ... nicht wie ein Mann.
    Er merkte, dass er schon wieder zitterte, und das verstärkte nur seine Abscheu vor sich selbst.
    Robin, dachte er. Sie hat recht. Der Name passt zu mir.
    Roxie nahm ihre verschränkten Arme auseinander und ließ ihre Hand an seinem Schenkel entlanggleiten.
    »Du musst dich wieder beruhigen. Ich glaube, ich weiß da etwas, was dir helfen kann, dich zu entspannen.«
    Rob schob ihre Hand von seinem Schritt weg. »Nein.«
    Das Lächeln entglitt ihr etwas. »Was?«
    »Du hast schon verstanden.«
    Roxies Miene wurde zornig, um nicht zu sagen mordlüstern. »Du Dreckskerl, du wirst zu nichts, was ich möchte, Nein sagen.« Erneut ließ sie ihre Hand an seinem Schenkel hinaufgleiten und umfasste grob seinen Schritt. »Glaubst du wirklich, das Ding wird schlaff bleiben, wenn ich es mir vornehme?«
    Die Antwort darauf war bereits deutlich zu sehen. Rob wand sich, versuchte von Roxie loszukommen, doch sie drückte ihm ihre Hand gegen die Brust und stieß ihn nach hinten. Sie kletterte aufs Bett und setzte sich mit gespreizten Beinen auf ihn, wand sich hin und her, rieb ihre Scham an der harten Wölbung, die den Stoff seiner Jeans mit roher, ungezügelter Begeisterung ausbeulte. Die Hände auf die Matratze gestützt beugte sie sich dicht über ihn und lächelte spöttisch, während sie ihr Becken weiter an ihm rieb. »Was ist, Rob? Soll ich damit aufhören?«
    Robs hilfloses Wimmern genügte ihr als Antwort. Eine Zeit lang machte sie so weiter und trieb ihn vor lauter Verlangen nach körperlicher Entladung fast in den Wahnsinn. Ein wahrer Strudel an Gefühlen wirbelte ihm durch den Kopf. Hass, Lust, Scham und Zorn. Dann stieg sie von ihm herunter und ließ Rob keuchend zurück, während sie ihre Leinentasche aufhob und sich an das Tischchen vor dem Fenster setzte. Durch einen Tränenschleier hindurch starrte er zur Decke hinauf. Einige Zeit verging, allmählich schwand ein wenig von der ungestillten Begierde und an ihrer Stelle machte sich erneut Scham breit.
    Was, zum Teufel, stimmt nicht mit mir? Wie konnte das bloß geschehen?
    Im Grunde spielte es überhaupt keine Rolle, wie es geschehen konnte. Sie hatte ihm etwas bewiesen und er hatte keine Chance, es zu widerlegen. Er wollte sie. Selbst jetzt noch, nachdem er Zeuge der abscheulichen Dinge geworden war, die sie getan hatte, blickte der primitive Teil seines Selbst auf Roxie und reagierte mit verzehrender Lust. Doch auch die Gefühle, die ihr nahezu perfekter Körper hervorrief, vermochten nicht das Grässliche ihrer

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