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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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sagen, es waren mindestens 30, vielleicht 40.«
    »Verdammte Scheiße.«
    Rob war wie benommen. Er hielt sich am Matratzenrand fest, um nicht umzukippen. Das ungeheure Ausmaß erschütterte ihn und rief ihm mit aller Macht ins Gedächtnis, dass dies nicht irgendein nettes Mädchen war, mit dem er in einer Bar flirtete. Nach allem, was er heute gesehen hatte, gab es keinen Grund mehr, ihr nicht zu glauben oder davon auszugehen, dass sie übertrieb. Die Zahl, die sie genannt hatte, war allenfalls eine vorsichtige Schätzung.
    »Du siehst aus, als wäre dir schlecht.«
    »Mir ist schlecht.«
    »Wir sollten jetzt einfach ficken. Das wird dich ablenken.«
    Rob rieb sich mit den Handballen die Augen, blinzelte heftig und starrte sie an. »Du liebst es, Leute umzubringen, nicht wahr? Gott, du genießt es geradezu.«
    »Klar, Rob. Sonst noch irgendwelche Anmerkungen, Mister Schlaumeier?«
    »Noch eine Frage.«
    Sie seufzte. »Okay, noch eine. Aber das war’s dann.«
    Rob zögerte. Es handelte sich um die eine, wirklich wichtige Frage. Diejenige, vor der er am meisten Angst hatte. Er musste sich regelrecht dazu zwingen, die Worte auszusprechen: »Weshalb bin ich eigentlich noch am Leben? Weshalb hast du diesen Jungen hierher gelockt, anstatt einfach mich umzubringen?«
    »Du bist vielleicht dämlich.«
    »Wie meinst du das?«
    Erneut ein Seufzen. »Die Sache ist die ... ich glaube, ich mag dich.«
    »Was?«
    »Ich mag dich.«
    Er starrte sie an und eine Zeit lang bewegten sich seine Lippen, ohne ein Wort zu formen. Dann schloss er den Mund wieder und überlegte eine ganze Minute, ehe er schließlich die Worte herausbrachte: »Du magst mich ... wie?«
    »Ich mag dich einfach, Blödmann.«
    »Aber ... du kennst mich ja noch nicht mal.«
    »Ich kenne dich gut genug. Eigentlich kann ich es gar nicht erklären. Den ganzen Tag über in deiner Nähe zu sein, fühlt sich ... einfach gut an. Verstehst du?«
    Rob schüttelte den Kopf. »Nein, verstehe ich nicht.«
    »Doch, ich glaube schon. Du verstehst es und willst es bloß nicht wahrhaben.«
    »Nein.«
    »Doch. Zwischen uns stimmt einfach die Chemie. Diese spezielle Wärme, die man nur ganz selten fühlt, bei jemandem, der wirklich etwas Besonderes ist. Ich habe es beinahe von Anfang an gespürt.« Sie glitt von ihrem Stuhl und krabbelte auf allen vieren zu ihm, kroch über den Boden, geradewegs durch den großen, feuchten Fleck an der Stelle, an der der Junge verblutet war. Abermals verschränkte sie die Arme über den Knien und lächelte zu ihm auf. »Jaaa, dir gegenüber habe ich mich wie eine verdammte Fotze benommen. Aber so bin ich nun mal.«
    Ihre Hände glitten erneut an seinen Schenkeln hinauf, drückten fester, als sie den Schritt erreichten.
    Rob schluckte. »Oh Gott ...«
    Sie glitt an seinem Körper empor, stieß ihn rücklings aufs Bett, setzte sich mit gespreizten Beinen auf ihn und beugte sich dicht über ihn, ihre Lippen kaum mehr als einen Zentimeter von seinem Mund entfernt. Seine Hände wanderten zu ihren Knien, strichen über Klümpchen trocknenden Blutes und wären um ein Haar wieder zurückgezuckt. Um ein Haar. »Willst du am Leben bleiben, Rob? Dann gebe ich dir einen guten Rat.« Ihre Zunge strich über seine Unterlippe und ließ ihn am ganzen Körper beben. »Bleib’ interessant. Zeig’ mir, dass du es ebenfalls fühlst.«
    Robs Hände glitten von ihren Knien an ihren seidigen Schenkeln empor, über ihren bezaubernd runden Hintern und blieben auf ihrem Rücken liegen. Sie drückte sich mit ihrem ganzen Körpergewicht an ihn und sie begannen ihre Körper aneinander zu reiben, immer noch, ohne sich zu küssen. Nur ihr Blickkontakt riss nie ab.
    Seine Hände glitten zu ihren Schultern und er rollte sie herum.
    Sie lachte.
    Ein Laut, den er mit seinen Lippen erstickte.
    Es war heftig, ungestüm, verzweifelt.
    Elektrisierend.
    Und am Ende schrie Rob laut auf.

KAPITEL 17
    18. März
    Die Stunden verstrichen in einem Delirium aus reiner Verwirrung und halb erinnerten Gräueln. Der Gestank der Leiche füllte den engen, heißen Raum, raubte ihr den Atem und umfing sie wie eine Decke. Unter dem Geruch des Todes lag der Geruch ihres eigenen Erbrochenen, ein ständiger Würgereiz, eine stete, scheinbar nicht enden wollende Qual, auch wenn es ihr etwas leichter fiel, nachdem es ihr gelungen war, das Klebeband von ihrem Mund abzustreifen. Die Reifen brausten über den Asphalt der Interstate. Sie vernahm das Brummen und Dröhnen zahlloser weiterer Wagen und LKW, hin

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