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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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und wieder plärrte eine Hupe oder eine Sirene raste vorbei. So viele Menschen, die in allernächster Nähe an ihr vorüberfuhren, und keiner hatte eine Ahnung davon, was sie durchmachte. Immer wieder nickte sie für kurze Zeit ein. Einmal wurde sie wach und wusste, dass sie angehalten hatten. Sie hörte Stimmen aus dem Auto. Ein Mann redete. Der Verrückte. Und eine Frau. Die Frau lachte. Gerade als Julie all ihre Kraft zusammennehmen wollte, um zu schreien, fing die Unbekannte an zu schreien. Zunächst lag in dem Laut nichts als reine Angst, doch dann veränderte er sich, wurde schriller und schriller, ein verzweifelter Ausdruck furchtbarer, grässlicher Todesqualen.
    Dann brach das Schreien abrupt ab.
    Danach fuhren sie weiter. Aus dem Autoradio hörte Julie Country-Musik, das alte, wirklich nervige Zeug. Abermals weinte sie ein bisschen und sank irgendwann, die Musik noch immer im Ohr, in den Schlaf. Als sie aufwachte, war ihr sofort klar, dass sie wieder angehalten hatten.
    Der Kofferraum wurde geöffnet und grelles Tageslicht ließ sie blinzeln. Das Erste, was sie sah, war der Tote und ihre getrocknete Kotze in seinem wirren, verfilzten Haar. Anschließend nahm sie den Kofferraumdeckel wahr, der über ihr in die Höhe ragte. Und dann Hände, die nach ihr griffen. Sie wurde aus dem Kofferraum gezerrt und unsanft zu Boden gestoßen.
    Sie schrie auf, als sie mit den Knien zuerst aufkam, stürzte, und erst vornüber, dann auf die Seite kippte und sich zweimal überschlug, ehe sie schließlich auf dem Rücken landete. Drohend ragte der Mann über ihr auf. Seine Brust war nackt, sein muskulöser Oberkörper glänzte in der Sonne. Er trug eng sitzende Jeans und weiße Turnschuhe. Von John geklaut, nahm sie an. Die viel zu engen Jeans waren wesentlich sauberer als die schmutzige Unterhose, die er zuvor angehabt hatte. Auch sein Körper war sauberer, als sie ihn in Erinnerung hatte. Doch seine Haltung ihr gegenüber hatte sich kein bisschen verändert. Das sah sie an seinem harten Blick und daran, wie seine Oberlippe unentwegt zuckte.
    Er hielt eine Schaufel in der Hand. »Arbeit für dich, Fotze!«
    Er warf ihr die Schaufel zu. Das Blatt traf sie an der Hüfte und ließ sie erneut aufschreien. »Au!« Sie setzte sich auf und blickte sich um. Sie befanden sich irgendwo auf einem Feld, der Wagen parkte am Rand einer ausgedehnten Wildnis. Ihr Blick wanderte zu dem Irren. »Wo sind wir?«
    Seine Lippe zuckte. »Das geht dich nichts an, du Schlampe. Du hast ein Loch zu graben. Na los, mach’ schon!«
    »Ich habe dir schon mal gesagt, du sollst nicht so mit mir reden!«
    Seine Hände bebten, ballten sich zu Fäusten. »Halt’s Maul! Halte verdammt noch mal dein Maul. Du tust jetzt, was ich dir sage, oder es setzt eine Tracht Prügel.«
    »Das glaube ich nicht.«
    In seinen Augen stand die pure Mordlust, das nahezu greifbare Bedürfnis zu töten. »Treib’ es nicht auf die Spitze, du kleine Schlampe, oder es wird dir leidtun. Das verspreche ich dir!«
    Julie zog die Knie an die Brust und verschränkte die Arme davor. »Lulu wird sauer sein, wenn du mir etwas tust. Das weißt du. Denk’ dran, ich bin was Besonderes!«
    »Ich denke daran.«
    In seinen Worten schwang ein bitterer Unterton mit. Julie war nicht ganz wohl dabei, als sie es bemerkte. Die Wahnvorstellungen dieses Kerls hielten sie vorerst am Leben. Doch sein Trieb zu vergewaltigen und zu morden war stark. Ihr Verstand sagte ihr, dass sein Drang dazu eines Tages stärker sein würde als seine Wahnvorstellungen. Und dann wäre sie aufgeschmissen. Aber total und überdies auch noch tot. Und eines Tages würde irgendein morbider Teenager Fotos der Spurensicherung von ihrem geschändeten, verwesenden Leichnam auf seinem Computer speichern. Sie musste irgendwie Zeit schinden und das Naheliegendste war, zu allem Ja und Amen zu sagen, was er wollte, und dabei die Augen nach einem Ausweg, einer Fluchtmöglichkeit offen zu halten.
    »Ich werde das Loch ja graben, okay? Aber du kannst ruhig ein bisschen netter zu mir sein, das wollte ich eigentlich damit sagen.«
    »Grab jetzt. Das verdammte Loch. Sofort!«
    Julie nahm die Schaufel und stützte sich darauf, indem sie aufstand. Gras und Schmutz von ihrem bloßen Körper wischend blickte sie den Kerl an: »Ich will das nicht nackt machen, Mann. Hast du irgendwelche Kleider für mich?«
    Er grinste süffisant. »Ich hab’ ’n paar Klamotten von dieser Frau in ’ner Tasche. Du kannst dich anziehen, nachdem du das Loch

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