Todesgier - Thriller
eine verdammte Fehlzündung«, entgegnete Shafer.
»Hat er auch wieder recht«, brummte der Agent vom Secret Service.
Lucas wandte sich dem Anführer der Secret-Service-Leute zu. »Hat Jacobs Sie über unsere Mörderbande informiert?«
»Ich hab was drüber gehört.«
»Dann erzähl ich Ihnen mehr darüber«, sagte Lucas und wandte sich wieder dem Fenster zu, hinter dem Del die Befragung weiterführte. »Suchen wir uns doch ein Plätzchen, wo wir in Ruhe reden können.«
Die Agenten setzten sich rittlings auf Stühle, um Lucas’ Schilderung der Ereignisse zu lauschen. Schließlich erklärte er: »Wir wissen ziemlich genau, wer diese Gangster sind und was sie vorhaben. Einer von ihnen ist tot. Bisher haben sie sich in vergleichbaren Situationen immer abgesetzt. In der Vergangenheit waren sie sehr vorsichtig.«
»Aber jetzt läuft die Sache aus dem Ruder«, sagte einer der Agenten.
»Stimmt«, bestätigte Lucas. »Und wir haben keine Ahnung, warum. Wir wissen, dass einer von ihnen Kontakt mit Shafer hatte, und vermuten, dass er das Geld für das.50er und eine Liste von Waffengeschäften, wo er es sich besorgen konnte, von der Frau aus der Bande bekam. Sie hat ihn informiert, dass die Händler mit Hefner in Verbindung standen und die Läden verwanzt sein könnten, weswegen er nur sagen sollte, er interessiere sich für Munition, bevor er das Geschäft wieder verließ. Die Händler gaben dann offenbar Rückmeldung, dass Shafer noch an der Sache dran war.«
»Was für ein Idiot«, bemerkte einer der Agenten.
Lucas hob die Hände. »Ja, aber leider sind die andern keine Idioten. Warum setzen sie Shafer als Lockvogel ein? Was haben sie vor? Irgendwas im Zusammenhang mit dem Parteitag? Wieso haben sie die Stadt nicht verlassen? Hat ihr Plan am Ende mit McCains großem Auftritt zu tun?«
Der Anführer der Agenten nickte und wandte sich seinen Männern zu. »Ihr habt gehört, was Sache ist. Wir müssen
dafür sorgen, dass der Personenschutz verstärkt wird, neue Fahrtwege ausarbeiten und auch alles andere umkrempeln. Im X Center darf sich keine Maus mehr verstecken können. McCain kommt in zwei Tagen, und Palin …«
»Um Palin geht es nicht«, unterbrach ihn Lucas. »Sie haben sich schon in der Stadt aufgehalten, als sie noch gar nicht im Gespräch war. Wenn überhaupt, trifft es McCain - aber möglicherweise sehen wir auch den Wald vor lauter Bäumen nicht. Kopfzerbrechen bereitet mir, dass wir unsere Vorstellungen über Cohn haben, ohne ihn wirklich zu kennen. Was, wenn er politische Motive hat?«
»Soll heißen: was, wenn sie sich tatsächlich McCain vornehmen?«
»Ja. Oder ist das zu abwegig?«, fragte Lucas.
»Nichts ist zu abwegig. Zwei Polizisten sind bereits tot.« Der Agent strich sich mit der Hand durch die kurz geschorenen grauen Haare. »Mann, das könnte was Ernstes werden. Wir brauchen mehr Leute. Wenn die das alles schon seit Urzeiten planen …«
Ein anderer Agent sagte: »Wir haben zwei Tage, um es herauszufinden.«
Del beendete die Befragung Shafers und übergab an einen der Secret-Service-Agenten. »Wir können ihn weiter festhalten, aber letztlich haben wir nichts gegen ihn in der Hand. Er weiß nichts von den.50er-Patronenhülsen auf dem Hügel. Ich hab Nancy gebeten, einen kurzen Vergleich mit seiner Waffe durchzuführen, und sie sagt, sie stammten daraus. Er behauptet, er hätte beim Ausprobieren des.50er sämtliche Patronenhülsen eingesammelt. Sie wären in einem Munitionsbehälter im hinteren Teil seines Trucks. Ich habe Dick am Motel gebeten nachzusehen, und er meint, es wären vierzehn lose Hülsen. Shafer ist der Ansicht, es müssten zwanzig sein. Er glaubt, dass die Frau die anderen rausgenommen hat.«
»Schließt er seinen Truck denn nicht ab?«, fragte Lucas.
»Doch, aber wenn jemand wie Shafer es mit einer Frau zu tun hat wie dieser, wie heißt sie noch gleich …?«
»Elena Diaz.«
»Ja. Er hat ihr irgendwann den Schlüssel gegeben«, erklärte Del. »Mehr konnte ich nicht rausfinden.«
»Kaufst du ihm die Geschichte ab?«
»Ja. Der Typ ist kein großer Planer. Irgendwann wird er unter der Brücke landen, wenn er nicht vorher das Zeitliche segnet. Sie haben ihn reingelegt. Ich muss die ganze Zeit an die Kennedy-Verschwörungstheorien denken und an Lee Harvey Oswald. Der soll auch reingelegt worden sein.«
»Nein. Er war’s.«
»Trotzdem könnte jemand auf eine solche Idee kommen«, erwiderte Del. »Zum Beispiel Cohn. Erschießen wir McCain oder jemand
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