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Todesglocken für John Sinclair

Todesglocken für John Sinclair

Titel: Todesglocken für John Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Waffe war in den Gefängnissen ›entwickelt‹ worden, denn Messer waren dort rar. Auf das Konto dieser Waffen gingen zahlreiche Morde, deshalb unterschätzte ich die zweckentfremdeten Schraubenzieher keineswegs.
    »Ja«, sagte der Pudelmützenmann. »Darauf haben wir gewartet. Wir wußten, daß du Hund uns in die Suppe spucken wolltest. So wie du kann nur ein Bulle aussehen.«
    »Das bin ich auch«, gab ich zu.
    »Und ein besonderer«, meinte der Irokese.
    »Sogar ein Geisterjäger«, präzisierte sein Freund. Sie wußten also Bescheid. Nun ja, dann konnte ich mich auf einen harten Strauß gefaßt machen. Vielleicht hatte Gwen es ihnen unter Druck verraten, sie konnten die Information allerdings auch aus einer anderen Quelle erhalten haben.
    Diese Typen waren jedenfalls gewillt, mich nicht in den Fahrstuhl einsteigen zu lassen. Und wenn, dann nur als Toten. Auf lange Diskussionen wollte ich mich erst gar nicht einlassen. Diese Burschen waren brandgefährlich, und ich dachte darüber nach, wie sie wohl schauen würden, wenn ich sie in die Mündung der Beretta blicken ließ. Blitzschnell zog ich die Waffe.
    So rasch ich auch war, der Kettenmann war schneller. So etwas hatte ich noch nicht gesehen. Ich konnte zwar noch zurückspringen, trotzdem erwischte er mich.
    Zum Glück nicht am Arm oder am Körper, er drosch genau gegen die Beretta, die ich nicht mehr halten konnte und fallen lassen mußte. Vor meinen Füßen landete sie. Das trockene Geräusch des Aufschlags vermischte sich mit dem Lachen des Kerls, der sofort wieder angriff. Diesmal sollte der lange Holzgriff meine Stirn treffen. Ich konnte wegtauchen, schleuderte mich hinter eine Säule und hörte es klatschen, als der Stock gegen das Mauerwerk schlug. In den Laut mischte sich noch der Fluch des Schlägers.
    Und auch der andere kam. Ob er Tänzer von Beruf war, wußte ich nicht, er bewegte sich jedenfalls so und war sehr grschmeidig. Ich hatte vor seinen vorzuckenden Armen Angst. Noch wollte er mich nicht aufspießen, sondern zog die Waffen immer wieder gedankenschnell zurück.
    »Komm her!« rief er seinem Kumpan zu.
    Ich startete.
    Zum Glück besaß ich einen guten Lehrmeister. Mein Freund Suko hatte mir so manchen Karatetrick beigebracht. Einen davon wandte ich nun an. Ich stieß mit dem Fuß zu, traf den rechten Arm des Mannes, die Schulter und einen Teil seines Kopfs, der nach hinten gerissen wurde. Der Kerl fing an zu schreien und hielt sich das Ohr. Sein Gesicht verzerrte sich dabei vor Wut.
    Ich setzte nicht nach, sondern fiel zusammen und stieß den rechten Ann in die Höhe.
    Das war genau richtig, denn die Kette wickelte sich nicht um meinen Hals, sondern umschlang den Arm und hakte sich fest. Sofort zog ich. Damit hatte der andere nicht gerechnet.
    Die Freunde würden sich wundern. So leicht war ich nicht kleinzukriegen.
    Er kam mir entgegengetorkelt, wollte seine Waffe nicht loslassen und lief voll in meinen linken Schwinger.
    Ich hörte ihn schreien. Mit den Armen schlug er um sich und torkelte zurück. Beide Hände hielt er gegen sein Gesicht gepreßt, wo ihn mein Konter getroffen hatte.
    Ich besaß nun seine Waffe. Erst jetzt merkte ich, wie sehr mir der Arm schmerzte. Hätte ich nicht meine dicke Lederjacke getragen, wäre der Stoff in Fetzen gegangen.
    Der Tänzer schnellte hoch. Keine seiner beiden Waffen hatte er aus den Händen gegeben. Er schrie mir Schimpfworte entgegen, die echoartig durch die Halle dröhnten.
    In seine wilde Fluchkanonade hinein schleuderte ich das Kettenholz. Er wich aus. Der lange Griff wirbelte an ihm vorbei, und im nächsten Augenblick flog er mit stoßbereiten »Messern« auf mich zu. Ich hechtete zu Boden. Mit der Schulter prallte ich auf, rollte mich herum, hörte die trampelnden Schritte des andern und das wilde Heulen seines Kumpans.
    Die Kette kam mir zugute. Als sich der Typ mit den Schraubenziehern wieder umdrehte, schleuderte ich das zweite Holz so vor, daß es die Schienbeine meines Gegners treffen konnte.
    Gebrochen wurde nichts, aber ich vernahm einen dumpfen Laut, in den der gepeinigte Schrei des anderen hineinklang. Er wankte, dachte nicht mehr an seine »Messer«, und ich nutzte die Möglichkeit. Bevor er sich wieder erholen und auf mich konzentrieren konnte, hatte ihn meine Handkante voll erwischt.
    Dicht vor meinen Augen drehte er sich, blickte mich schon glasig an und brach in die Knie.
    Das war geschafft.
    Aber der zweite wollte weitermachen. Er kam ein wenig wankend. Aus seiner Nase rann Blut.

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