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Todesglocken für John Sinclair

Todesglocken für John Sinclair

Titel: Todesglocken für John Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir immer den Weg. Die Flammen tanzten in der Luft, ihr Widerschein zuckte über die mit Feuchtigkeit, Eis und Schmier überzogenen Wände, während ich die Schritte der Zombies hörte und ich mich selbst sehr leise bewegte.
    Zeit verstrich.
    Ich hatte auf die Uhr geschaut. Drei Minuten folgte ich dieser Bande schon, dann waren es fünf, schließlich sieben, und auf einmal hatten die andern ihr Ziel erreicht.
    Genau erkennen konnte ich es nicht, aber ich sah, daß sie stehengeblieben waren.
    Auch ich bewegte mich nicht mehr, preßte mich dicht an die Wand und besaß nun genau den Abstand, um die weiteren Vorgänge beobachten zu können.
    Leider bildeten acht dieser Gestalten einen großen Kreis, in den die beiden Träger hineinschritten, so daß mir die Sicht auf sie und das Mädchen genommen wurde.
    Hinzu kam der tanzende Fackelschein, der mich doch stark blendete, da ich genau in die Feuer hineinsehen mußte.
    Obwohl sich die Gefahr steigerte, ging ich weiter, um näher an den Schauplatz heranzukommen.
    Etwa zwanzig Schritte von meinen Gegnern entfernt stoppte ich. Zudem ging ich noch in die Hocke, da ich stark darauf hoffte, einen Blick durch die freien Räume zwischen den Körpern erhaschen zu können. Das gelang mir tatsächlich, und ich sah auch wieder die beiden Träger mit der blonden Gwendolyn.
    Noch lag sie auf den Händen der hocherhobenen Arme. Das änderte sich schnell, als die beiden Träger in die Hocke gingen und das bewußtlose Mädchen diesen Bewegungen automatisch folgte. Still war es geworden.
    Man konnte sie schon als tödlich bezeichnen. Hinzu kam die Kälte, die allmählich durch meine Kleidung und in die Knochen kroch, so daß ich anfing zu zittern.
    Ich dachte an den von Gwen erwähnten Indianer-Zombie, der Magic Man genannt wurde. Bisher hatte ich ihn nicht zu Gesicht bekommen, wobei ich allerdings davon ausging, daß er sich im Tunnel befinden mußte. Wahrscheinlich dort, wo sich die Kerle zu einem Kreis aufgebaut hatten und warteten.
    Wieder zogen sie ihren Ring dichter. So eng, daß sich sogar die einzelnen Flammen der Fackeln berührten und über ihren Köpfen einen feurigen Ring zeichneten.
    Mir wurde die Sicht genommen, so daß ich nichts weiter tun konnte, als abzuwarten.
    Bisher war es still gewesen. Das änderte sich. Zum erstenmal seit Beginn der Verfolgung hörte ich die jungen Männer sprechen. Und was sie sagten, ließ keinen Zweifel an ihren Absichten aufkommen. Sie flüsterten nur, aber jedes Flüstern wurde in der Vereinigung der Stimmen zu einem scharfen Brausen, so daß ich die Worte deutlich verstehen konnte.
    »Satan! Satan, du Herr der Finsternis hast uns die Glocke der Macht und des Todes versprochen. Laß sie läuten. Laß uns ihren Schall hören, damit ihr Klang es schafft, den unheimlichen und längst verstorbenen Magic Man aus seinem Schlaf zu erwecken. Erhöre unsere Bitten, Satan, denn wir allein sind deine Diener…«
    Das waren verdammt gefährliche Worte, und ich spürte, daß ich hier kein Spiel erlebte. Wenn doch, war es ein Spiel mit dem Feuer. Endlich dachte ich daran, die Kette über meinen Kopf zu ziehen, an der das Kreuz hing.
    Der Teufel haßte das Kreuz, er kam nicht gegen dessen Kraft an. Wenn ich ihn damit zurückschmettern konnte, war schon viel gewonnen. Als es auf meinem Handteller lag, spürte ich so etwas wie ein Gefühl der Sicherheit. Nur war fraglich, ob die Bandenmitglieder auch auf das Kreuz so reagieren würden wie der Teufel, denn sie waren keine Dämonen, höchstens irregeleitete Menschen.
    Aus dem Sprechen wurde ein Rhythmus.
    »Satan - Satan - Satan…« So hörte ich die Worte durch den Tunnel hallen, und ich vernahm plötzlich einen gellenden Schrei, der aus der Kehle eines Mädchens stammte.
    Das war Gwen!
    Ich schoß in die Höhe. Mir war jetzt alles egal, ich wollte sie nur rausholen, als ich mitten in der Bewegung stoppte, denn es war das eingetreten, was sich die »Zombies« gewünscht hatten. Die Glocke begann zu läuten!
    ***
    Gewollt hatte ich es im Prinzip nicht, weil sich Gwen in großer Gefahr befand. Aber ich konnte nicht anders, blieb stehen und konzentrierte mich auf das Läuten.
    Schon oft in meinem Leben habe ich dieses Geräusch gehört. Zudem mochte ich den Klang der Glocke, ich gehörte nicht zu den Menschen, die ihn als störend empfanden, in diesem Fall allerdings jagte mir ihr Läuten regelrechte Angstschauer über den Rücken.
    Ob es an der Enge des Tunnels lag, konnte ich nicht sagen. Jedenfalls hatte ich noch

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