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Todesglocken für John Sinclair

Todesglocken für John Sinclair

Titel: Todesglocken für John Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es vermischte sich mit dem Puder auf der Gesichtshaut und hinterließ dort ein verschmiertes rotweißes Muster, so daß er fast wie ein Zirkusclown aussah.
    Er war wohl der große Waffennarr innerhalb der Zombierunde, denn er hatte einen unterarmlangen Gummiknüppel gezogen, der in der oberen Hälfte mit Stahl verstärkt war.
    Die Dinger glänzten böse. Bisher hatte ich Glück gehabt. Das wollte ich nicht weiter strapazieren und entschloß mich für die einfachste Lösung. Ich lief zur Seite und gelangte dorthin, wo meine Beretta am Boden lag. Schnell hob ich sie hoch. Diesmal griff mich niemand an, so daß der andere in die Mündung schauen konnte.
    »Weg mit dem Ding!« fuhr ich ihn an.
    Für einen Moment blieb er steif stehen. Seine Mundwinkel zuckten, auch die Haut auf seinen Wangen bewegte sich. Dann nickte er sehr langsam und öffnete die rechte Faust.
    Die Waffe fiel. Mir lag sie noch zu dicht bei ihm, deshalb befahl ich ihm, sie wegzukicken.
    Auch das tat er. In einer für ihn unerreichbaren Entfernung blieb sie liegen, und ich konnte aufatmen. Die Spannung ließ zwangsläufig nach, aber ich spürte, daß auch die Auseinandersetzung nicht spurlos an mir vorübergegangen war. Zwar bekam ich kein Nervenflattern, doch mein rechter Arm schmerzte, und ich spürte das Ziehen bis in die Höhe der Schultern.
    Ich ging noch näher und ließ es auch zu, daß er Blut aus seinem Gesicht wischte. »Verdammt, Bulle!« keuchte er dabei. »Das wird dir noch leid tun. Du überstehst das nicht. Wir werden dich fertigmachen, wir werden dich zertreten…«
    »Langsam, langsam«, schwächte ich ab. »Noch ist es nicht soweit. Und du bist nicht daran beteiligt.«
    »Wir werden sehen.«
    »Klar, werden wir das. Ich aber will nicht sehen, sondern hören. Also, spuck's aus. Was wird hier gespielt?«
    Trotz seiner Verletzung grinste er. Wahrscheinlich wollte er mir demonstrieren, welch ein harter Bursche er doch war, und er schüttelte sogar den Kopf.
    »Du willst nicht reden?«
    »Nein.«
    »Was habt ihr mit dem Mädchen vor?«
    Seine Hand sank wieder nach unten. Der Rücken war blutverschmiert. Er bewegte die Finger wie ein Revolverheld kurz vor dem entscheidenden Waffenzug. »Nichts, Sinclair, nichts, das dich interessieren könnte. Du bekommst aus mir nichts raus. Wenn du willst, kannst du mir auch die Zunge aus dem Hals schneiden. Ich sage nichts.«
    »Ist deine Angst so groß?«
    »Im Gegenteil. Ich werde gewinnen.«
    Hätte er mir und einem Verhörpsychologen in meinem Büro gegenüber gesessen, wäre vielleicht etwas zu retten gewesen. Mit viel Geduld, Tricks und Zeit bekam man immer einige Aussagen. Leider hatte ich die Zeit nicht, deshalb blieb mir nichts anderes übrig, als ihn auszuschalten. Ich sah noch das Erschrecken auf seinen Zügen, als ich dicht vor ihm auftauchte, dann jagte mein rechter Arm nach unten, und mit ihm auch die Beretta. Es war ein Volltreffer.
    Wie schon der erste Zombie verdrehte auch dieser die Augen und fiel vor meinen Fußspitzen zusammen.
    Ich schleifte ihn zu dem anderen und fand bei ihnen genügend Ketten, um beide aneinanderschließen zu können.
    Dabei konnte ich sie sogar mit einer der nicht so breiten Säulen verbinden. Aus eigener Kraft würden sie es kaum schaffen, freizukommen.
    Mir blieb jetzt noch der Weg nach unten. Ich baute mich vor der Kontaktplatte des Fahrstuhls auf und drückte den Knopf, auf dem der abgebildete Pfeil nach oben zeigte. Hoffentlich merkten die anderen nicht, daß jemand den Fahrstuhl nach oben holte.
    Zunächst tat sich nichts. Irgendwann vernahm ich das mir mir bekannte Rumpeln in der Tiefe, das lauter wurde und auch das Gestänge zum Zittern brachte. Wenig später schon erschien der Fahrstuhl in meinem Blickfeld und hielt genau dort an, wo sich das Gitter befand. Dennoch sah es nicht gut für mich aus, da ich keine Tür entdeckte, die ich hätte öffnen können. Das änderte sich schnell. Die Frontseite des Fahrstuhls war gleichzeitig der Einstieg, denn das Gitter schob sich plötzlich in die Höhe, so daß ich das Gefühl bekam, in einen Käfig zu gehen, als ich den Aufzug betrat. Eine Kontaktleiste sah ich hier ebenfalls und vergrub den Knopf mit dem nach unten zeigenden Pfeil unter meinem Finger. Die Plattform des Aufzugs bebte und schüttelte sich, als hätte sie keine Lust, in die Tiefe zu fahren.
    Zuerst fiel das Gitter, langsam rutschte es nach unten, bekam Kontakt mit dem Boden, und im gleichen Augenblick setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung. Es ging

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