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Todesglocken für John Sinclair

Todesglocken für John Sinclair

Titel: Todesglocken für John Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Verdammt noch mal, das ist die Höhe. Das ist verrückt. Sie haben gelebt, die haben gelebt…!«
    »Und jetzt?« fragte der befehlsgewohnte Bandenchef.
    »Sind sie vernichtet!«
    Für die Dauer einiger Gedankensprünge schwiegen die Anwesenden.
    »Das ist doch nicht möglich«, sagte eine andere Stimme.
    »Doch, es ist möglich!« schrie der Leichenfahrer. »Es ist alles möglich in diesem Fall. Schaut euch die beiden Toten an. Sie sind zerfetzt. Da hat jemand nachgeholfen!«
    »Wer denn?«
    »Das möchte ich auch gern wissen!«
    Suko schaute unter der Decke hervor. Er bemerkte, wie der Sargmacher mit den Armen schlug und in den Wagen sah. Jetzt mußte ihm etwas auffallen.
    »Leuchte mal«, vernahm Suko seine Stimme und bekam mit, wie der Fackelschein die Ladefläche ausfüllte. Dabei sah er auch das böse und wissende Grinsen auf dem Gesicht des Sargmachers…
    ***
    »Endlich!«
    Die Stimme meines Chefs klang wie ein Schrei, als ich abgehoben hatte.
    »Endlich erreiche ich Sie, zum Henker!«
    »Sie können sich vorstellen, Sir, daß ich einiges zu tun hatte«, erwiderte ich.
    »Das kann ich in der Tat. Und wo steckt Suko?«
    »Er ist nicht hier.«
    »Hat er sich zurückgezogen?«
    »Ich habe keine Ahnung. Wahrscheinlich kämpft er an einer anderen Front. Aber sagen Sie mir, was Sie von mir wollen, Sir?«
    »Ich bin wieder im Büro. Hier ist der Teufel los. Die Telefone laufen heiß. Jeder will wissen, was das unheimliche und völlig unmotivierte Läuten zu bedeuten hat. Die Menschen haben Angst bekommen. Sie schreien nach der Polizei.«
    »Sir, halten Sie die Kollegen noch zurück. Oder Sie müssen ganz Soho absperren.«
    »Zurückhalten? Sinclair, wie stellen Sie sich das vor? Das ist so gut wie unmöglich geworden. Was glauben Sie, welche Auseinandersetzungen ich schon gehabt habe?«
    Ja, das konnte ich mir gut vorstellen. Dennoch mußte etwas in dieser Richtung getan werden. Klar, auch meine Zeit drängte. Ein letztes Mal bat ich um einen Aufschub.
    »Bis Mitternacht, Sir. Geht das?«
    »Mal schauen.«
    »Es ist nicht mehr lang. Bis dahin habe ich vielleicht auch die Glocke gefunden und sie wird zerstört. Bisher habe ich sie immer nur gesehen.«
    »Dann kennen Sie ihren genauen Standort gar nicht?«
    »Leider nein.«
    »Das ist doch Mist. Aber ich kann es Ihnen sagen, John. Kennen Sie den alten Tempel?«
    »Ja.«
    »Dort muß sich die Glocke befinden. Das haben wir herausbekommen. Vielleicht hat sie etwas mit diesem Tempel zu tun. Wer kann das schon sagen. Versuchen Sie auf jeden Fall, es genau herauszufinden. Okay?«
    »Ja, Sir, ich werde mich bemühen.«
    »Bis später.«
    Der Tempel also. Natürlich kannte ich ihn. Es war ein runder Bau, der im Sommer manchmal als Verkaufsraum für Teppichhändler benutzt wurde. Über seine Vergangenheit wußte ich nicht allzuviel. Mir war nur bekannt, daß hin und wieder Sektenmitglieder diesen Tempel als Kultstätte benutzt hatten. Das lag schon lange zurück.
    Ich wußte, wie ich hinkam und startete den Bentley. Noch einmal schaute ich in alle Richtungen. Von Suko war leider nichts zu sehen. Aber mir fiel etwas anderes auf.
    Ein Leichenwagen schob sich aus einer Einfahrt. Seine schwarze Schnauze mit den hellen Augen wirkte irgendwie gefährlich, und der Wagen wurde in die Kurve gelenkt, um anschließend die Straße hochzufahren.
    Den Fahrer konnte ich nicht erkennen und auch nicht, ob der Wagen eine Ladung besaß. Ich hatte jedoch das Gefühl, daß er die Fahrt kurz vor Mitternacht nicht ohne Grund unternahm, und daß er bestimmt keine Toten abholen wollte.
    Noch wartete ich, ließ dem anderen genügend Vorsprung und startete erst dann, wobei ich die Scheinwerfer nicht einschaltete, denn der andere sollte mich nicht so schnell entdecken.
    Er rollte die Straße hoch, um anschließend abzubiegen. Trotz der eisglatten Fahrbahn fuhr er ziemlich zügig, so daß ich meine Mühe hatte, ihn nicht aus den Augen zu verlieren und vor allen Dingen den Anschluß zu halten.
    Das Läuten der Glocke begleitete mich. Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt, so daß ich es kaum noch hörte.
    Aber die Straße oder die Gehwege waren belebter geworden. Ich sah Menschen, die ihre Häuser verließen, vor ihnen stehen blieben, und in die Höhe schauten.
    Sie alle mußten die Glocke sehen und auch die Fratze des Teufels, die sich an der Außenfläche sehr deutlich abmalte. Was die Menschen dachten, wußte ich nicht, ich hoffte nur, daß sie nie in diesen grauenhaften Kreislauf hineingeraten

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