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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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hielt ihm zwei Finger an den Hals.

    »Scheißkerl«, sagte sie. »Er lebt noch.«
    Quinn kniete sich hin und musterte den Mann kurz.
    Er tippte Orlando auf die Schulter. Als sie aufblickte, legte er einen Finger auf seinen Mund und zeigte auf den Kragen des Mannes. Im Knoten der dunkelblauen Krawatte steckte eine kleine Scheibe. Sie war schwarz und verschmolz farblich mit dem Gewebe. Ein Sender.
    Dann zeigte Quinn auf eine Ausbuchtung am Kragen des Mannes unter seinem linken Ohr. Vorsichtig schob er zwei Finger darunter und hielt, als er sie zurückzog, einen hautfarbenen Ohrstöpsel in der Hand, der an einem Kabel hing, das unter das Hemd des Mannes führte.
    Er sah Orlando an. Ihre Augen waren hart. Streng sachlich.
    Quinn zeigte auf den hinteren Teil des Restaurants. Sie nickte, stand sofort auf und entfernte sich in dieselbe Richtung, die Nate vor kurzem eingeschlagen hatte.
    Quinn untersuchte den Mann noch einmal gründlich, fand jedoch nichts. Keinen Ausweis. Kein Bargeld. Keine Schlüssel. Seine Taschen waren leer, enthielten nicht einmal einen Fetzen Papier.
    Wer zum Teufel bist du? , fragte Quinn stumm.
    Er lief durch das Restaurant und holte seine SIG unter dem Tisch hervor. Vorsichtig richtete er sich halb auf, um in gebückter Haltung auf die Küche zuzurennen.
    Doch ehe er knapp zwei Meter weit gekommen war, zersplitterte das Glas der Eingangstür. Er duckte sich wieder und hörte etwas unweit der Nische, in der sie gesessen hatten, in die Wand krachen. Kugeln.
    Allem Anschein nach hatte der bewusstlose Mann Freunde, die schwer bewaffnet und stocksauer waren.
    Quinn wandte den Kopf und horchte. Schritte rannten auf das Restaurant zu. Zwei, vielleicht drei Leute.

    Er richtete sich auf und rannte los. Die Küchentür war noch immer mehr als fünf Meter entfernt. Er würde es nicht rechtzeitig schaffen.
    Pft, pft. Kugeln, die durch einen Schalldämpfer gejagt wurden. Beinahe gleichzeitig spürte Quinn, wie sich die Luft veränderte, als die Projektile nur wenige Zentimeter entfernt an ihm vorbeiflogen. Er warf sich nach vorn und stieß dabei die Schwingtür auf, als die nächste Kugel in den Türrahmen einschlug.
    Er rollte vorwärts, schloss die Schwingtür mit den Füßen, atmete ein-, zweimal schnell ein, sprang auf und sah sich um.
    Die Küche war ungefähr halb so groß wie der Speiseraum. An einer Wand standen zwei Backöfen, ein großer geschwärzter Grill und mehrere Gasbrenner. An der Wand gegenüber befand sich ein Küchentisch, vollgestellt mit Kartons und Lebensmitteltüten. Es war ziemlich schmuddelig.
    Orlando und Nate standen in der Nähe der Hintertür. Die Kellnerin und ein älterer Mann, der Koch, wie Quinn vermutete, kauerten zusammengedrängt unter dem Tisch.
    Quinn ging zu ihnen hinüber.
    »Haben Sie eine Speisekammer oder eine Toilette?«, fragte er. »Können Sie sich irgendwo verstecken?«
    »Was ist los?«, fragte der Mann.
    Quinn sah die Kellnerin an und wiederholte die Frage ohne ein Wort der Erklärung.
    »Ja«, sagte sie und zeigte auf eine Tür neben dem Grill.
    »Gehen Sie da hinein. Sobald es ruhig ist, warten Sie mindestens noch eine halbe Stunde, bevor Sie herauskommen.«
    Sie rührten sich nicht.
    »Sofort«, befahl Quinn.
    Die Frau nickte, zog den Mann mit sich in die Höhe und verschwand mit ihm in einem kleinen Lagerraum.

    Quinn ging zu den anderen neben der Hintertür.
    »Seid ihr okay?«, fragte er.
    Beide nickten.
    Quinn reichte Orlando die Waffe, die er dem Mann abgenommen hatte. Jetzt waren sie alle bewaffnet.
    »Sie hat keinen Schalldämpfer«, sagte er. »Also geh vernünftig damit um.« Er musterte die Hintertür. »Die Tür hier und der vordere Eingang sind die einzigen Ausgänge?«
    »Ebenerdiges Gebäude, Geschäfte auf beiden Seiten«, sagte Orlando. »Also nur diese beiden Türen, soweit ich gesehen habe.«
    Plötzlich hörten sie jemanden durch das Restaurant laufen.
    »Behalt sie im Auge«, sagte Quinn zu Nate und zeigte auf die Hintertür.
    Orlando brauchte er nichts zu sagen. Sie folgte ihm, ohne zu zögern.
    »Was denkst du, wie viele sind es?«, flüsterte sie, als sie sich der Küchentür näherten.
    »Mit deinem Freund auf dem Fußboden insgesamt drei oder vier«, antwortete er. Wären es mehr gewesen, hätten sie zu viel Aufmerksamkeit erregt.
    Sie nickte zustimmend.
    Quinn gab ihr zu verstehen, sie solle sich hinter dem Küchentisch verstecken, und drückte sich selbst neben einem Vorratsschrank an die Wand. Hinter der Tür hörte er jemanden

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