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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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sagte die Kellnerin und stellte das Moretti vor ihn hin. Sie wandte sich an Orlando. »Wollen Sie auch was, meine Liebe?«
    »Ein Pellegrino«, sagte Orlando.
    »Das einzige Wasser, das ich habe, gibt’s mit oder ohne Eis«, sagte die Kellnerin.
    »Dann nehme ich einen Tee«, sagte Orlando. »Heiß.«
    Die Kellnerin verlor etwas von ihrem aufgesetzten Lächeln und seufzte.
    »Kommt sofort.«
    »Lassen Sie sich Zeit«, sagte Orlando.
    Als sie wieder allein waren, sagte Quinn:
    »Ich habe eine Antwort bekommen.«
    »Im Internetforum?«, fragte Orlando.
    »Ja.«
    »Wartet einen Moment«, meldete Nate sich zu Wort. »Ich …«
    »Keine gefakte Nachricht?«, fragte Orlando, Nate ignorierend.
    »Scheint mir schon so. Das Codewort war Los Angeles. Das hab ich wenigstens herausbekommen.« Quinn nahm das Stück Papier heraus, auf das er die Nachricht geschrieben hatte, und reichte es Orlando - die Zahlenreihe, gefolgt von: 16 Uhr GMT Sonnabend.
    »Entschuldigung«, sagte Nate. »Worüber redet ihr zum Teufel?«
    »Was bedeuten die Zahlen ganz oben?«, fragte Orlando. »Eine Telefonnummer?«
    Quinn nickte.
    »Das vermute ich.«
    Sie legte das Papier hin und zeigte auf die ersten Zahlen. »Brasilien?«

    Quinn schüttelte den Kopf. Er hatte auf der Fahrt die Nummer probiert, um sie zu überprüfen.
    »Das hab ich zuerst auch gedacht, aber die Nummer funktioniert nicht.«
    »Vielleicht hast du eine Zahl vertauscht.«
    »Danke für dein Vertrauen.« Quinn drehte das Papier um. »Hat einer von euch einen Kuli dabei?«
    Orlando hatte keinen, aber Nate holte einen aus der Tasche. »Ich leih ihn dir, wenn du mir sagst, was los ist.«
    Quinn schnappte sich das Schreibgerät und beschäftigte sich mit den Zahlen. Er fügte den Code von Los Angeles, elf Zahlen mit den Zwischenräumen, zu den Zahlen hinzu, die Jenny ihm geschickt hatte. Anstatt Wörter zu überspringen, zählte er diesmal zu jeder Zahl elf hinzu und begann, bei neun angelangt, wieder bei null.
    »Sie hat den Code doppelt verschlüsselt«, sagte Orlando.
    Als er fertig war, drehte er das Stück Papier um, damit Orlando es sehen konnte.
    »Sechs, sechs, acht«, sagte sie. »Eine Handynummer aus Bangkok.«
    »Genau«, sagte Quinn.
    »Wartet mal«, meldete sich Nate zu Wort, »könnte mir einer von euch bitte …«
    Diesmal hielt Nate selbst inne, da die Kellnerin wieder erschien. Sie stellte eine leere Tasse und ein Teekännchen vor Orlando hin. Dann blickte sie von einem zum anderen.
    »Wollen Sie jetzt bestellen?«
    »Noch nicht«, sagte Quinn.
    »Sie werden doch etwas essen, oder?«
    »Vielleicht. Wir sind noch nicht sicher«, sagte Quinn.
    Diesmal verschwand das Lächeln völlig von ihrem Gesicht, und wortlos stapfte sie in die Küche zurück.

    Nate beugte sich vor.
    »Von welcher Nachricht redet ihr?«
    Endlich schenkte Quinn seinem Assistenten Aufmerksamkeit.
    »Jenny hat sich mit mir in Verbindung gesetzt.«
    »Was?«, stieß Nate überrascht hervor.
    Quinn schilderte ihm kurz, wie er das Internetforum dazu benutzt hatte, um sie zu kontaktieren, und dass eben ihre Antwort eingetroffen war.
    »Sie will also, dass du sie morgen Nachmittag anrufst«, sagte Nate.
    »GMT«, sagte Orlando.
    »Richtig«, bestätigte Nate. Er hielt einen Moment inne. »Das ist für uns also neun Uhr morgens.«
    »Ja«, sagte Quinn.
    »Das ist super«, sagte Nate lächelnd. »Sobald du sicher bist, dass es ihr gutgeht, musst du ihr von Markoff erzählen, und dann hast du’s hinter dir.«
    »Glaubst du wirklich, dass es ihr gutgeht?«, fragte Orlando. »Jemand verfolgt sie ganz offensichtlich. Und du meinst wirklich, dass wir sie einfach hängenlassen sollen?«
    Das Lächeln verschwand von Nates Gesicht.
    »Nein«, sagte er. »Nicht wirklich. Ich … wollte nur ein bisschen Hoffnung verbreiten.«
    Quinn blickte zu Orlando hinüber.
    »Ich möchte den Anruf aufzeichnen und versuchen, ihn zurückzuverfolgen. Du hast doch alles dabei, was du dazu brauchst?«
    »Ja«, sagte sie, »ich habe etwas, das funktionieren wird.«
    »Dann komm gegen halb acht ins Hotel. Da bleibt dir sicherlich genug Zeit, um alles aufzubauen, oder?«
    Als Orlando antworten wollte, wurde die Eingangstür des
Restaurants wieder geöffnet. Ohne den Kopf zu wenden und nur die Augen bewegend, musterte Quinn den Neuankömmling. Es war ein Mann, eins achtzig groß, gute Figur, nicht älter als fünfunddreißig, das Haar sauber und kurz geschnitten. Er trug einen dunklen Anzug, der ein klein wenig zu elegant für dieses

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