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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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alles fertig mache.«
    Nate schlenderte herein, als sie eben so weit war. Quinn sah auf die Uhr. Es war fünf vor neun.

    »Reizend, dass du auch noch kommst«, sagte er zu Nate.
    »Ist das Kaffee?«, fragte Nate.
    »Wahrscheinlich schon ein bisschen kalt«, sagte Orlando.
    »Kein Problem«, antwortete Nate. »Ich liebe kalten Kaffee.« Er ging zur Theke. »Ah, und Muffins. Super.« Er nahm seinen Kaffee und einen Muffin zum Küchentisch mit. »Ist es okay, wenn ich mich hier hinsetze?«
    Auf dem Tisch lag Quinns Handy, außerdem standen Orlandos Laptop und zwei Bose-Lautsprecher darauf.
    Orlando zeigte auf einen Stuhl auf der dem Computer gegenüberliegenden Seite.
    »Setz dich hierher. Aber verschütte nichts.«
    Er sah sie an, als wollte er sagen: »Seh ich wie ein Idiot aus?«, und setzte sich.
    Jennys Nummer war schon in Quinns Handy gespeichert. Er brauchte nur auf die Kurzwahltaste zu drücken. Sobald die Verbindung stand, würde das Gespräch über die Lautsprecher übertragen und auf dem Computer aufgezeichnet werden.
    Der Computer hatte noch eine andere, sogar wichtigere Aufgabe. Eine sichere Internet-Verbindung über Satellit nutzend, hatte Orlando auf ein Programm zugegriffen, das, sobald das Telefon aktiviert war, den Standpunkt eines jeden Handys auf der ganzen Welt orten konnte.
    Die Software war eine Kopie, geschaffen von einem Joint Venture der japanischen Public Security Intelligence Agency und der NSA in Amerika. Es gab andere, die sie hätte nutzen können, aber Quinn wusste, dass sie sie für die beste hielt. Sie hatte sie auf einem Server versteckt, der NHK TV in Tokio gehörte.
    Orlando nahm ihren Platz vor dem Computer ein,während Quinn es vorzog, stehen zu bleiben.
    »Okay«, sagte er. »Es ist Zeit.«

    Er nahm das Telefon und drückte auf die Kurzwahltaste.
    Sowohl durch das Telefon an seinem Ohr als auch durch die Lautsprecher, die mit dem Computer verbunden waren, hörte er das Läuten.
    Orlando und Nate beobachteten ihn gespannt.
    Zehn Sekunden vergingen, zwanzig, eine halbe Minute. »Sie lässt es aber lange läuten«, sagte Nate. »Müsste sich jetzt nicht die Voicemail einschalten?«
    »Klingt aber nicht danach«, sagte Orlando.
    »Vielleicht ist sie nicht da«, meinte Nate.
    Quinn ließ es weiter läuten, ließ Jenny so viel Zeit wie möglich, um abzunehmen.
    Nach weiteren zwanzig Sekunden hörte er ein Klicken, und jemand ging ran.
    »Ja?«, sagte eine Stimme.
    »Jenny, ich bin’s, Quinn«, sagte er.
    Stille.
    »Jenny?«
    Noch immer nichts. Er schaute auf das Telefon, um sich zu überzeugen, dass er nicht unterbrochen worden war.
    »Bist du da? Bitte. Ich bin’s, Quinn.«
    »Ich glaube dir nicht.« Sie flüsterte fast.
    »Du hast meine Nachricht bekommen. Du weißt, dass ich es bin.«
    »Du willst mich nur austricksen. Du bist nicht Quinn. Quinn hat keinen Grund, sich mit mir in Verbindung zu setzen.«
    Quinn schloss die Augen, wünschte, sie hätte Recht.
    »San Diego«, sagte er. »Vor einem Jahr. Markoff hatte ein Segelboot gemietet. Wir haben viel Zeit im Del Coronado verbracht. Ich habe von dir und Markoff am Strand ein Foto gemacht, auf dem mehr von dir als von ihm zu sehen war.«

    Er hörte sie tief einatmen.
    »Nein«, sagte sie. »Das hat dir jemand erzählt.« Sie klang nicht überzeugt.
    »Ich habe ihm geholfen, eine Halskette für dich auszusuchen«, fuhr Quinn fort. »Das war in La Jolla. Ein runder goldener Anhänger mit einem ausgeschnittenen Herzen in der Mitte. Du hast gesagt, dass du sie wunderschön findest. Er hat gemeint, du hättest wahrscheinlich lieber einen Diamanten gehabt, aber du hast es abgestritten und gesagt, sie sei absolut perfekt.«
    Tödliche Stille. Dann:
    »Quinn?«
    »Ja.«
    »Wa… warum bist du …«
    »Sag mir, dass es dir gutgeht«, entgegnete Quinn.
    »Ich verstehe nicht. Warum suchst du mich?«
    »Ich weiß, dass du in Gefahr bist. Ich möchte dir helfen.«
    Eine Pause.
    »Woher? Woher weißt du es?«
    »Jenny, ich denke …«
    »Steven? Wo ist Steven?«
    Er wusste, er konnte ihr die Wahrheit nicht verschweigen. »Er ist … tot.«
    Ihr Atem wurde flach und unregelmäßig.
    »Vergiss mich«, sagte sie, dann war die Leitung tot.
    Quinn drückte auf die Wahlwiederholung, bekam aber nur eine automatische Ansage in Thai, die ihm erklärte, der Teilnehmer sei im Augenblick nicht zu erreichen. Er versuchte es noch zweimal mit dem gleichen Ergebnis. Keine Möglichkeit, eine Nachricht zu hinterlassen, dann legte er das Telefon wieder auf den

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