Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
Vom Netzwerk:
versprechen.«
    Verärgert blickte er zu ihr zurück.
    »Nun?«
    »Ich versprech’s«, sagte er.

18
    Quinn und Nate nahmen ein Taxi zu einem italienischen Restaurant in dem einige Meilen entfernten Richmond. Es gab in North Beach besseres italienisches Essen, aber die Qualität war nicht so entscheidend wie die Privatsphäre des Lokals. Und es gab keinen geeigneteren Ort, um sich zu treffen, als ein mittelmäßiges Restaurant.
    Richmond war eine Mischung aus Alt und Neu. Alteingesessene Familienunternehmen neben mit Brettern zugenagelten Gebäuden, die auf Sanierung warteten. Bei einigen Blocks hatten die Renovierungsarbeiten und die damit verbundene Aufwertung des Bezirks schon begonnen. Aber das traf nicht auf den Block zu, in dem sich Angie’s Fine Italian Restaurant befand. Es war Teil einer Einkaufsmeile aus den Siebzigern. Direkt daneben auf der linken Seite war ein Versicherungsvertreter und rechts ein Sonnenstudio, das nicht mehr in Betrieb war. Das Schild »Preiswert bräunen« hing noch im Schaufenster, aber das Studio selbst war leer.
    Das schmucklose Fenster von Angie hatte bis auf eine dicke Schmutzschicht, die sich in den Jahren des Desinteresses angesammelt hatte und die Sicht trübte, nichts zu bieten. Das Einzige, was Quinn erkennen konnte, war ein Neonschildchen mit der Aufschrift »Geöffnet«, aber selbst das war verschwommen und hatte etwas Ätherisches an sich.

    Als Quinn die Tür öffnete, wehten ihnen Knoblauchgeruch und der Geruch von Tomatensoße entgegen - allerdings von der billigen Sorte, wie aus der Dose.
    »Ich denke, mir ist der Appetit vergangen«, sagte Nate.
    Der nicht sehr vielversprechende Eindruck, den man vom Äußeren des Lokals gewonnen hatte, setzte sich im Inneren fort. Die Ausstattung war mehr als sparsam. Nischen mit hohen abtrennenden Rückenlehnen säumten die Wände zu beiden Seiten, und in der Mitte des Raums verlief noch zusätzlich eine Reihe. Die Sitze und Lehnen waren mit braunem Vinyl bezogen, das zweifellos der Vorstellung eines Amateurdesigners von Lederersatz entsprach.
    Das Lokal war leer. Keine Gäste. Keine Angestellten.
    Quinn zeigte auf eine Nische auf der linken Seite, etwa in der Mitte. Sie gingen hinüber und setzten sich, wobei Quinn auf der Seite Platz nahm, von der aus er die Eingangstür sah.
    Fast eine ganze Minute verging, ehe sie Schritte hörten, die aus dem hinteren Teil des Restaurants kamen. Bald stand eine Frau in einem Blümchenkleid und einer roten Schürze an ihrem Tisch. Sie war mindestens Mitte sechzig, schätzte Quinn. Und ihr Lächeln drückte mehr Gewohnheit als Freude aus.
    »Hab mir gedacht, dass jemand hereingekommen ist«, sagte sie. »Haben Sie schon die Speisekarte bekommen?«
    »Nein«, sagte Nate.
    »Zwei Sekunden«, sagte die Frau.
    Sie ging zu einer kleinen Theke neben der Eingangstür und nahm zwei Karten von einem großen Stapel.
    Sie gab sie ihnen und fragte: »Kann ich Ihnen vorher etwas zu trinken bringen?«
    »Haben Sie Moretti?«, fragte Quinn.
    »Wir müssten noch ein paar Flaschen dahaben.«
    »Das Gleiche für mich«, sagte Nate.

    »Bin sofort wieder da.« Sie verschwand auf dem Weg, den sie gekommen war.
    Quinn schob seine Karte zur Seite, ohne auch nur hineinzusehen.
    »Ich glaube, ich nehme die Spaghetti Bolognese«, sagte Nate, seine Karte studierend. »Da können sie nicht viel falsch machen, oder?«
    Das Verkehrsgeräusch von draußen wurde kurz lauter, als die Eingangstür geöffnet wurde. Quinn warf einen Blick hinüber und stand einen Moment später auf, als Orlando am Tisch erschien. Nate sprang auf, als er merkte, wer es war, und umarmte sie.
    »Tut mir so leid wegen deiner Tante«, sagte er.
    »Danke«, sagte sie.
    »Ich wünschte, ich hätte heute Nachmittag dabei sein können, aber ich musste babysitten.«
    »Ist schon in Ordnung, zerbrich dir nicht den Kopf deswegen.« Sie sah Quinn an. »Du hast sie weggeschickt?«
    »Wie geplant.«
    »Probleme?«
    »Nein.«
    Quinn rückte zur Seite, damit sie neben ihm in der Nische Platz nehmen konnte.
    »Du willst, dass ich innen sitze?«, fragte sie.
    »Ja.«
    Sie verdrehte die Augen und schlüpfte an ihm vorbei.
    Ehe sie noch etwas sagen konnten, kam die Kellnerin zurück. Sie trug ein Tablett mit zwei Bieren. Nur eins davon war eine Flasche Moretti. Das andere war ein Red Stripe.
    »Sind Sie jetzt zu dritt?«, sagte die Kellnerin. »Ich hatte nur noch ein Moretti.«
    Quinn nahm das Red Stripe vom Tablett und gab es Nate.

    »Dann ist das wohl Ihr’s«,

Weitere Kostenlose Bücher