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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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wenn das so war, dann hätte man natürlich auch die Post abfangen können. Jeder, der wusste, dass sie das FBI kontaktiert hat, ist verdächtig. Aber die einzigen Leute, mit denen sie in dieser Zeit zu tun hatte, waren die Elkharts – Travis und seine Mutter. Und das Personal. Außerdem ihre Mutter und natürlich auch Maggie, aber ich glaube nicht, dass Daphne sie damals oft gesehen hat.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Elkharts es gutgeheißen hätten, wenn Daphne Anzeige erstattet hätte. Das hätte einen Riesenskandal gegeben. Im Grunde bin ich ohnehin total überrascht, dass es überhaupt zu einer Eheschließung gekommen ist. Die Elkharts werden gewusst haben, was Daphne als Kind zugestoßen ist, denn sie haben sich garantiert ausgiebig über sie erkundigt. Ich hätte gedacht, dass Travis lieber eine Frau ohne Leiche im Keller geheiratet hätte.«
    »So einfach konnte man die Leichen aber wohl nicht finden. Daphne war erst acht, als es passierte, und sie war mit ihrer Mutter in eine andere Stadt gezogen. Simone hatte außerdem ihren Namen geändert – sie hieß Sinclair, hat aber wieder ihren Mädchennamen angenommen, nachdem ihr Mann sie verlassen hatte.«
    »Elkart hatte genug Geld, um sich den besten Privatermittler leisten zu können, Joseph. Der hätte jeden noch so kleinen Stein umgedreht, glaub mir.«
    »Die einzigen Menschen, die vor heute Abend die Geschichte kannten, waren Maggie und diese FBI-Agentin, Claudia Baker. Und nicht einmal Maggie kannte Becketts Namen.« Er blies die Backen auf und stieß die Luft aus. »Aber Daphne hat den Totenschein im staatlichen Archiv telefonisch angefordert. Wenn ihre Anrufe tatsächlich überwacht wurden … Verdammt.«
    »Das wäre nicht einmal nötig gewesen. Sie müssen nur ihre Post durchgesehen und ihre Anfrage nach dem Totenschein entdeckt haben. Es wäre für sie ein Leichtes gewesen, eine Sterbeurkunde zu fälschen, Daphne war doch erst – wie alt war sie?«
    »Fünfzehn.«
    »Also selbst noch ein Kind. Sie hätte doch gar nicht gewusst, wie so ein Dokument aussehen muss.«
    »Damit könntest du recht haben. Aber das würde bedeuten, dass Agent Baker eingeweiht gewesen sein muss. Wieder vorausgesetzt natürlich, dass Agent Baker existiert.« Joseph sah in seine Mailbox. Es war zwar noch nicht lange her, dass er Bo um Hilfe gebeten hatte, die Dinge etwas zu beschleunigen, aber manchmal geschahen Wunder, selbst in der Welt des FBI.
    »Wer sonst wusste noch von Beckett, Joseph? Du hast gesagt, Maggie wusste es. Woher? Oder wieso?«
    »Maggie wusste, was passiert war, aber sie kannte nicht Becketts Namen. Es gelang ihr, Daphne zu therapieren, indem sie ihr die Pflege eines Pferdes übertrug, Lulu hieß es, glaube ich.« Joseph verharrte plötzlich, als er wieder Daphnes Stimme in seinem Kopf hörte.
    Ich habe ihr meine Geheimnisse ins Ohr geflüstert. Und was hatte Maggie noch gesagt? Sie tat, was sie immer tut, wenn sie nicht mehr kann. Sie ging in den Stall. Hatte die fünfzehnjährige Daphne ihre Sorgen auch einem Elkhart-Pferd ins Ohr geflüstert? Und wer mochte es gehört haben?
    »Mist«, murmelte er. »Daphne geht heute noch in den Stall, wenn sie sich beruhigen muss. Sie hat mir anvertraut, dass sie den Pferden von ihren Sorgen erzählt hat. Die Elkharts haben Ställe auf ihrem Besitz.« Das wusste er, weil Maggie ihm erklärt hatte, dass Scott Cooper Elkharts Pferdepfleger gewesen war, bevor er sich selbständig gemacht hatte.
    »Falls Travis veranlasst hat, dass ihr ein Privatdetektiv folgte, dann mag er auch im Stall gewesen sein und mitgehört haben, was sie den Pferden erzählt hat.«
    »Oder Scott Cooper hat es mitgehört. Travis hat ihn übrigens beschuldigt, eine Affäre mit Daphne gehabt zu haben, was ihn ruiniert hat.« Er gab Grayson die Geschichte wieder, die Maggie ihm am Morgen erzählt hatte. »Seine Frau hat ihn verlassen, er hatte nichts mehr. Er war von Daphne abhängig, bis er wieder selbst Fuß fassen konnte.«
    »Eindeutig ein Motiv für Rache«, sagte Grayson nachdenklich. »Soll ich ihn mal überprüfen lassen?«
    »Ja, bitte. Und wirf außerdem mal einen Blick auf Elkharts Ex-Sicherheitschef. Hal Lynch. Er war von Anfang an da, auch schon an dem Abend, an dem sie den Mistkerl kennengelernt hat. Wenn Travis oder seine Mutter tatsächlich einen Ermittler bezahlt haben, um Daphnes Vorleben ans Licht zu bringen, dann wahrscheinlich über ihn.«
    »Hast du die beiden schon kennengelernt?«
    »Ja«, antwortete Joseph.

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