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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Knacken eines Knies. Die Wärme kam näher. Da war ein Geruch. Aftershave. Irgendwie vertraut. Er kannte das Zeug, dessen war er sich sicher. Aber woher? Finger strichen über seinen Kopf. Er verspannte sich und fluchte gegen den Knebel an, als die Hand plötzlich in sein Haar griff und ihn hochzerrte. Wehr dich. Verdammt noch mal, wehr dich! Ford warf sich hin und her, schwang sich herum, aber ein Knie auf der Brust drückte ihn nieder und hielt ihn am Boden. Sein Kopf wurde zur Seite gerissen, so dass der Hals entblößt war.
    »Ich bin wieder da«, säuselte der Mann. »Hast du mich vermisst?«

    Mitch Roberts zog die Nadel aus dem Hals seines Gefangenen und zählte schweratmend von zehn rückwärts. Drei, zwei, eins … bye-bye. Er ließ Ford fallen und hörte befriedigt, wie der Schädel des Mistkerls auf den harten Boden krachte.
    Langsam richtete er sich auf und starrte auf Elkhart hinab. Der Junge musste aus neunzig Kilo reiner Muskelmasse bestehen. Er setzte die Kappe auf die Nadel und ließ die Spritze in seine Tasche gleiten. Wenn er bei Kräften gewesen wäre, hätte Ford Elkhart ihn spielend in den Schwitzkasten genommen, aber ein wenig Ketamin bewirkte Erstaunliches.
    »An die Arbeit«, murmelte er. Er ging in die Knie, schnitt den Strick um Fords Handgelenke durch, holte ein anderes Seil hervor und fesselte ihn erneut, diesmal etwas lockerer. Auch die Binde um die Augen lockerte er ein wenig. Nur ein wenig. Gerade ausreichend.
    Anschließend zog er das rostige Papiermesser aus der Tasche, durchtrennte das Klebeband um den Karton, den er aus dem Van mitgebracht hatte, und kippte den Inhalt aus. Der Gestank trieb ihm die Tränen in die Augen. Wenn der Junge aufwachte, würde er als Erstes den Tod riechen.
    Eine nette Duftnote, wenn ich das mal so sagen darf. Er ließ den Cutter fallen und beobachtete, wie dieser über den Boden schlitterte und schließlich unter einem niedrigen Regal liegenblieb.
    Mitch Roberts schloss die Tür hinter sich, überquerte den Hof zur Hütte und trat ein.
    Wilson Beckett stand am Herd und briet Speckstreifen. Es roch gut, und Mitch wurde sich bewusst, dass seine letzte Mahlzeit schon lange zurücklag. Leider hatte er gesehen, wie der alte Mann es mit der Hygiene hielt. Nie und nimmer würde er etwas essen, was der Bursche angefasst hatte.
    Er ging ein paar Schritte hinein, stampfte mit den Füßen und rieb sich die Hände. »Noch immer nicht wach«, stellte er fest.
    Beckett blickte von der Pfanne auf. Sein verwittertes Gesicht legte sich in Falten. »Mann, Junge, wie fest hast du denn zugeschlagen?«
    Nicht mal annähernd so fest, wie ich wollte. »Vielleicht ein bisschen zu fest. Ich muss zurück in die Stadt. Schau morgen früh nach ihm. Wenn er immer noch bewusstlos ist, ruf mich an. Aber wenn er wach wird, schlag nicht mehr zu. Ich will, dass er klar genug ist, um mit seiner Mama zu reden.«
    »Hast du das mit dem Lösegeld schon gemacht?«
    »Jep.« Nope. Und das würde er auch nicht. Denn das war nicht sein Plan. Obwohl es zu dem Plan gehört hatte, den Alten glauben zu machen, dass es um ein Lösegeld ging.
    Wilsons Augen leuchteten auf bei der Aussicht auf die fünf Millionen Dollar . Vergiss es. »Und? Glaubst du, dass sie zahlen werden?«
    Mitch lächelte. »Das weiß ich.«

1. Kapitel
    Baltimore, Maryland
Dienstag, 3. Dezember, 9.55 Uhr
    Die Motorhaube war eiskalt. Special Agent Joseph Carter, FBI, nahm die Hand von dem Chevy Suburban, der Ford Elkhart gehörte, und streckte die Finger, um den Frost zu vertreiben. Er hatte seine Lederhandschuhe zu Hause gelassen und trug nur dünnes Latex, um nicht zu kontaminieren, was möglicherweise Beweisstück in einem Verbrechen war.
    Möglicherweise, aber nicht wahrscheinlich. Fords Chef war zwar davon überzeugt, dass dem Jungen etwas Schlimmes passiert war, aber Joseph hielt es für realistischer, dass der zwanzigjährige Collegestudent gestern Abend mit seiner Freundin nach Hause gegangen war, um wilden Sex zu haben.
    Allerdings war Fords Chef Josephs Vater, deswegen fand Joseph, er könne durchaus eine Stunde erübrigen und nach dem Jungen sehen, um seinen Dad ein wenig zu beruhigen.
    Und, wie Joseph sich eingestehen musste, auch sich selbst. Denn obwohl er im Grunde überzeugt war, dass Ford und sein Häschen im schön warmen Bett horizontalen Tango tanzten, würde die Unwissenheit so lange an ihm nagen, bis er sie beseitigt hätte. Ford hatte auf ihn immer einen zuverlässigen Eindruck gemacht, und es sah ihm

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