Todeskleid: Thriller (German Edition)
Donovan, Sprengstoff.«
»Das Ding klebte unter dem Auto«, teilte ihr Donovan mit. »Magnetisch. Keine ungewöhnliche Machart. Als Zünder ein Neigungsschalter. Quecksilber.«
»Der Wagen fährt also, holpert«, dachte Stevie laut nach. »Das Quecksilber schwappt von einer Seite der Röhre in die andere, wo die Drähte liegen. Die Isolierung wird weggefressen, der Funken springt auf den Sprengstoff über und … bumm! «
»Ganz genau.« Donovan hielt ihr die behandschuhte Hand hin, auf der eine kleine Uhr lag. »Aber die Vorrichtung hatte auch einen Timer, der die Aktivierung der Bombe verzögert hat. Wahrscheinlich damit der Bombenleger in aller Ruhe entkommen konnte. Der Anwalt und die Detektivin haben verdammtes Glück gehabt.«
Wieder setzte ihr Herz einen Schlag aus. »Ja, ich weiß. Irgendeine Idee, wer das getan haben könnte?«
»Auf jeden Fall jemand, der sich damit auskannte.« Donovan zuckte die Achseln. »Aber heutzutage könnte das jeder Teenie mit Internetzugang sein. Ich habe eine Liste von Straftätern, die in der Vergangenheit Bomben wie diese gebaut haben. Die kann ich Ihnen schicken.«
»Das wäre gut.« Sie wandte sich an Drew Peterson, als Donovan davonging. »Können wir vielleicht eingrenzen, woher das Quecksilber im Zündmechanismus stammt?«
»Können wir versuchen, aber ich würde mir nicht viel davon versprechen. Man bekommt es nicht gerade in jedem x-beliebigen Supermarkt, aber wer sich genug Mühe gibt, findet immer obskure Quellen. Und dann bliebe noch die Möglichkeit, dass das Zeug aus einem Thermometer oder einem anderen alten Instrument stammt, das irgendwo herumlag.«
»Ach, Mist«, brummte Stevie.
»Wir haben allerdings noch andere Dinge gefunden«, fuhr Drew fort. »Am Waldrand bei dem Pflegeheim, wo der Schuss abgefeuert wurde.«
»Der Schuss, der Paige und Grayson Hals über Kopf hat flüchten lassen«, kommentierte Stevie. »Habt ihr die Hülse?«
»Das nicht, aber dort ist einiges geschehen«, sagte Drew. »Es hat einen Kampf gegeben, jemand hat viel Blut verloren und wurde anschließend weggeschleift. Die Spur endet an einer Stichstraße. Außerdem lässt sich belegen, dass ein großes Fahrzeug dort geparkt war, wahrscheinlich ein Van. Keine brauchbaren Reifenspuren.«
»Also waren zwei Leute vor Ort«, dachte Stevie laut nach. »Grayson gibt an, der Schütze habe behauptet, absichtlich danebengeschossen zu haben. Er war derjenige, der die beiden gewarnt hat, also kann man wohl davon ausgehen, dass der andere die Bombe gelegt hat. Fragt sich nur, wer letztlich wen über den Boden geschleift hat. Der Bombenleger den Schützen oder umgekehrt? Habt ihr Blutproben nehmen können?«
»Das war kein Problem. Es gab jede Menge.«
»Wir haben bisher vier Tote, und jemand versucht, einen Staatsanwalt in die Luft zu jagen. Wann kann ich etwas über die DNS erfahren?«
Er zuckte die Achseln. »Vierundzwanzig Stunden ist das Beste, was ich dir anbieten kann.«
»Okay«, sagte sie zähneknirschend. »Dann vergleichen wir die Ergebnisse mit unserer Datenbank und Donovans Bombenlegerliste. Vielleicht haben wir ja Glück. Was noch?«
»Ein Auto, gestohlene Kennzeichen.« Er zog die Brauen hoch. »Spuren von Sprengstoff im Kofferraum.«
»Also hat der Schütze gewonnen. Der blutende Bombenleger wurde weggeschleift, andernfalls wäre er wohl mit dem gestohlenen Fahrzeug abgehauen.«
»Würde ich auch so sehen. Wir nehmen den Wagen mit, suchen ihn nach Abdrücken ab und saugen ihn aus. Vielleicht hat unser Täter ja etwas hinterlassen. Ich sage dir Bescheid, falls ich noch was finde.«
»Okay. Ich will jetzt mit Grayson reden. Anschließend fahre ich zum Pflegeheim, um mich dort umzusehen. Danke, Drew.«
Sie winkte ihm zu und ging zum Streifenwagen, in dem Grayson mit Paige auf dem Rücksitz saß. Eine Wunde auf seiner Stirn war geklammert worden, und sie hatte sich, fest in eine Decke gewickelt, an seine Schulter gelehnt. Der Verband an ihrem Hals war strahlend weiß, wahrscheinlich gerade erst erneuert.
Grayson hatte den Arm um sie gelegt. Beide blickten grimmig drein. Stevie setzte sich auf den Vordersitz des Streifenwagens. »Können wir uns nicht mal anders treffen?«, fragte sie.
Grayson lächelte nicht. »Ich kenne ihn, Stevie, aber ich komme einfach nicht drauf, wer er ist. Und das macht mich wahnsinnig.«
»Auf dem Weg hierher habe ich die Abteilung für Innere Angelegenheiten angerufen. Sie haben noch keine Stimmproben. Behaupten sie jedenfalls.«
Er
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