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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Mühelos kam sie auf die Füße, genauso mühelos, wie sie Rex McCloud auf seinen Platz verwiesen hatte.
    Hatte Rex das eingefädelt? Seine Großeltern? Vielleicht sogar Anderson?
    Grayson packte Paiges Hand, und zusammen liefen sie bis zu einer Baumgruppe. Zum Glück hatte es so viel geregnet, dass der Boden zu nass für einen Flächenbrand war.
    Paige ließ sich zu Boden sinken und lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Baumstamm. »Er hat dich gewarnt?«
    »Ja. Der Eindringling von gestern Nacht. Ich kann ihm immer noch kein Gesicht zuordnen.«
    Sie schloss die Augen, atmete tief ein und aus und ballte und löste die Fäuste, um sich zu beruhigen. »Ruf ihn zurück. Schau in der Anruferliste nach.«
    Wie blöd von mir. Warum hatte er nicht selbst daran gedacht? Seine Gedanken rasten, sein Herz schlug schmerzhaft schnell. Er machte es ihr nach und atmete tief durch, bis seine Hände nicht mehr ganz so stark zitterten und er seine Taschen abklopfen konnte.
    Aber sein Telefon war nicht da. Wütend sah er zum brennenden Wagen hinüber. »Ich muss es verloren haben, als wir geflohen sind. Jetzt müssen wir warten, bis das Feuer erlischt, und hoffen, dass das Handy nicht zusammengeschmolzen ist.«
    »Falls ja, dann fragst du bei der Telefongesellschaft nach. Sie haben die Nummern doch. Schon gut, Grayson. Uns geht’s gut.«
    Sie waren am Leben, dachte er grimmig, während er in die Flammen starrte. Von »Gutgehen« konnte keine Rede sein.
    »Er hatte deine Handynummer«, murmelte sie. »Die habe nicht mal ich.«
    Er runzelte die Stirn. »Das kann man ändern.«
    »So meinte ich das nicht. Wem gibst du deine Handynummer?«
    Oh. »Nicht vielen. Familienmitgliedern. Freunden. Kollegen. Polizeibeamten. Anwälten.«
    »Jeder davon hätte sie weitergeben können«, sagte sie mit dünner Stimme.
    »Er hat mich beim Vornamen genannt.«
    »Den kennt jeder, der regelmäßig die Zeitung liest.«
    »Brittany hat gewusst, dass das passieren würde. Sie hat uns in die Falle gelockt und hingehalten«, sagte er, und Paige nickte.
    »Sie hat uns so lange im Pflegeheim warten lassen, bis jemand« – sie deutete auf die Straße, wo der Wagen noch immer brannte – »die Bombe angebracht hat.«
    Zorn kochte in ihm hoch. »Crystals kleine Schwester hat gerade einen Riesenfehler begangen. Erpressung ist schlimm genug, aber versuchter Mord …«
    Sie führte seine geballte Faust an ihre Lippen. »Du hast mir schon wieder das Leben gerettet.« Sie sah zu ihm auf. »Was hast du denn so für morgen geplant? Den heutigen Tag zu toppen wird ganz schön schwer werden.«
    Er starrte sie einen Moment lang fassungslos an, dann begann er zu lachen. Und es war ihm völlig egal, ob er dabei hysterisch klang oder nicht.
    Mittwoch, 6. April, 23.50 Uhr
    Silas blickte auf Kapansky herab. Eine sorgsam plazierte Kugel in seinem Kopf hatte den Mann kaltgestellt. Er konnte die Leiche nicht hier lassen. Sein Auftraggeber hatte den Mann geschickt, um ihn umzulegen. Wenn er glaubte, dass es ihm gelungen war – wenigstens für ein Weilchen –, konnte Silas sich freier bewegen.
    Und ihn mir vielleicht schnappen und erledigen. Durch das Überraschungsmoment.
    Schnell sammelte er seine Instrumente zusammen und verstaute sie hinten im Van. Dann schleifte er Kapanskys Leiche zwischen den Bäumen hindurch. Er würde eine Spur hinterlassen, aber das konnte er jetzt nicht ändern.
    Kapansky war sicher auch mit einem Fahrzeug gekommen, doch ihm blieb jetzt keine Zeit, sich danach umzusehen. In wenigen Minuten würde es hier von Polizisten nur so wimmeln. Er hievte Kapansky in seinen Van, bedeckte ihn mit einer farbbekleckerten Plane, dann warf er die Türen zu und gab Gas.
    Als er weit genug gefahren war, rollte er rechts ran. Sein Herz hämmerte immer noch heftig.
    Hatte er Grayson rechtzeitig angerufen? Er hatte den Knall gehört und den Feuerball gesehen. Hatten sie es aus dem Wagen geschafft? Er hatte getan, was er konnte. Nun waren sie auf sich selbst gestellt.
    Hätte er sie auch gewarnt, wenn Rose und Violet nicht in Sicherheit gewesen wären?
    Er war nicht stolz auf die Antwort, die »nein« gelautet hätte.
    Voller Selbsthass klappte er das Handy auf, das er aus Kapanskys Tasche geholt hatte. Auf der Liste der Anrufe fand sich eine nur allzu bekannte Nummer. Null Überraschung.
    Silas war geschickt worden, um Paige und Grayson zu töten. Aber die Falle war eine doppelte gewesen. Kapansky hatte die Bombe längst angebracht, so dass es egal gewesen wäre,

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